Darum gehts
- Wendy Holdener verpasst Podium in Copper Mountain, wird Vierte im Slalom
- Mikaela Shiffrin gewinnt dritten Slalom der Saison mit grossem Vorsprung
- Sieben Schweizerinnen holen Punkte, mehr als jede andere Nation
Fast auf den Tag genau 15 Jahre ist es her. Damals holte Wendy Holdener (32) in Aspen (USA) erstmals Weltcuppunkte. Sie war zarte 17 Jahre alt, wurde als 18. beste Schweizerin und war fortan Leaderin eines fast inexistenten Slalom-Teams. Und heute? Da ist Holdener erneut beste Swiss-Ski-Athletin. In Copper Mountain (USA), nur 60 Kilometer Luftlinie von Aspen, wird sie Vierte. Eine solide Leistung. Und dennoch denken viele: nicht schon wieder Vierte!
Bereits vor einer Woche in Gurgl (Ö) schrammte Holdener knapp am Podium vorbei. Damals war sie leicht enttäuscht. Diesmal sitzt der Stachel tiefer. Kein Wunder. Holdener ist Halbzeit-Zweite, als sie ihren zweiten Lauf in Angriff nimmt. Eine Sekunde Polster hat sie auf die zu diesem Zeitpunkt führende Deutsche Lena Dürr (34).
Bereits im Starthang verbraucht sie viel davon – die Rillen, Wannen und das flache Licht machen zu schaffen. Holdener kämpft, büsst aber Zeit ein. Im Ziel reicht es nicht, um Dürr abzufangen. Enttäuscht verwirft sie die Arme. «Ich bin genervt und traurig», sagt sie. Und erklärt: «Ich wollte auf Sieg fahren, doch oben habe ich zu viel mitgedreht, war nicht stabil. Ich habe im Starthang viel kaputt gemacht und es auch danach vergeben.»
Shiffrin erneut in eigener Liga
Der Sieg geht an Mikaela Shiffrin (30, USA). An wen denn sonst? Sie gewinnt auch den dritten Slalom des Winters. Und ist erneut haushoch überlegen. Es ist Shiffrins 67. Sieg in dieser Disziplin und der 104 Triumph im Weltcup. Atemberaubend. «Bereits am Start konnte ich das Publikum hören. Es war genial zu fahren, auch wenn wir fast kein Licht hatten. Nun hoffe ich auf viele Stunden Schlaf», sagt sie glücklich.
Camille Rast (26) wird nach Platz 5 im Riesenslalom diesmal Zehnte. «Im Kopf war ich nicht mehr so frisch wie gestern. Ein Platz in den Top 10 ist gut, denn es ist alles eng – ausser bei Shiffrin. Ich weiss, dass ich mich verbessern kann.»
Sieben Schweizerinnen holen Punkte
Und die zweite Schweizer Garde? Sie zeigt eine starke Reaktion auf den schwachen Saisonstart. Aline Danioth (16.), Mélanie Meillard (17.), Eliane Christen (19.), Nicole Good (21.) und Anuk Brändli (27.) holen Punkte. Keine andere Nation hat so viele Fahrerinnen im Klassement.