Ist Xhakas Sunderland-Transfer ein Risiko?
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«Spielt gegen den Abstieg»:Ist Xhakas Sunderland-Transfer ein Risiko?

Stéphane Henchoz zum Start der Premier League
«Vor Xhaka ziehe ich den Hut – Ndoye-Wechsel ist ein cleverer Schachzug»

Am Freitag gehts wieder los mit dem Spektakel auf der Insel. Premier-League-Start mit Meister Liverpool vs. Bournemouth. Sechs Schweizer sind mittendrin. Reds-Legende Stéphane Henchoz rät zweien von ihnen, die Liga zu wechseln, weil sie ihr nicht gewachsen sind.
Publiziert: 00:02 Uhr
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Aktualisiert: vor 37 Minuten
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Stéphane Henchoz wird immer noch regelmässig zu den Legendenspielen des FC Liverpool eingeladen.
Foto: Liverpool FC via Getty Images

Darum gehts

  • Sechs Schweizer in der Premier League: Chancen und Herausforderungen
  • Liverpool-Legende Henchoz spricht Klartext, rät zweien zu einem Wechsel der Liga
  • Granit Xhaka beweist mit Rückkehr in die Premier League zu Sunderland grossen Mut
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Sechs Schweizer stehen aktuell bei Premier-League-Klubs unter Vertrag. Es sind Spieler mit total verschiedenen Rucksäcken. Vom Champions-League-Sieger bis zum Liga-Rookie. Wer von ihnen ist gesetzt? Wer muss kämpfen? Wer sollte im eigenen Interesse die Liga wechseln? Ex-Liverpool-Star Stéphane Henchoz (50), der heute regelmässig zu den Legenden-Matches eingeladen wird, mit den Reds bei seinen 205 Einsätzen fast alle Titel gewonnen hat, die es zu gewinnen gibt, ordnet deren Chancen ein. In Klartext wie immer. Zudem tippt der Lausanne-Sportchef das Meisterrennen.

Manuel Akanji (30), Manchester City

«Es war eine komplizierte Saison, die letzte, für City. Und plötzlich stand Akanji mittendrin in einem Klub, der nicht mehr funktionierte. Und keiner wusste so richtig, woran es lag – und dass das überhaupt möglich ist. Das hat auch Manu gespürt. Auch wegen der mehrmonatigen Adduktorenverletzung. Für ihn wird es darum gehen, wieder auf sein Niveau zu kommen und sich einen Stammplatz zu ergattern. Zumindest sollte er im Turnus der Spieler sein, die regelmässig zum Einsatz kommen. In Anbetracht der Konkurrenz ist nicht mal das ein Selbstläufer. Und es muss schnell funktionieren. Gelingt der Saisonstart nämlich nicht, schaut man sich schnell auf dem Transfermarkt um. Akanji weiss das nur zu gut. Denn es war die Verletzung von Aymeric Laporte, die ihn im September 2022 vom BVB zu den Citizens spülte. Und das Transferfenster ist bis 1. September offen …»

Granit Xhaka (32), Sunderland AFC

«Ganz ehrlich: Es war für mich eine Riesenüberraschung, dass Granit nach Jahren mit Arsenal auf die Insel zurückkehrt. Eher hätte ich gedacht, dass er irgendwo in die Saudi-Liga geht und es sich gemütlich macht. Oder bei Leverkusen bleibt. Und nun also diese gewaltige Challenge, in der härtesten Liga der Welt. Aber: why not? Kein Altersausruhen, keine Komfortzone. Xhaka will es nochmals wissen. Und nimmt den brutalen Kampf um den Ligaerhalt an. Unter Riesendruck. Die letztjährigen Aufsteiger sind ja allesamt sang- und klanglos abgestiegen. Selbst Leicester mit seinen beträchtlichen Mitteln hatte keine Chance. Doch wenn man den Charakter des Spielers kennt, weiss man: Er liebt das. Er liebt Widerstände. Ich ziehe jedenfalls den Hut vor Granit.»

