«Es ist an der Zeit, nach vorne zu schauen»
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Ter Stegen versöhnt sich:«Es ist an der Zeit, nach vorne zu schauen»

Mit Interviews, Streiks etc.
Die Knatsch-Stars der Fussballwelt

Der Streit zwischen Marc-André ter Stegen und Barcelona ist kein Einzelfall. Ob mit Interviews, Streiks oder Drama im Generellen – diese Stars lösten mit ihrem Verhalten in der Vergangenheit grosse Kontroversen aus.
Publiziert: 13:27 Uhr
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Aktualisiert: 15:59 Uhr
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Darum gehts

  • Fussballspieler streiken für Vereinswechsel und geraten in Konflikte mit Clubs
  • Ter Stegen, Jashari und Dembélé erzwangen Transfers durch Streiks
  • Ronaldo verliess Manchester United nach Streit mit Trainer Erik ten Hag
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Gian Andrea Achermann
Gian Andrea AchermannPraktikant Sport-Desk

Marc-André ter Stegen (33)

Über Wochen zog sich der Zoff zwischen dem FC Barcelona und dem deutschen Torhüter hin. Der langjährige Stammkeeper wurde sportlich zur Nummer 3 degradiert, obwohl er noch Teamcaptain ist und einen saftigen Lohn kassiert. Als sich der Deutsche am Rücken verletzt, will der Klub den medizinischen Bericht an die Liga weiterleiten. In Spanien gibts die Regel, dass die Gehälter von Langzeitverletzten (ab vier Monaten) nicht zur von der Liga bestimmten Obergrenze dazugezählt werden.

Im Fall des klammen FC Barcelona ist dies gleichbedeutend mit der Möglichkeit, die Millionenneuzugänge – unter anderem eine neue Nummer 1 im Tor – registrieren zu können. Als sich ter Stegen jedoch querstellt, seinem Klub die Erlaubnis dazu nicht erteilt, eskaliert die Situation. Barça leitet ein Disziplinarverfahren ein, entzieht ihm die Binde. Übers Wochenende kommt aber die überraschende Wende – der degradierte Keeper lenkt ein. Sportlich wird er sich aber auch nach überstandener Rückenverletzung hinten anstellen müssen.

Wieder versöhnt: Barça und sein Captain Marc-André ter Stegen.
Foto: IMAGO/Sergio Ros

Ousmane Dembélé (28)

Der damals 20-jährige Dembélé wollte nach nur einem Jahr beim BVB einen Wechsel nach Spanien zum FC Barcelona erzwingen. Während der laufenden Gespräche zwischen den Vereinen schwänzte er die Trainings. Sein Streik hatte Erfolg, und der Franzose wechselte für stolze 148 Millionen Franken nach Spanien. Dembélé löste mit seinem Verhalten einen kleinen Trend aus, denn in den Folgejahren erstreikten sich auch Philippe Coutinho und Antoine Griezmann ihre teuren Wechsel zu Barça.

Dembele (r.) nach seinem erzwungenen Wechsel zu Barcelona.

Pierre-Emerick Aubameyang (36)

Auch Aubameyang erzwang seinen Wechsel weg von Dortmund auf eine unschöne Art und Weise. Zuerst hatten die Borussen einen Wechsel des Gabuners blockiert, zogen aber schliesslich nach diversen Streiks und Abwesenheiten bei Teamsitzungen den Kürzeren und gaben grünes Licht für einen Wechsel zu Arsenal London.

Aubameyang bei seinem damaligen Arbeitgeber Arsenal.
Foto: Arsenal FC via Getty Images

Manuel Neuer (39)

Nach Deutschlands frühem WM-Aus sowie seiner Verletzung nach einem Ski-Unfall meldete sich Neuer bei der «Süddeutschen Zeitung» zu Wort. In einem Interview, von dem die Bayern nichts wussten, übte Neuer arge Kritik an seinem Verein, nachdem Goalie-Trainer Toni Tapalovic ohne nachvollziehbare Argumente entlassen worden war.
«Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen», äusserte sich der damalige Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn zum Vorfall. Derselbe Oliver Kahn soll gemäss Eurosport dafür verantwortlich gewesen sein, dass Neuer ohne grössere Strafe davonkam.

Kein Streit mehr: Neuer und Bayern sind in Harmonie wiedervereint.
Foto: FC Bayern via Getty Images

Cristiano Ronaldo

Bei seinem zweiten Manchester-United-Kapitel kam es bereits eine Saison nach der Ankunft von CR7 zu ersten Komplikationen mit Coach Erik ten Hag. Der Zoff zwischen Coach und Spieler nahm seinen Lauf, als der Superstar in einem Interview sagte, dass er sich vom Verein verraten gefühlt habe. Gemäss Ronaldo haben seine Vorgesetzten die Krankheit seiner Tochter nicht respektiert, denn der Superstar verpasste deswegen die ganze Vorbereitung. Der Zoff erreichte seinen Höhepunkt, als sich Ronaldo im Oktober 2022 weigerte, eingewechselt zu werden, und bereits vor Abpfiff das Stadion verliess. Der Verein reagierte mit diversen Sanktionen auf diese Aktion. Nach Auschlüssen von Mannschaftsaktivitäten sowie separaten Trainingseinheiten wurde Ronaldos Vertrag aufgelöst, und er wechselte im November zu seinem jetzigen Klub, Al-Nassr in Saudi-Arabien.
Pikant: Gut drei Jahre nach dem Drama äusserte sich Erik ten Hag öffentlich und gestand, dass Ronaldo nie das Problem gewesen sei ...

Cristiano Ronaldo, wie er vor Abpfiff das Stadion verlässt.

Gareth Bale

Nachdem Gareth Bale Anfang 2019 das Stadion während eines Spiels frühzeitig verlassen und sich auch im Nachhinein nicht mehr in der Kabine hatte blicken lassen, herrschte bereits dicke Luft zwischen ihm und Real Madrid. Als Bale dann im November desselben Jahres nach dem Quali-Sieg mit Wales eine Flagge in die Luft hielt mit der Aufschrift «Wales. Golf. Madrid, in that order», war bei den Madrilenen endgültig die Luft raus. Bale verliess Madrid im nächsten Sommer auf Leihbasis zu seinem Ex-Klub Tottenham Hotspur.

Gareth Bale mit seiner Flagge, die für Furore sorgte.

Zlatan Ibrahimovic

Wir schreiben das Jahr 2009. Barcelona schien das beste Team der Welt zu haben, mit dem besten Coach an der Seitenlinie. Der Angriff rund um Messi, Henry und Ibrahimovic sollte unaufhaltsam sein. Doch es ging in eine andere Richtung als erwartet. Der Schwede stand von Anfang an in einem schlechten Verhältnis zu Coach Pep Guardiola. Sein gemäss Guardiola «kindisches» Verhalten abseits des Platzes schadete der Beziehung noch mehr. Zlatan musste den Verein nach nur einem Jahr verlassen – und siehe da, Barça gewann in der Saison 2010/11 das Triple, darunter die Champions League. In seiner Autobiografie schrieb Ibrahimovic: «Wenn ich ein Zimmer betrat, ging Guardiola raus. Ich glaube, er hatte Angst vor mir.» Was das respektlose Verhalten des Spielers gegenüber dem Coach unterstreicht. Ibrahimovic hatte auch in den Folgejahren immer wieder Differenzen mit seinen Coaches und machte so im negativen Sinne auf sich aufmerksam.

Ibrahimovic (r.) mit seinem damaligen Coach, Pep Guardiola.
Foto: pixathlon / MarcaMedia
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