Im Koffer der Freestyler darf ... nicht fehlen
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Spezialunterhose oder Schoggi:Im Koffer der Freestyler darf ... nicht fehlen

Skispringen, Langlauf, Freestyle und Bob
Sind unsere Stars schon in Olympia-Form?

Im alpinen Skisport läuft die Saison bereits. Nun gehts am Wochenende auch im Skispringen, im Eiskanal und im Freestyle los. Blick liefert einen Überblick über unsere grössten Winter-Trümpfe in der Olympia-Saison.
Publiziert: 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 11:44 Uhr
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Ski Freestyle: Mathilde Gremaud ist eine der ganz grossen Schweizer Medaillen-Hoffnungen für die Olympischen Spiele.
Foto: keystone-sda.ch

Ski Freestyle

Auftakt: 21./22. November in Stubai (Ö) 

Wenn es zählt, dann liefert Mathilde Gremaud ab. So wie Anfang dieses Jahres bei der Heim-WM in St. Moritz: Gold im Slopestyle. Die Freiburgerin reist als Titelverteidigerin an die Olympischen Spiele. Sie gehört zu unseren grössten Medaillen-Hoffnungen. Neben Gremaud stellt die Schweiz mit Sarah Höfflin eine zweite Olympiasiegerin. Das Männer-Team wird vom Slopestyle-Weltmeister und Internet-Star Andri Ragettli angeführt. Einen Vorgeschmack auf das grosse Saisonhighlight bietet das Laax Open vom 14. bis 18. Januar.

Skispringen

Auftakt: 22./23. November in Lillehammer (No) 

Eine Frage überstrahlt alles: Schafft Simon Ammann die Quali für seine achten Olympischen Spiele? Die Trainer sehen «grosse Fortschritte». Weil die Schweiz nur drei Startplätze hat, muss der 44-Jährige von Beginn an liefern. Fix dabei ist Teamleader Gregor Deschwanden, der letzte Saison viermal auf dem Podest stand – sein erster Sieg scheint überfällig. Routinier Killian Peier verpasste den Sprung ins Weltcup-Kader. Bei den Frauen will Sina Arnet regelmässig punkten. Höhepunkte sind neben Olympia, die Tournee und die Springen in Engelberg im Dezember.

Langlauf

Auftakt: 28. bis 30. November in Ruka (Fin)  

Im stark von den skandinavischen Ländern geprägten Weltcup hat die Schweiz im letzten Winter nochmals einen grossen Schritt gemacht: Die WM-Dritte Nadine Fähndrich lief ihre bisher beste Sprint-Saison – und gehört nun auch im Olympia-Jahr zu den Favoritinnen. Dahinter wird es spannend sein, wie die gute Entwicklung der Kälin-Schwestern Nadja und Marina sowie der Näff-Brüder Noe und Isai voranschreitet. Die Top-Sprinter Valerio Grond und Janik Riebli dürften im Weltcup für Podestplätze gut sein. Bei Olympia haben sie die besten Edelmetall-Chancen im Teamsprint. Ein erster Saisonhöhepunkt wartet beim Weltcuphalt in Davos vom 12. bis 14. Dezember.

Biathlon

Auftakt: 29. November bis 7. Dezember in Östersund (Sd) 

Niklas Hartweg und Lena Häcki-Gross, die zwei grössten Schweizer Biathlon-Trümpfe, kamen zuletzt einer Medaille bei einem Grossanlass immer näher. Klappt es an den Winterspielen endlich? Sebastian Stalder (nach einer schwierigen letzten Saison), Joscha Burkhalter und Amy Baserga (mit neuen oder umgebauten Gewehren) sowie Aita Gasparin (nun als einzige noch verbliebene Gasparin-Schwester im Weltcup) scharren ebenfalls mit den Hufen. Den nächsten Weltcup in Lenzerheide gibts erst 2028.

Bob

Auftakt: 22./23. November in Cortina (It)  

Die Vorsaison ist geprägt vom säumigen Sponsor bei Swiss Sliding namens Aprica Holding um den Nidwaldner Geschäftsmann Marco Corvi. Das Loch soll nun mit einem Crowdfunding gelindert werden. Der Schweizer Anspruch ist dennoch, zumindest mit den Teamleadern Michael Vogt und Melanie Hasler die weiter dominanten Deutschen zu ärgern. Olympia-Medaillen sind nicht unmöglich, wären aber ein Coup. Ob prominente Namen wie Salome Kora und Muswama Kambundji als Anschieberinnen zu Olympia fahren, entscheidet sich Ende Dezember beim Leistungstest.

Snowboard Alpin

Auftakt: 6./7. Dezember in Mylin (Chn)  

Dieser Winter steht im Zeichen der Abschiedstour von Julie Zogg. Die zweifache Weltmeisterin will ihre Karriere mit dem Olympiasieg krönen – dafür braucht sie endlich wieder gutes Material. Im letzten Winter kritisierte sie den Servicemann im Schweizer Team. Hinter ihr drängen Junioren-Weltmeisterin Xenia von Siebenthal (18) und Flurina Bätschi (22), die letzte Saison ihr erstes Weltcup-Podest feierte. Bei den Männern ruhen die Hoffnungen auf Dario Caviezel. Zwei Heimrennen steigen in Scuol und Davos.