Dan Ndoye (24), Nottingham Forest

«Die beste Liga der Welt wird auch für Dan eine grosse Herausforderung sein. Er wird sich mit den Allerbesten messen. Das Niveau ist nochmals höher als bei Bologna. Und dann kommt er noch in einen Traditionsklub, der letzte Saison mit Platz sieben über seinen Verhältnissen lebte. Nun ist der Druck von Medien, Fans und Klub riesig, dies zu bestätigen. Der Wechsel kann ein durchaus cleverer Schachzug gewesen sein, denn Ndoye hat die Fähigkeit, sich durchzusetzen. Denn er ist schnell! Sein Tempo ist eine absolute Waffe, welche die Differenz ausmachen kann.»

Titelrennen: An den vier Untouchables führt kein Weg vorbei

«An den Untouchables führt kein Weg vorbei», denkt Liverpool-Legende Stéphane Henchoz zum Meisterrennen in der Premier League 2025/26. «Den Titel werden wieder Meister Liverpool, Vizemeister Arsenal, Manchester City und Chelsea unter sich ausmachen. Doch wird es heuer weder einen Durchmarsch von Liverpool mehr geben, mit dem die Reds letzte Saison alle verblüfft haben, noch nochmals so eine Katastrophensaison von ManCity. Trotz kolossaler Investitionen also kein Reds-Solo. Natürlich sind diese beiden leicht zu favorisieren. Doch auch Arsenal ist sehr stabil geworden. Und bei Chelsea ist die Dynamik enorm günstig, die Mayonnaise zwischen Trainer und Spielern bindet, wie man im Französischen sagt.

Und die beiden letzte Saison abgestürzten Schwergewichte? Keine Chance für Manchester United und Tottenham Hotspur? Kurz: nein! Bei United ist nach Platz 15 klar: Schlechter geht nicht. Aber bislang hat man sich nur im Sturm verstärkt. In den restlichen Mannschaftsteilen muss ich grosse Fragezeichen setzen. Immerhin hatte der neue Trainer Ruben Amorim Zeit für eine reguläre Vorbereitung. Doch für die unerbittlichen Fans und Medien der Red Devils wäre nur schon ein achter Rang total ungenügend. Für den Klub auch.

Tottenham seinerseits hat seine Saison mit dem Gewinn der Europa League gerettet. Einigermassen. Irgendwie typisch Spurs. Immer zwischen Genie und Wahnsinn. Ein funny Club. Gross zwar. Mit viel Geld und einem neuen Stadion. Und doch ist es eine Wundertüte. Man weiss nie, was da herauskommt. (A.Ku.)

Die Mayonnaise zwischen den Spielern von Chelsea und Coach Enzo Maresca hat gebunden, sagt Reds-Legende Stéphane Henchoz. Weshalb die Blues ein gefährlicher Kandidat im Meisterrennen werden könnten.
Getty Images

«An den Untouchables führt kein Weg vorbei», denkt Liverpool-Legende Stéphane Henchoz zum Meisterrennen in der Premier League 2025/26. «Den Titel werden wieder Meister Liverpool, Vizemeister Arsenal, Manchester City und Chelsea unter sich ausmachen. Doch wird es heuer weder einen Durchmarsch von Liverpool mehr geben, mit dem die Reds letzte Saison alle verblüfft haben, noch nochmals so eine Katastrophensaison von ManCity. Trotz kolossaler Investitionen also kein Reds-Solo. Natürlich sind diese beiden leicht zu favorisieren. Doch auch Arsenal ist sehr stabil geworden. Und bei Chelsea ist die Dynamik enorm günstig, die Mayonnaise zwischen Trainer und Spielern bindet, wie man im Französischen sagt.

Und die beiden letzte Saison abgestürzten Schwergewichte? Keine Chance für Manchester United und Tottenham Hotspur? Kurz: nein! Bei United ist nach Platz 15 klar: Schlechter geht nicht. Aber bislang hat man sich nur im Sturm verstärkt. In den restlichen Mannschaftsteilen muss ich grosse Fragezeichen setzen. Immerhin hatte der neue Trainer Ruben Amorim Zeit für eine reguläre Vorbereitung. Doch für die unerbittlichen Fans und Medien der Red Devils wäre nur schon ein achter Rang total ungenügend. Für den Klub auch.

