Nino Schurter hängt das Bike an den Nagel
Warum er vor dem Abschied in Lenzerheide Respekt hat

Der erfolgreichste Mountainbiker der Geschichte fährt sein letztes Rennen als Weltcup-Profi. Aber Nino Schurter wird seinem geliebten Velosport treu bleiben, einfach in anderen Rollen.
Publiziert: 00:03 Uhr
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Zeit, die Beine zu strecken: Nino Schurter macht definitiv Schluss.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Zwar sagt es Nino Schurter (39) mit einem Lachen, dennoch steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit in seinem Satz: «Ich bin dann froh, wenn am Sonntagabend in der Lenzerheide alles vorbei ist.» Ein Rücktritt braucht Kraft. Zumindest dann, wenn man die Ikone einer Sportart, wenn man Rekord-Weltmeister, Rekord-Gesamtweltcupsieger, Rekord-Weltcupsieger und dreifacher Olympiamedaillengewinner ist. 

Schurter geniesst die Ovationen, Ehrungen und Reden wie letztes Wochenende nach seinem letzten WM-Rennen in Crans-Montana VS. Aber die vielen Emotionen zerren an den Energiereserven. «Es ist intensiver, als ich dachte», schildert Schurter. 

Wie um Himmels willen soll das am Sonntag in Lenzerheide herauskommen? Es dürfte nochmals eine Stufe emotionaler werden als im Wallis. Nur ein paar Kilometer von daheim in Chur entfernt. Mit Familie, Freunden, Weggefährten und der ganzen Schweizer Bike-Szene, für die Schurter zwei Jahrzehnte der Leitstern war. «Es wird sicher nochmals heftig. Aber ich freue mich, das Kapitel abschliessen zu können. Ich bin bereit für die Zeit danach», sagt er. 

Raus aus dem Hamsterrad des Profisportlerlebens

In dieser Gefühlsachterbahn nochmals voll um die Plätze kämpfen – sollte Schurter den letzten Auftritt nicht besser gleich herschenken und im Stil von Rücktritts-Gaudis im Ski-Weltcup das letzte Rennen zum Beispiel in einer alten Ausrüstung fahren? «Eigentlich will ich schon nochmals ernsthaft starten», sagt der Champion. Ob es wirklich gelingt? Man darf es leise bezweifeln. 

«Bereits mit neun Monaten konnte er laufen»
Vater Ernst Schurter

«Nino hatte schon als Baby einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Seinen älteren Bruder Mario konnte man morgens in den Garten stellen, und abends war er immer noch da. Bei Nino, der übrigens am Tag des Tschernobyl-Unglücks auf die Welt kam, war das anders. Wenn man ihn rausliess, verschwand er innerhalb von wenigen Sekunden. Bereits mit neun Monaten konnte er laufen. Er hatte eben schon früh das Bedürfnis, die Welt zu erkunden. Zuerst fuhr Nino Ski, mit sieben kauften wir ihm ein Velo. Gleich die ersten Rennen, an denen er teilnahm, gewann er. Er war schon damals sehr ehrgeizig und hatte Spass, gegen die anderen zu fighten.»

Ernst Schurter ist Bauunternehmer und ehemaliger Nationaltrainer der Schweizer Downhiller. Zusammen mit seiner Frau Franziska hat er drei Kinder: Nino, Mario und Zoë.

Bruder Mario Schurter

«Wir sehen uns normalerweise nur ein paar wenige Male im Jahr, da ich in Italien lebe. Aber Nino hat ein Ferienhaus in der Nähe. Dann fahren wir auch mal wieder gemeinsam Velo. Ganz früher sind wir auch Rennen gegeneinander gefahren, aber ich bin dann mehr Richtung Downhill und Dual-Slalom gegangen. Auch Nino ist zwar Downhill gefahren, doch er hat sich dann für Cross-Country entschieden. Aber seine gute Technik hat er sicher auch, weil er am Anfang Downhill fuhr. Er hat es verdient, jetzt aufhören zu können. Er hat seinen Spass gehabt. Ich hoffe, ihm fehlt nach dem Rücktritt nichts.»

Mario Schurter war Weltcupfahrer im Downhill und führt heute in seiner Wahlheimat Toskana eine Bike-Schule.

