Darum gehts
- Gedenkstätte für Gino Mäder am Albulapass eingeweiht
- Emotionale Feier mit Familie, Freunden und Radsport-Profis
- Verein «rideforGino» lanciert, fast gesamtes Fahrerfeld anwesend
Es gibt keine Schweigeminute. Dafür einen langen, kräftigen Applaus. «So, dass Gino ihn da oben auch hören kann», sagt Christian Rocha. Der gute Freund der Familie Mäder war damals, an jenem tragischen 15. Juni 2023, als Gino bei der Abfahrt so fürchterlich stürzte, auch am Albulapass. So wie heute. Er hält die Rede bei der Einweihung der Gedenkstätte für den ehemaligen Schweizer Rad-Profi. «Wir vermissen ihn. Wir werden ihn immer vermissen», sagt er.
Mäders Familie ist da, seine Freunde und die Tour-Organisation auch, dazu die UCI-Verantwortlichen – und schlicht Leute, die den ehemaligen Rennfahrer mochten oder durch ihn inspiriert wurden. «Dieser Tag ist aber vor allem für die Rennfahrer», sagt Andreas Mäder, Ginos Papa.
Viele Rad-Profis sind gekommen, um Mäder vor der fünften Etappe die Ehre zu erweisen. Die Schweizer, natürlich – für sie war Gino mehr als nur ein Berufskollege. «Ich kannte Gino von klein auf, wir waren gute Freunde», sagt Marc Hirschi (26).
Er weiht die Skulptur «Verbunden sein» zusammen mit Ex-Profi und Nati-Trainer Michael Albasini ein und sagt, dass der Moment sehr emotional gewesen sein. «Es ist das erste Mal, dass ich hierher zurückgekommen bin. Ich bin sehr traurig, klar. Gleichzeitig war es ein sehr schöner Moment.»
Spanischer Ex-Teamkollege weint
Für Bahrain-Victorious, das Ex-Team Mäders, ist die Gedenkfeier besonders emotional. Der Spanier Pello Bilbao (35) beschriftet und bemalt einen Stein, den er wie viele andere als Symbol der Verbundenheit am Sockel der Skulptur niederlegt. Immer wieder streicht er Tränen aus den Augen. Dazu muss man wissen: Mäder benannte einst seinen Hund nach seinem Teamkollegen.
Vor drei Jahren hatte er gegenüber Blick erzählt: «Er wurde in Spanien alleingelassen auf der Strasse gefunden. Sie hätten ihn dort in eine Tötungsstation gebracht.» Mäder nahm ihn auf und lebte mit ihm in Zürich. «Er wurde in Bilbao gefunden. Und da mein Teamkollege, Pello Bilbao, auch von dort ist, hatte ich diese Idee. Er fand es eine coole Sache.»
«Gino hätte sich gewünscht, dass wir fröhlich sind»
Zurück auf den Albula. Hirschi erzählt, was Mäder ihm bedeutete: «Er hat mein Leben bereichert. Mit vielen schönen Momenten. Wir haben mega viel gelacht, er war sehr positiv und lustig. Es war eine wunderbare Zeit.» Dann streicht der Tudor-Profi heraus: «Dass fast das ganze Fahrerfeld gekommen ist und in diesem Moment zusammenhält, macht deutlich, dass es wichtigere Dinge gibt als Velorennen.»
Neben der Gedenkfeier wird an diesem Tag auch der Verein «rideforGino» lanciert. Damit wird sein Engagement für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, das er tagtäglich lebte, weitergeführt. Rocha, der langjährige Freund der Mäders, betont, dass die Anwesenden nicht nur traurig sein müssen – im Gegenteil. «Gino hätte sich gewünscht, dass wir fröhlich sind und unser Leben weiterführen. Genau das sollten wir tun.»
Vom 12. bis 22. Juni ist die Schweiz im Rad-Fieber: Die Tour de Suisse 2025 rollt durchs Land. Erst sind die Frauen dran (12. - 15.), dann übernehmen die Männer (15. - 22.). Hier findest du Höhenprofile und Etappenpläne zu den vier Teilstücken der Frauen, die über total 500 Kilometer Länge und 7’000 Höhenmeter führen. Und hier gibts die acht Etappen der Männer, die total 1’300 Kilometer und über 20’000 Höhenmeter abspulen.
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