Hast du es bemerkt? Wer in diesem jungen Winter schon Skirennen auf SRF schaute, sicher nicht. Wer aber den Saisonauftakt in Sölden (Ö) oder zuletzt in Levi (Fi) beim ORF verfolgte, vielleicht schon. Denn dort war etwas anders als früher.
Egal, ob bei Mikaela Shiffrin, Marco Odermatt, Wendy Holdener oder Lucas Pinheiro Braathen: Standen sie im Starthaus, konnten die TV-Zuschauer neu auch ihre Skimarke neben ihrem Namen lesen. Stöckli, Atomic, Rossignol, Head und andere.
Klein, aber deutlich sichtbar – schwarz auf weiss. Ein Zusatzservice, den es früher für Ski-Fans nicht gab. Und auf den das Schweizer Fernsehen pfeift!
SRF-Bolliger: «Kein redaktioneller Mehrwert»
Warum verzichtet man hierzulande darauf? Fakt ist: Die neue TV-Grafik der FIS ist für die TV-Anstalten nicht verpflichtend. Aber sie wäre auch nicht teurer als die bisherige. Daniel Bolliger, Leiter Live bei SRF Sport, erklärt auf Blick-Anfrage: «Die Skimarken werden im Rahmen der Übertragung bereits regelmässig erwähnt, dort, wo es programmlich sinnvoll ist.»
Für Bolliger haben Stöckli und Co. bei Skirennen generell eine hohe Sichtbarkeit. «Eine zusätzliche Erwähnung in den Grafiken birgt das Risiko von Schleichwerbung und bringt keinen redaktionellen Mehrwert», sagt er. Auch die weiteren SRG-Sender verzichten auf die neue Grafik.
Schleichwerbung oder Zusatzservice?
Beim österreichischen Rundfunk sieht man das ganz anders. Gleiches gilt für den Weltskiverband, der diesen Service den TV-Anstalten anbietet.
Übrigens: Dass das neue Grafik-Paket auf Wunsch verschiedener Skimarken entstand, weil beim Comeback Marcel Hirschers sein eigener Ausrüster Van Deer aus ihrer Sicht zu oft von den Kommentatoren erwähnt wurde, ist ein Gerücht.