Ex-Gemeindepräsident Silvio Derungs

«Unsere Bauern hatten nicht immer Freude an Nino. Als kleines Kind fuhr er mit seinem Velo über ihre Wiesen. Die Bauern haben ihm aber schon längst verziehen. Nino war halt ein Wilder. Dass in unserem kleinen Dorf mit nur 250 Einwohnern ein Weltmeister und Olympiasieger aufgewachsen ist, erfüllt uns mit Stolz. Obwohl er mittlerweile in Chur wohnt, war er immer einer von uns. Nino ist ein toller Typ und sehr umgänglich. Er hängt nicht den Star raus.»

Silvio Derungs war Gemeindepräsident von Suraua (Tersnaus ist ein Weiler davon).

Lehrmeister Roland Müller

«Nino ist ein richtiger Sportler. Das hat man auch während seiner Lehrzeit gemerkt. Zwischen 2005 und 2007 machte er bei uns die Ausbildung zum Mediamatiker, einer Mischung aus Informatik, EDV, Grafik- und Webdesign. Wie es sich für einen typischen Sportler gehört, war Nino auch während der Ausbildung sehr ehrgeizig und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Er sass nicht einfach die acht Stunden im Büro ab, er wollte etwas erreichen. Nino war aber nicht nur mein Lehrling, sondern auch mein WG-Partner. Während seiner Ausbildung wohnten wir zusammen mit Florian Vogel. Das war eine tolle Zeit. Das Putzen war übrigens von uns allen drei nicht die Stärke.»

Roland Müller, Geschäftsführer von Skypixx, einer Agentur für Grafikdesign und Beschriftungen.

Teamchef Thomas Frischknecht

«Am Anfang war Nino ein Bub aus den Bergen, extrem ehrgeizig und sehr egoistisch. Man musste kein grosser Experte sein, um sein Talent zu erkennen. Erst im Lauf der Jahre wurde er ein echter Teamplayer. Eigentlich hat Nino meine eigene Karriere um 23 Jahre verlängert. So lange sein Teammanager zu sein und alle seine Erfolge mit ihm zusammen gefeiert zu haben, macht mich fast stolzer als meine eigene Karriere. Ihn im Team als Fahrer zu ersetzen, ist nicht eins-zu-eins möglich. In Lenzerheide werden sicher Tränen fliessen.»

Thomas Frischknecht hat an Weltmeisterschaften (Radquer und Mountainbike) 15 Medaillen gewonnen und holte sich an Olympia 1996 Silber im Cross-Country. Er ist Teamdirektor des Weltcupteams Scott-Sram, für das Schurter die ganze Karriere fuhr.

Klubpräsident Guido Schweizer

«Als Achtjähriger kam er in unseren Veloclub Surselva. Er war ein aufgestellter, junger Bub, der technisch gut, aber eher trainingsfaul war.»

Guido Schweizer ist Präsident des VC Surselva. Er fuhr früher selber Rennen.

Nachbar Renzo Blumenthal

«Wir sind zwei Kilometer Luftlinie voneinander entfernt aufgewachsen. Wenn ich vor meinem Hof stehe, sehe ich hinüber nach Tersnaus. Ich kann mich noch gut an die Feier nach seinem U23-WM-Titel erinnern. Den Jubel hat man bis zu mir rüber gehört. Da wir altersmässig rund zehn Jahre auseinanderliegen, haben wir als Jugendliche nicht viel miteinander erlebt. Doch als junge Erwachsene habe ich ihn immer besser kennengelernt. Wenn wir uns sehen, ists stets eine Riesengaudi. Dann reden wir Rumantsch und amüsieren uns, dass die anderen nichts verstehen. Für Nino war es bestimmt ein Vorteil, dass er in den Bergen aufgewachsen ist. Als Landei wird man ehrgeiziger, hat das Gefühl, man müsse den Städtern etwas beweisen. Zudem hilft einem die Ruhe und Abgeschiedenheit zum Entspannen.»

Renzo Blumenthal wurde 2005 Mister Schweiz. Heute verdient er sein Geld als Landwirt und Unternehmer. Er lebt in Vella.

