«Wir sind ehrlich und machen keine falschen Versprechen»
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Tami zu Doppelbürger-Thematik:«Wir sind ehrlich und machen keine falschen Versprechen»

Tami verteidigt sich und SFV
«Alles haben wir wohl nicht falsch gemacht»

Die Entscheide von Leon Avdullahu und Eman Kospo, in Zukunft nicht für die Schweiz zu spielen, haben hohe Wellen geschlagen. Nati-Direktor Pierluigi Tami erklärt sich und wehrt sich gegen den Vorwurf, dass der SFV geschlafen habe.
Publiziert: 21:05 Uhr
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Pierluigi Tami steht nach den Nationenwechseln von Eman Kospo und Leon Avdullahu in der Kritik.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Leon Avdullahu entscheidet sich für Kosovo. SFV analysiert Situation
  • Adrian Bajrami verzichtet auf Albanien-Aufgebot, er will für die Schweiz spielen
  • Über 70 Prozent der Schweizer Nationalspieler sind Doppelbürger
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Der Fall Leon Avdullahu hallt nach. Auch am ersten Tag des Nati-Zusammenzugs für die am Freitag in Basel beginnende WM-Qualifikation ist die Personalie des Hoffenheim-Spielers, der sich für den Kosovo entschied, neben den wegen ihrer Transfers abwesenden Manuel Akanji, Breel Embolo und Fabian Rieder, das grosse Thema, als sich Pierluigi Tami (64) den Medien stellt.

Während Avdullahu am Montag auf dem Flughafen Pristina vom kosovarischen Verbandspräsidenten empfangen wird und noch einmal seinen Entscheid zugunsten des Geburtslandes seiner Eltern erklärt («Es war eine Herzensangelegenheit und ein Entscheid für dieses spannende Projekt»), weist der Nati-Direktor die Schuld von sich, dass er und der SFV geschlafen hätten. Wenige Tage vor Avdullahu hatte bereits der U19-Captain Eman Kospo dem Verband den Rücken gekehrt.

FCL-Verteidiger Bajrami gibt Albanien einen Korb

«Mehr als 70 Prozent unserer Spieler sind Doppelbürger, nicht alle können für unsere A-Nati spielen», so Tami. Zwar schmerze die Absage Avdullahus, viel eher hebt er aber Spieler wie Valon Behrami, Gelson Fernandes, Embolo oder Akanji hervor, die sich für die Schweiz entschieden hätten. «Wir haben insgesamt vielleicht zwei oder drei Spieler verloren. Aber mit Ausnahme der EM 2012 waren wir zuletzt an allen Turnieren dabei. Alles haben wir also kaum falsch gemacht.» Dass Spieler auch den umgekehrten Weg gehen, zeigt das Beispiel von Adrian Bajrami (23). Der in Langenthal geborene FCL-Verteidiger verzichtet auf das Aufgebot Albaniens, weil er für die Schweiz spielen will, wie der albanische Verband am Montagabend mitteilt.

Laut Tami gibt es drei Kriterien, die ein Spieler erfüllen muss, damit dieser für den SFV infrage kommt: «Erstens muss ein Spieler gut genug sein. Das zweite Kriterium sind unsere Werte, ein Spieler muss für die Schweiz spielen wollen. Und der dritte Punkt ist die Geduld, weil vielleicht auf einer Position im Moment grosse Konkurrenz herrscht. Wenn eines dieser Kriterien nicht stimmt, dann ist es die beste Lösung, sich zu trennen», so der Nati-Direktor. Und: «Wir machen keine falschen Versprechen.»

Nächster Abgang droht

Tami stellt in Aussicht, dass die Geschehnisse der letzten Wochen analysiert würden. «Wir können uns immer verbessern.» Auch die von Blick geforderte Installierung eines Doppelbürger-Talentchefs ist beim SFV ein Thema, erste Gespräche mit möglichen Exponenten seien laut Tami schon geführt worden.

Allerdings ist schnelles Handeln gefragt, da mit Albian Hajdari (22) bereits der nächste Absprung eines Talents droht. Auch der Neo-Hoffenheimer wird vom Kosovo heftig umgarnt. Im Gegensatz zu Avdullahu hat Hajdari zwar schon einmal für die Nati gespielt, allerdings nur in einem Testspiel im März gegen Luxemburg. «Ich mache mir keine Sorgen, die Türe ist offen», so Tami. Diese Personalie werde nach diesem Zusammenzug zusammen mit Nati-Trainer Murat Yakin (50) umgehend in Angriff genommen.

Vorerst liegt der Fokus des Nati-Direktors aber vollumfänglich auf den bevorstehenden Heimspielen gegen Kosovo und Slowenien. «Die Erwartungen sind hoch, wir wollen die direkte WM-Qualifikation in einer sehr schwierigen Gruppe schaffen. Dafür brauchen wir unsere beste Leistung, die wir im Juni auf der USA-Reise gezeigt haben.» Nur der Gruppensieger ist sicher an der WM im nächsten Sommer mit dabei.

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