Fans feiern ihre Bronze-Heldin Alessandra Keller
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Mit grosser La-Ola-Welle:Fans feiern ihre Bronze-Heldin Alessandra Keller

«Wir sind beste Freundinnen»
WM-Heldin Keller dankt nach Bronze-Hit ihrer Physiotherapeutin

Alessandra Keller holt an der Heim-WM ihre zweite Medaille, dabei liegt ihre Kreuzband-OP noch kein Jahr zurück. Physiotherapeutin Tamara Marolf begleitete die beste Schweizer Mountainbikerin auf dem rasanten Weg zurück an die Weltspitze.
Publiziert: 18:40 Uhr
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Aktualisiert: 18:51 Uhr
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Happy mit WM-Bronze: Die Schweizerin Alessandra Keller (l.) mit ihrer Physiotherapeutin Tamara Marolf, die sie auf ihrem Weg zurück von der Kreuzband-OP an die Weltspitze begleitet hat.
Foto: Dubach
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Als Alessandra Keller (29) in Crans-Montana völlig geschafft als Dritte ins Ziel rollt, bricht die Hektik so richtig los. Die vielen Mountainbike-Fans rund um die Zielgerade machen enorm Lärm, während Keller vom Velo absteigt und dann sofort von TV-Kamera zu TV-Kamera eilt. Dann wird die Bronze-Gewinnerin ins Umkleidezelt bugsiert, ehe es mit der neuen Weltmeisterin Jenny Rissveds (Sd, 31) und Samara Maxwell (Nz, 23) aufs Podest geht. Der Jubel ist gross.

Neben ihrer ersten, lang ersehnten Cross-Country-Medaille kriegt die Doppel-Doppelgesamtweltcupsiegerin auch eine Glocke geschenkt. «Die bekommt einen Ehrenplatz. Ich habe sie rasch meinen Eltern überreicht, damit sie nicht verloren geht», sagt Keller, als sie von der Podestzeremonie, von Fans umringt, gleich weiter ins Swiss-Cycling-House begleitet wird. 

Physiotherapeutin als enge Bezugsperson nach der OP

Der ruhende Pol in diesem frischfröhlichen Party-Chaos an ihrer Seite? Physiotherapeutin Tamara Marolf. Sie ist es, die Keller vor dem nächsten Interview noch rasch ein Getränk in die Hand drückt, die Sponsorenmütze auf den Kopf setzt und nachfragt, ob sie wärmere Kleider benötigt. 

Marolf ist eine der Personen aus ihrem Umfeld, die Keller stets dankend erwähnt, wenn sie von ihrem traumhaften Comeback von der Kreuzband-OP im Oktober zurück an die Weltspitze redet. Die Physiotherapeutin arbeitet mit Keller auch in ihrem Weltcup-Team Thömus-Maxon zusammen und wurde vor allem nach der OP zur engen Bezugsperson. 

Keller sagt über Marolf: «Wir sind beste Freundinnen. Wir kennen uns eigentlich noch gar nicht so lange, doch wir sind vom Charakter her sehr ähnlich. Durch meine Rückschläge sind wir noch enger zusammengerückt. Es ist eine emotionale, enge Bindung.» 

Im Herbst die Knie-OP – jetzt ist Keller bei der Heim-WM die grosse Schweizer Bike-Heldin mit ihrem WM-Titel am Dienstag im Shorttrack und nun am Samstag mit ihrer zweiten Medaille über die olympische Distanz. Auch Marolf selber ist ergriffen, als sie Keller mit der Bronzemedaille sieht. «Nach der Operation haben wir mit der WM als Fernziel gearbeitet. Es ist unglaublich und wunderschön, dass sie nun gleich zwei Medaillen holen konnte», sagt die Ostschweizerin zu Blick. Sie gehört zur Crew der Orthopädie St. Gallen um Arzt und Knie-Koryphäe Pierre Hofer, der Keller operiert und auch den ganzen Reha-Prozess begleitet hat. 

Jetzt liebäugelt Keller doch wieder mit dem Gesamtweltcup

Eben oft mit Physio Marolf an ihrer Seite. Zweimal wöchentlich fährt Keller für die Behandlungen in die Ostschweiz oder Marolf zu ihr. «Es war sehr engmaschig. Wir haben uns auch oft telefonisch ausgetauscht», schildert die Physiotherapeutin. Sie ist auch im Februar im Trainingslager in Südafrika dabei, das sich als extrem wichtige Phase im Comeback-Prozess entpuppt. 

Obwohl sie von ihrem Weltcup-Team sogar stets die Freiheit hatte, für ihr Knie notfalls die ganze Saison auszulassen, untermauert Keller nun einmal mehr den Status als beste Schweizer Bikerin. «Es hiess immer, mit fehlt noch die Elite-Medaille. Der Weg war zeitweise steinig», so Keller, die sich auf dem Weg zum Bronze-Hit auch nicht von einem Sturz aus dem Konzept bringen liess. Keller ist jetzt wieder derart in Form, dass sie nun in den verbleibenden drei Weltcup-Rennen noch mit dem erneuten Gesamtsieg liebäugelt.

Keller stürzt und muss Chance auf Gold begraben
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In der zweiten Runde:Keller stürzt und muss Chance auf Gold begraben

Doch zunächst gehts am Sonntag nochmals um WM-Medaillen. Bei den Cross-Counrty-Männern mit der abtretenden Legende Nino Schurter, Mathias Flückiger, Saison-Entdeckung Fabio Püntener, Lars Forster oder Filippo Colombo gibts gleich eine ganze Reihe Schweizer (13.30 Uhr SRFinfo live), die Kellers Fahrt aufs Podest nachmachen wollen. 

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