(Daniel Leu, Matthias Dubach)

Vater Ernst Schurter

«Nino hatte schon als Baby einen ausgeprägten Bewegungsdrang. Seinen älteren Bruder Mario konnte man morgens in den Garten stellen, und abends war er immer noch da. Bei Nino, der übrigens am Tag des Tschernobyl-Unglücks auf die Welt kam, war das anders. Wenn man ihn rausliess, verschwand er innerhalb von wenigen Sekunden. Bereits mit neun Monaten konnte er laufen. Er hatte eben schon früh das Bedürfnis, die Welt zu erkunden. Zuerst fuhr Nino Ski, mit sieben kauften wir ihm ein Velo. Gleich die ersten Rennen, an denen er teilnahm, gewann er. Er war schon damals sehr ehrgeizig und hatte Spass, gegen die anderen zu fighten.»

Ernst Schurter ist Bauunternehmer und ehemaliger Nationaltrainer der Schweizer Downhiller. Zusammen mit seiner Frau Franziska hat er drei Kinder: Nino, Mario und Zoë.

Bruder Mario Schurter

«Wir sehen uns normalerweise nur ein paar wenige Male im Jahr, da ich in Italien lebe. Aber Nino hat ein Ferienhaus in der Nähe. Dann fahren wir auch mal wieder gemeinsam Velo. Ganz früher sind wir auch Rennen gegeneinander gefahren, aber ich bin dann mehr Richtung Downhill und Dual-Slalom gegangen. Auch Nino ist zwar Downhill gefahren, doch er hat sich dann für Cross-Country entschieden. Aber seine gute Technik hat er sicher auch, weil er am Anfang Downhill fuhr. Er hat es verdient, jetzt aufhören zu können. Er hat seinen Spass gehabt. Ich hoffe, ihm fehlt nach dem Rücktritt nichts.»

Mario Schurter war Weltcupfahrer im Downhill und führt heute in seiner Wahlheimat Toskana eine Bike-Schule.

Ex-Gemeindepräsident Silvio Derungs

«Unsere Bauern hatten nicht immer Freude an Nino. Als kleines Kind fuhr er mit seinem Velo über ihre Wiesen. Die Bauern haben ihm aber schon längst verziehen. Nino war halt ein Wilder. Dass in unserem kleinen Dorf mit nur 250 Einwohnern ein Weltmeister und Olympiasieger aufgewachsen ist, erfüllt uns mit Stolz. Obwohl er mittlerweile in Chur wohnt, war er immer einer von uns. Nino ist ein toller Typ und sehr umgänglich. Er hängt nicht den Star raus.»

Silvio Derungs war Gemeindepräsident von Suraua (Tersnaus ist ein Weiler davon).

Lehrmeister Roland Müller

«Nino ist ein richtiger Sportler. Das hat man auch während seiner Lehrzeit gemerkt. Zwischen 2005 und 2007 machte er bei uns die Ausbildung zum Mediamatiker, einer Mischung aus Informatik, EDV, Grafik- und Webdesign. Wie es sich für einen typischen Sportler gehört, war Nino auch während der Ausbildung sehr ehrgeizig und hatte eine schnelle Auffassungsgabe. Er sass nicht einfach die acht Stunden im Büro ab, er wollte etwas erreichen. Nino war aber nicht nur mein Lehrling, sondern auch mein WG-Partner. Während seiner Ausbildung wohnten wir zusammen mit Florian Vogel. Das war eine tolle Zeit. Das Putzen war übrigens von uns allen drei nicht die Stärke.»

Roland Müller, Geschäftsführer von Skypixx, einer Agentur für Grafikdesign und Beschriftungen.

Teamchef Thomas Frischknecht

«Am Anfang war Nino ein Bub aus den Bergen, extrem ehrgeizig und sehr egoistisch. Man musste kein grosser Experte sein, um sein Talent zu erkennen. Erst im Lauf der Jahre wurde er ein echter Teamplayer. Eigentlich hat Nino meine eigene Karriere um 23 Jahre verlängert. So lange sein Teammanager zu sein und alle seine Erfolge mit ihm zusammen gefeiert zu haben, macht mich fast stolzer als meine eigene Karriere. Ihn im Team als Fahrer zu ersetzen, ist nicht eins-zu-eins möglich. In Lenzerheide werden sicher Tränen fliessen.»