Curling

EM von 22. bis 29. November EM in Lohja (Fin) 

Ungewohnte Ausgangslage vor der EM. Bei den Frauen ist nicht das längst für Olympia qualifizierte Serien-Weltmeisterinnen-Team um Skip Silvana Tirinzoni am Start, sondern die junge Equipe von Corrie Hürlimann. Der Grund: Hürlimann und Co. besiegten an der letzten SM im Halbfinal sensationell Tirinzoni und holten den Titel, was das EM-Ticket einbrachte. Bei den Männern spielt hingegen das Topteam um Yannick Schwaller und ist in Finnland wie auch in Cortina Medaillenanwärter. Tirinzoni bleibt trotz EM-Out heisse Kandidatin für den Olympia-Final.

Eiskunstlauf

Die Saison läuft bereits, mit der EM in Sheffield (13. bis 18. Januar) kommt der erste Höhepunkt rasch näher. Europameister Lukas Britschgi (27) ist bereits in Form. Beim Grand Prix in Osaka wird er zuletzt Dritter, davor beim GP-Auftakt Vierter. Eine erneute EM-Medaille liegt für den Schaffhauser drin – wohl aber keine Olympia- und WM-Medaille (WM Ende März in Prag). Dafür ist die globale Konkurrenz zu stark. Ein Fragezeichen ist Hoffnungsträgerin Kimmy Repond (19), sie laboriert seit Monaten an einer Knöchelverletzung. Mit Livia Kaiser (21) kann sich eine weitere Athletin Chancen aufs Olympia-Ticket ausrechnen.

Snowboard Freestyle

Auftakt (Big Air): 27. bis 29. November in Secret Garden (Chn)  

Es ist ein schmerzhafter Abgang für die Schweiz. Pat Burgener startet in Zukunft für Brasilien. Trotzdem bleibt der Konkurrenzkampf um die Olympia-Tickets gross. Mittendrin: Olympiasieger Iouri Podladtchikov, der im letzten Winter sein überraschendes Comeback gab. «Ihm ist alles zuzutrauen», sagen die Verantwortlichen. Den stärksten Eindruck bei den Frauen haben Berenice Wicki und Ariane Burri hinterlassen. Ein wichtiger Formtest vor Olympia ist für sie das Laax Open (14. bis 18. Januar).

Skicross

Auftakt: 13./14. Dezember in Val Thorens (Fr)  

Grossanlässe können die Schweizer. Bei der Heim-WM Anfang Jahr gewannen Fanny Smith und Ryan Regez sowohl im Einzel als auch im Team Gold. Hinter den beiden Teamleadern lauern internationale Hochkaräter wie Alex Fiva, Tobias Baur, Talina Gantenbein und Saskja Lack. Smith jagt neben Olympiagold auch den Siegesrekord im Weltcup. Aktuell liegt sie vier Triumphe hinter Sandra Näslund. Ein spezielles Highlight der Saison: das stimmungsvolle Nachtrennen in Arosa kurz vor Weihnachten.

Snowboardcross

Auftakt: 12. bis 14. Dezember in Cervinia (It) 

Verblüfft Noémie Wiedmer weiter? In ihrer ersten Weltcup-Saison fuhr die 18-Jährige sensationell mitten in die Weltspitze und verpasste das Podest nur knapp. Dreimal aufs Treppchen schaffte es Teamkollegin Sina Siegenthaler. Gleichzeitig musste das Team den Tod ihrer Freundin Sophie Hediger verarbeiten. Bei den Männern bleibt alles beim Alten: Die grössten Hoffnungen ruhen auf Kalle Koblet.

Nordische Kombi

Auftakt: 27. bis 30. November in Ruka (Fin) 

Wäre da nicht seine Katze gewesen, hätte Pascal Müller schon letzten Winter regelmässig Weltcup-Punkte gesammelt. Doch beim Versuch, sein Haustier zum Tierarzt zu bringen, riss sich der Glarner den Innenmeniskus – ausgerechnet nach dem besten Sommer seiner Karriere. Nach einem weiteren Missgeschick beim Fischen vor einigen Monaten ist Müller nun wieder fit. Als einziger Schweizer geniesst er Gastrecht im deutschen Team. Bleibt er verletzungsfrei, ist die Olympia-Quali sehr realistisch.

Aerials

Auftakt: 6./7. Dezember in Ruka (Fin) 

Diese zwei Skiakrobatik-«Zwillinge» werden auch in diesem Winter für Schweizer Jubel sorgen. Schon im März an der Heim-WM springen Noè Roth (24, Gold) und Pirmin Werner (25, Bronze) ganz vorne mit. Mit Podestplätzen machten sie auch bei den Sommer-Events weiter. Roth und Werner starten nun topfit in den kurzen Weltcup-Winter (fünf Events bis Ende Januar) und sind heisse Anwärter im Februar auf Olympia-Medaillen in Livigno.

Eisschnelllauf

Auftakt: 14. bis 16. November in Salt Lake City (USA) 

Beim Weltcupauftakt in Salt Lake City am letzten Wochenende tauchte Livio Wenger (32) in seiner Paradedisziplin Massenstart schon mal auf dem starken fünften Rang auf. Auch die Luzernerin Kaitlyn McGregor (31) startete mit der sechstbesten Zeit über 1500 Meter nach Mass in die Olympia-Saison. Bemerkenswert: Die Schweiz hat kein geeignetes Eis im Land, stellt mittlerweile aber je fünf Männer und fünf Frauen im Weltcup. Eine Olympia-Medaille vor allem von Wenger ist nicht undenkbar.

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