Darum gehts
- Chris Froome kehrt zur Tour de Suisse zurück, 14 Jahre nach seiner letzten Teilnahme
- Froome überlebte schweren Unfall 2019, brauchte acht Monate zum Laufenlernen
- Vierfacher Tour de France-Sieger beendet seine Karriere Ende des Jahres
Wer ist der grösste Star an der Tour de Suisse? Kaum einer würde diesen 40-jährigen Mann nennen, der vorsichtig auf die Bühne fürs Einschreiben vor der Etappe steigt. Neben der Nummer 181 kritzelt er seinen Namen hin: Chris Froome.
Der 1,86-Meter-Athlet bleibt praktisch unbeachtet, obwohl er nicht anders aussieht als zu jenen Zeiten, als er viermal die Tour de France gewann (2013, 2015, 2016, 2017) – gross, mager, die Haare kurz rasiert, an den Unter- und Oberarmen treten die Adern hervor.
Der Brite ist zurück, 14 Jahre nach seiner ersten und letzten Teilnahme an der Tour de Suisse. Zum Vergleich: Damals war Rad-Talent Jan Christen (20), der kurz danach auch ins Publikum winkt, gerade einmal sechsjährig.
Böe erwischte ihn bei 60 km/h
Dieser Froome ist nicht mehr der Froome von einst. Wie auch? «Ich habe acht Monate gebraucht, um überhaupt wieder laufen zu lernen», sagt er. Was er anspricht: Beim Dauphiné knallte er bei der Besichtigung der Zeitfahrstrecke mit 60 km/h in eine Steinwand – während er die Hände vom Lenker nahm, um sich die Nase zu putzen, erfasste ihn eine Böe.
Froome brach sich Oberschenkel, Becken, den Ellbogen und mehrere Rippen. Während acht Stunden wurde er operiert und war danach nie mehr der Gleiche. «So ist halt das Leben», sagt er und betont: «Ich liebe es nach wie vor, Rad zu fahren – auch wenn ich nicht mehr so schnell bin.»
«Mehr, als ich mir je erträumt hatte»
Froome ist mit sich im Reinen. Seine Kinder Kellan (9) und Katie (5) schauen zu ihm auf, wie er erklärt. «Ich bin ein Vorbild für sie. Was ich tue, beeinflusst sie», meint er stolz.
Ende Jahr wird Froome hinter seine Karriere, die 2007 im UCI-Ausbildungszentrum von Aigle VD begann, einen Schlussstrich ziehen. Sein Vierjahresvertrag beim Team Israel, der ihm insgesamt gegen 20 Millionen Franken gebracht haben soll, läuft aus.
Gibt es ein letztes Ziel, das er bis dann noch erreichen möchte? «Nein. Ich bin glücklich mit dem, was ich geschafft habe. Es ist mehr, als ich mir je erträumt hatte», sagt Froome freundlich. Dann geht er – fast unbemerkt, an den Fans vorbei zum Start.
Vom 12. bis 22. Juni ist die Schweiz im Rad-Fieber: Die Tour de Suisse 2025 rollt durchs Land. Erst sind die Frauen dran (12. - 15.), dann übernehmen die Männer (15. - 22.). Hier findest du Höhenprofile und Etappenpläne zu den vier Teilstücken der Frauen, die über total 500 Kilometer Länge und 7’000 Höhenmeter führen. Und hier gibts die acht Etappen der Männer, die total 1’300 Kilometer und über 20’000 Höhenmeter abspulen.
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