Darum gehts
- Heule erzählt über die Zeit mit Witzig im FCSG-Nachwuchs
- Deshalb hat er sich dagegen entschieden, wieder mit ihm zu spielen
- Es gab schon eine Begegnung – Heule sagt, wie es war
Einer ist ein aufstrebender Shootingstar, der andere Schweizer Nationalspieler. Michael Heule und Christian Witzig haben ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen, nun treffen die beiden 24-Jährigen wieder aufeinander – unter Flutlicht und den Augen der Fussball-Schweiz beim Spitzenkampf am Samstagabend zwischen Thun und St. Gallen (20.30 Uhr).
Rückblick auf den Juni 2021. Da heisst es: Abschied nehmen. Die Wege der langjährigen Freunde trennen sich. Im Nachwuchs des FC St. Gallen verbrachten sie viele Jahre zusammen. «Wir waren oft gemeinsam mit einer Gruppe von Mitspielern unterwegs», erzählt Heule. Etwa ab der U18 unternehmen die Jung-Espen auch neben dem Platz viel gemeinsam. «Witzig war schon da ein sehr bodenständiger und angenehmer Typ. Ich erinnere mich, dass er eigentlich gar nicht lustig sein wollte, aber uns mit seiner Art dennoch immer unterhalten hat», blickt Heule zurück.
Aber dann kommt das Seriöse ins Spiel. Witzig schafft den grossen Sprung – erhält im Sommer 2021 beim Heimatklub einen Profivertrag, zusammen mit Patrick Sutter, Alessio Besio und David Jacovic. Heule steht nicht auf dieser Liste. Ihm wird der Sprung in die Super League damals nicht zugetraut.
Jetzt das Wiedersehen – und Thun greift nach der Wintermeisterschaft
Der Linksverteidiger wird trotzdem Profi bei Wil – und landet via Challenge League vier Jahre später beim aktuellen Sensationsleader Thun, der St. Gallen beim ersten Aufeinandertreffen am 4. Oktober auswärts 2:1 schlug.
Heule und Witzig standen damals im Kybunpark gemeinsam auf dem Platz. «Bei Freistössen gegen uns habe ich ihn gedeckt», sagt Heule. Ab und zu fiel dann ein Spruch oder freundschaftlicher Seitenhieb.
Eine Frage aber bleibt: Warum nur hat Heule darauf verzichtet, wieder zusammen mit Witzig zu spielen, statt gegeneinander? St. Gallen wollte ihn von Lausanne-Ouchy zurück in die Heimat lotsen, aber Heule entschied sich für Aufsteiger Thun. «Ich musste die Emotionen, die mitgespielt haben, vom Sportlichen trennen. Der Entscheid für Thun war der, der für meinen Weg am besten war.»
Als Heule den Entscheid fällte, konnte er sich nicht erträumen, dass er ein halbes Jahr später mit einem Sieg Mitte Dezember den Wintermeister-Titel vorzeitig sichern kann – ausgerechnet beim Duell mit seinem langjährigen Nachwuchs-Freund, der sein erster Verfolger ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | FC Thun | 16 | 13 | 34 | |
2 | FC St. Gallen | 16 | 11 | 28 | |
3 | FC Basel | 16 | 7 | 27 | |
4 | BSC Young Boys | 16 | 5 | 26 | |
5 | FC Sion | 16 | 5 | 24 | |
6 | FC Lugano | 16 | -1 | 24 | |
7 | FC Zürich | 16 | -4 | 23 | |
8 | FC Lausanne-Sport | 16 | 4 | 20 | |
9 | Servette FC | 16 | -4 | 19 | |
10 | FC Luzern | 16 | -1 | 18 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 16 | -11 | 14 | |
12 | FC Winterthur | 16 | -24 | 9 |