Thomas Frischknecht hat an Weltmeisterschaften (Radquer und Mountainbike) 15 Medaillen gewonnen und holte sich an Olympia 1996 Silber im Cross-Country. Er ist Teamdirektor des Weltcupteams Scott-Sram, für das Schurter die ganze Karriere fuhr.

Klubpräsident Guido Schweizer

«Als Achtjähriger kam er in unseren Veloclub Surselva. Er war ein aufgestellter, junger Bub, der technisch gut, aber eher trainingsfaul war.»

Guido Schweizer ist Präsident des VC Surselva. Er fuhr früher selber Rennen.

Nachbar Renzo Blumenthal

«Wir sind zwei Kilometer Luftlinie voneinander entfernt aufgewachsen. Wenn ich vor meinem Hof stehe, sehe ich hinüber nach Tersnaus. Ich kann mich noch gut an die Feier nach seinem U23-WM-Titel erinnern. Den Jubel hat man bis zu mir rüber gehört. Da wir altersmässig rund zehn Jahre auseinanderliegen, haben wir als Jugendliche nicht viel miteinander erlebt. Doch als junge Erwachsene habe ich ihn immer besser kennengelernt. Wenn wir uns sehen, ists stets eine Riesengaudi. Dann reden wir Rumantsch und amüsieren uns, dass die anderen nichts verstehen. Für Nino war es bestimmt ein Vorteil, dass er in den Bergen aufgewachsen ist. Als Landei wird man ehrgeiziger, hat das Gefühl, man müsse den Städtern etwas beweisen. Zudem hilft einem die Ruhe und Abgeschiedenheit zum Entspannen.»

Renzo Blumenthal wurde 2005 Mister Schweiz. Heute verdient er sein Geld als Landwirt und Unternehmer. Er lebt in Vella.

(Daniel Leu, Matthias Dubach)

Ein paar Tage vor der Heim-WM sind die vielen Emotionen noch weit weg. Schurter redet mit Blick ausführlich über seine beispiellose Karriere und sagt schon da, dass er sich enorm auf die Zeit danach freue. Wieder viel häufiger im eigenen Bett schlafen. Nicht mehr Schulanlässe und andere Events von Tochter Lisa (9) zu verpassen, überhaupt mehr Zeit mit ihr zu verbringen. Auf eine Wanderung gehen, wenn das Wetter passt und nicht, wenn es die Erholung fürs nächste Rennen erlaubt. Keine wochenlangen, monotonen Höhentrainingslager mehr. 

Schurter kann für sich in Anspruch nehmen, den Zeitpunkt des Abgangs nicht verpasst zu haben. Noch letztes Jahr hat er im Weltcup gewonnen, auch dieses Jahr gabs zumindest noch einen Shorttrack-Podestplatz. «Ich wurde die letzten sieben Jahre so oft gefragt, wie lange ich das noch mache. Aber ich habe immer gespürt, dass ich noch nicht Schluss machen will», sagt er.

Im Jahr 2024 spielt ein Faktor entscheidend mit, dass der älteste Weltcup-Profi nochmals ein Jahr dranhängt: «Der Kalender. Sonst hätte ich vielleicht schon letztes Jahr aufgehört.»

Schurter brachte Lenzerheide selber in den Kalender zurück

Die Heim-WM im Wallis als reizvolles Schlussbouquet. Und dann kam es auch noch zum überraschend schnellen Comeback der Lenzerheide im Weltcup-Kalender. Eigentlich hatte sich Schurter 2023 von seinem Lieblingsrennen verabschiedet. Jetzt enthüllt er, dass er sich selber im Hintergrund eingesetzt habe, dass die Schweiz – entgegen der ungeschriebenen Regel – trotz WM im selben Jahr einen Weltcup austrage.

