Darum gehts
- Fabio Christen verpasst Etappensieg hauchdünn
- Er tritt aus dem Schatten von Bruder und Supertalent Jan
- Es gibt noch weitere Chancen während der Tour de Suisse
Christen hier, Christen da, Christen überall. Die Tour de Suisse ist im Bann des «Jahrhunderttalents», wie der Speaker am Ziel in Schwarzsee FR ins Mikrofon brüllt. Gemeint ist natürlich Jan Christen (20), bei den Junioren einst Radquer-Weltmeister, Europameister auf der Strasse und Vize-Weltmeister im Mountainbike. Manch ein Insider sprach vor der Tour de Suisse davon, dass er sogar die Gesamtwertung Tour de Suisse gewinnen könnte.
Bloss: In der ersten Etappe stürzte Christen schwer und erlitt heftige Schürfungen und Stauchungen. «Ich bin moralisch gebrochen», meint er vor dem zweiten Teilstück.
Einige denken, er werde bald aufgeben. Doch weit gefehlt: Christen beisst auf die Zähne – und greift wenige hundert Meter vor dem Ziel sogar an. Bahnt sich da etwa ein Märchen an? Nein, der UAE-Profi wird gestellt. Nach dem Rennen verzichtet er auf Interviews – verständlich. «Er hat ziemliche Kopfschmerzen», sagt ein Teammitglied. Dennoch: Die Signale, die Christen auf dem Rad aussendet, sind erfreulich.
Das kann man von Christens Bruder Fabio (22) auch sagen. Lange in Jans Schatten, beweist er seine Klasse. Nicht, dass Fabio das nötig hätte, gewann er doch in diesem Jahr zwei Rennen – kein Schweizer hat mehr, einzig sein Bruder gewann auch zweimal. Dennoch überwiegt bei ihm nach Platz 2 der Frust.
Kein Wunder. Denn: Christen ist im Spurt stärker als Sieger Vincenzo Albanese (28, It). «Aber leider habe ich hinter ihm die falsche Seite gewählt. Die Folge? Der Italiener klemmt ihn an der Bande ein. Weil die Zielankunft aber nicht gerade ist, sondern kurvig, lassen die UCI-Kommissäre alles durchgehen – ein Manöver am Rande der Regularität, aber nicht über der Grenze des Erlaubten. «Mir ging die Strasse aus, ich musste sogar abbremsen», so Christen.
Nein, es gibt nicht nur einen Christen
«Es ist sehr bitter im Moment», erklärt Christen, «denn ich hatte die Beine für den Sieg.» Vor einem Monat fuhr er die ganze Etappe im Training alleine ab und wusste: Das ist meine Chance. «Und wenn man dann eine solche Möglichkeit hat, muss man sie auch packen», meint er selbstkritisch.
So oder so hat nun hoffentlich jeder gemerkt, dass es in der Christen-Familie nicht nur einen, sondern zwei bärenstarke Velo-Profis gibt.
Vom 12. bis 22. Juni ist die Schweiz im Rad-Fieber: Die Tour de Suisse 2025 rollt durchs Land. Erst sind die Frauen dran (12. - 15.), dann übernehmen die Männer (15. - 22.). Hier findest du Höhenprofile und Etappenpläne zu den vier Teilstücken der Frauen, die über total 500 Kilometer Länge und 7’000 Höhenmeter führen. Und hier gibts die acht Etappen der Männer, die total 1’300 Kilometer und über 20’000 Höhenmeter abspulen.
Vom 12. bis 22. Juni ist die Schweiz im Rad-Fieber: Die Tour de Suisse 2025 rollt durchs Land. Erst sind die Frauen dran (12. - 15.), dann übernehmen die Männer (15. - 22.). Hier findest du Höhenprofile und Etappenpläne zu den vier Teilstücken der Frauen, die über total 500 Kilometer Länge und 7’000 Höhenmeter führen. Und hier gibts die acht Etappen der Männer, die total 1’300 Kilometer und über 20’000 Höhenmeter abspulen.