Tottenham seinerseits hat seine Saison mit dem Gewinn der Europa League gerettet. Einigermassen. Irgendwie typisch Spurs. Immer zwischen Genie und Wahnsinn. Ein funny Club. Gross zwar. Mit viel Geld und einem neuen Stadion. Und doch ist es eine Wundertüte. Man weiss nie, was da herauskommt. (A.Ku.)

Zeki Amdouni (24), FC Burnley

«Mit dem Kreuzbandriss, den er vor einem Monat erlitten hat, ist das Jahr 2025 für Zeki gelaufen. Es gibt nun nur eines: zurückkommen und das alte Niveau wiederfinden. Dies allerdings in einem maximal schwierigen Umfeld. Amdouni ist ja letzte Saison an Benfica Lissabon ausgeliehen gewesen. Dort spielte er wohl oft. Aber ganz selten von Beginn weg. Am Ende verzichteten die Portugiesen darauf, die Kaufoption einzulösen. Und nun ist er wieder in einem Klub, der auch nicht auf ihn setzt. Das erfordert viel Schweiss, Geduld und Charakter. Ich frage mich ohnehin, ob die Premier League die richtige Liga für ihn ist. Es ist die Liga, in der Physis und Tempo unabdingbar sind. Doch das sind nicht Zekis Kernkompetenzen. Bei Burnley hingegen weiss man schon vor Anpfiff, dass man wenig Ballbesitz haben wird und man von Kontern wird leben müssen. Ich denke, eine andere Liga würde für Zeki mehr Sinn machen.»

Fabian Schär (33), Newcastle United

«Fabian, das ist Kontinuität pur, die erstaunt. Er ist in seiner sechsten Saison mit den Magpies und kommt auf 195 Premier-League-Spiele. Beeindruckend, wie er sich da durchgesetzt hat! Ganz ehrlich: Das hatte ich ihm nicht zugetraut. Eine durch und durch positive Überraschung. Wie auch die letzte Saison von Newcastle, die das Team unmittelbar hinter den Big Four abschloss, womit man sich das Champions-League-Ticket holte. Fabian mittendrin. Das wird sich auch nicht ändern. Newcastle wird wieder ähnlich performen. Zumindest dann, wenn Superstürmer Alexander Isak bleibt. Doch der wird sich wohl in Richtung Liverpool verabschieden.»

Isaac Schmidt (25), Leeds United

«Ui, das wird sehr schwierig! Ich meine, der Junge kickte vor einem Jahr noch bei St. Gallen. Nicht bei YB oder Basel. Dann geht er in Englands zweite Liga und spielt dort quasi nicht. Er kam zu keinem einzigen Startelf-Einsatz. Und in England ist es so, dass sich ein Aufsteiger massiv verstärkt und deshalb die Hälfte der Stammelf ihren Platz verliert. Stellen Sie sich vor, was mit einem passiert, der in der Hierarchie weit dahinter ist. Ich bin sicher, Isaacs Management wird auch zum Schluss kommen, dass es Sinn macht, die Liga zu wechseln. Es gab ja Gerüchte um Werder Bremen. Das wäre viel besser. Machbar, aber auch sehr schwierig. Garantien wird Schmidt keine haben.»

Premier League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
0
0
0
1
Arsenal FC
Arsenal FC
0
0
0
1
Aston Villa
Aston Villa
0
0
0
1
Brentford FC
Brentford FC
0
0
0
1
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
0
0
0
1
Burnley FC
Burnley FC
0
0
0
1
Chelsea FC
Chelsea FC
0
0
0
1
Crystal Palace
Crystal Palace
0
0
0
1
Everton FC
Everton FC
0
0
0
1
FC Fulham
FC Fulham
0
0
0
1
Leeds United
Leeds United
0
0
0
1
Liverpool FC
Liverpool FC
0
0
0
1
Manchester City
Manchester City
0
0
0
1
Manchester United
Manchester United
0
0
0
1
Newcastle United
Newcastle United
0
0
0
1
Nottingham Forest
Nottingham Forest
0
0
0
1
FC Sunderland
FC Sunderland
0
0
0
1
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
0
0
0
1
West Ham United
West Ham United
0
0
0
1
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
0
0
0
Champions League
UEFA Europa League
Abstieg
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