Schurter ist seit 2024 Verwaltungsrat bei der LMS, der Tourismus-Organisation der Region. Quasi als erste Amtshandlung hilft der Rekord-Weltmeister mit seinem Netzwerk mit, dass Lenzerheide den zunächst freien Weltcup-Termin nach der WM kriegt. «Es war eine Win-win-Situation für alle.» Für Lenzerheide, für die Weltcup-Veranstalter und für Schurter selber. «Mich letztes Jahr im letzten Rennen der Saison in Kanada zu verabschieden, hätte sich nicht richtig angefühlt», sagt Schurter. Die beiden Überseerennen dieses Jahr fährt er nicht mehr. 

Nun der Abschied mit grossem Brimborium – und dann? Im Gegensatz etwa zum langjährigen Nationalteamkollegen Thomas Litscher (36), der ebenfalls aufhört und jetzt aus finanziellen Gründen unter Zeitdruck auf Jobsuche ist, geht Schurter privilegiert in den Sportler-Ruhestand.

Über Geld redet er nicht gerne. Nur so viel, dass er auch mal auf Topverträge verzichtet hat: «Ich hatte einige Male lukrative Angebote erhalten, den Hersteller zu wechseln.» Aber irgendwo im Ausland bei null zu beginnen und dann womöglich rasch fallen gelassen zu werden, wenns nicht läuft, riskierte Schurter nie. Er fährt seit 23 Jahren für Bikehersteller Scott.

Was das finanzielle Polster angeht, stimmt er lieber einem Vergleich mit dem früheren Langläufer Dario Cologna (39) zu. Die beiden Bündner haben ähnliche Karrieren gemacht. Haben international gross abgeräumt, gute Sponsorendeals auch über das Karriereende hinaus abgeschlossen und können nun selber steuern, wie oft, wie intensiv und in welchen Projekten sie künftig arbeiten wollen. Haben sie auch bald dasselbe Hobby als Experte vor dem SRF-Mikrofon? «Das kann ich nicht kommentieren», sagt Schurter vielsagend. Ein Nein klingt anders.

Rückkehr in den erlernten Beruf ist kein Thema

Schurter wird sowieso Teil der Velowelt bleiben. Er ist zwar happy, dass er einst seine Lehre als Mediamatiker abgeschlossen hat. «Eigentlich war ich schon in Zürich für eine KV-Lehre angemeldet, als ich von der Mediamatiker-Möglichkeit in Bern hörte», schildert er, «das hat mir viel besser gepasst. Das Praktikum konnte ich in einer Werbeagentur im Zürcher Oberland machen. Ich durfte einen Velokatalog für einen Importeur gestalten oder habe die Website für mein eigenes Team gemacht.»

Für die Zukunft hat er ein paar Projekte im Kopf, spruchreif sei noch nichts. Ausser, dass er Rennen mit dem Gravelbike fahren und ins Trailbau-Business einsteigen wird. In diesem boomenden Segment garantiert allein sein Name für Qualität. Auch wenn Schurter glaubt, ohne Medaillengewinne in Zukunft würde seine Popularität rasch abnehmen: «Wenn man nicht mehr aktiv ist, wird man schnell vergessen.»

Da halten wir dagegen. In der Schweiz bleibt ein Sportler des Jahres unvergessen. Schurter holte diese Auszeichnung 2018. «Das ist der Federer-Ära geschafft zu haben, macht es umso wertvoller. Er hätte eigentlich immer gewinnen müssen», sagt der Churer. Damals feierte der Bündner den Sports-Awards-Triumph mit seiner Frau Nina, der Mutter von Lisa. Seit 2023 lebt das Paar getrennt. Dass es an der Seite der Bike-Ikone schon länger eine neue Frau gibt, ist ein offenes Geheimnis in der Bike-Welt. «Ich habe aber nicht das Bedürfnis, es an die grosse Glocke zu hängen», sagt Schurter über sein Privatleben. 

Nun hat der Wettkampftyp Schurter bald keinen fixen Rennkalender mehr. «Langweilig wird mir nicht», sagt er und lacht über die Idee von Jan van Berkel, der ihn auf Social Media zum Wechsel in den Triathlon herausforderte. «Das wird angesichts meiner Schwimmkünste garantiert nicht passieren.»

Und was ist eigentlich mit einer Wildcard im Mountainbike-Weltcup, zum Beispiel in Lenzerheide? Solche Pläne gibt es nicht, doch Schurter sagt: «Sag niemals nie!»

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