Ein Riesentalent will in diesem Winter voll angreifen
«Ich fahre nicht zum Spass, ich will nach oben»

Sue Piller könnte die Lücke im Schweizer Riesenslalomteam der Frauen füllen. Aber sie überhastet nichts – das liegt auch an ihren Erfahrungen in der Vergangenheit.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 07:27 Uhr
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Powerfrau! Sue Piller schuftete im Sommer hart, um ihre Muskulatur an Rumpf und Oberkörper zu stärken. Nicht ohne Grund.
Foto: Zamir Loshi

Sie heisst Sue und fährt Ski. Ihr Spitzname? Natürlich: Sushi. Familie, Freunde und Bekannte nennen die 20-jährige Riesenslalomspezialistin so.

Der Name passt: Die Seislerin aus Plaffeien FR liebt japanisches Essen. «Mein Vater ist Koch. Schon als Kind probierte ich alles in der Küche – irgendwann auch Sushi. Meine Favoriten sind Spicy-Lachs und Mango-Avocado-Frischkäse. Die mache ich gern selbst. Herrlich.»

Beim Treffen mit Blick gibts fertiges Sushi, gekauft. Sue Piller greift trotzdem zu. Dabei wird ein Tattoo auf ihrem rechten Unterarm sichtbar. «Da steht ‹Sushi› auf Japanisch. Die Tochter meines Stiefvaters hat es mir im vorletzten Sommer gestochen. Sie macht das professionell – und super.»

Sie hat gelernt, Fehler zu akzeptieren

Super ist auch ihr Aufstieg. «Früher war ich nie die Schnellste. Das hat mich geärgert, ich bin sehr ehrgeizig», sagt der Youngster, der seit einigen Jahren in Gsteig bei Gstaad BE lebt. Ein Kreuzbandriss 2021 änderte alles: Piller lernte, Fehler zu akzeptieren und positiv zu denken. Sie wurde schneller – und erfolgreicher.

Im letzten Winter gewann sie FIS-Rennen, triumphierte bei der Universiade, wurde im Europacup zweimal Vierte und startete erstmals im Weltcup. Dazu meint sie: «Ich fahre nicht zum Spass, ich will nach oben.» Und vor ihrem Sölden-Debüt sagt Piller: «Ich will einfach schnell fahren – alles andere ergibt sich daraus.»

Nach einem Rennen konnte sie kaum noch laufen

Seit Juni 2024 hat Piller den Kopf frei fürs Skifahren. Sie hat die Matura in den Fächern Philosophie, Psychologie und Pädagogik absolviert. «Ich bin nicht gläubig, aber ich liebe es, zu philosophieren.»

Auch körperlich fühlt sie sich so gut wie lange nicht. Der Rücken, in den letzten Jahren ihre Schwachstelle, hält. «Letztes Jahr in Zinal konnte ich kaum laufen, die Schmerzen waren zu stark. Ein MRI zeigte, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe. Es drückt nicht auf die Nerven, doch manchmal macht die Muskulatur zu. Jetzt trainiere ich gezielt Oberkörper und Rumpf – und es klappt wunderbar.»

«Das schönste Gefühl überhaupt»

Piller ist die einzige Schweizerin, die in der neuen Saison bei einem Kontinentalcup aufs Podest fuhr – im argentinischen Ushuaia. Bei starker Konkurrenz war sie die Jüngste in den Top fünf. «Dies zeigte mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»

Dass Sölden eine andere Hausnummer ist, weiss Piller. Trotzdem will sie bei ihrem dritten Weltcuprennen Vollgas geben. «Das schönste Gefühl überhaupt ist, wenn niemand mehr vor mir steht am Start. Dann darf ich endlich loslegen!»

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