Europameister Renato Sanches
Das einstige Wunderkind ist in Griechenland gestrandet

Es war doch alles aufgegleist: Europameister 2016. Der 35-Millionen-Wechsel zu Bayern München. Eine Weltkarriere entsteht! Doch daraus wurde nichts. Nun ist Renato Sanches in Griechenland gestrandet.
Publiziert: 14:07 Uhr
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Aktualisiert: vor 25 Minuten
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Um Juni bestritt Renato Sanches im Dress von Benfica Lissabon die Klub-WM, hier gegen Bayerns Leroy Sané, bevor er seinen Stammklub in Richtung Athen verliess.
Foto: Anadolu via Getty Images

Darum gehts

  • Renato Sanches: Vom Wunderkind zum Wandervogel in europäischen Fussballklubs
  • Verletzungsanfälligkeit aufgrund geringer Kollagen-Produktion im Körper entdeckt
  • 28-jähriger Mittelfeldspieler wechselte 2016 für 35 Millionen Euro zu Bayern München
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Als Renato Sanches, damals 18-jährig, im Viertelfinal der Champions League im April 2016 mit Benfica Lissabon auf Bayern München trifft, glänzt der junge Mittelfeldspieler. Derart, dass ihm die Münchner, die ihn allerdings schon länger beobachtet hatten, gleich einen Fünfjahres-Vertrag geben. 35 Millionen Euro überweisen sie nach Lissabon. Kurz darauf wird Sanches noch teurer, als er drittjüngster EM-Torschütze und Europameister wird. Die Weltkarriere ist vorprogrammiert.

Bei Bayern als Transferflop abgetan

Doch dann läuft nichts mehr rund. Bei den Bayern kann sich der Mann mit kapverdischen Wurzeln – der erstaunlicherweise auch über sieben Ecken nicht mit Gelson und Edimilson Fernandes verwandt ist … – nicht richtig durchsetzen und wird alsbald als Transferflop abgetan. Es folgt eine Odyssee durch Europa, die in Swansea beginnt, beim damaligen Premier-League-Klub. Die nächste Station ist Lille, wohin ihn die Deutschen mit grossem Verlust verkaufen. Sie erhalten gerade noch 20 Millionen. Doch in Lille gehts aufwärts und nach drei Jahren kriegt der Mann aus Lissabon einen Vertrag bis 2027 bei PSG. Doch dort ist das Schema dasselbe wie in München: kaum Einsätze, schnelles Verleihen. Diesmal zuerst nach Rom, dann zu Benfica und nun zu Panathinaikos Athen. Teils am Ursprung steht eine hohe Verletzungsanfälligkeit, die, wie man erst kürzlich entdecke, auf eine zu geringe Kollagen-Produktion im Körper zurückzuführen ist.

Nach drei Wochen war der portugiesische Coach weg

Die Destination mag etwas exotisch anmuten und birgt die Gefahr für einen 28-Jährigen, die Endstation zu sein. Aber diese Leihe hatte einen speziellen Hintergrund, von dem sich Sanches zum zweiten Mal nach demjenigen in Lille einen Karriere-Aufschwung erhoffte: Coach von Panathinaikos war nämlich Rui Vitoria, der Entdecker und grosse Förderer von Sanches bei Benfica. Richtig gelesen: war! Denn nach dem peinlichen 2:3 bei Aufsteiger Kifisia wird der Portugiese in Athen entlassen. Nach zwei Saisonspielen. Da half auch die Qualifikation für die Europa-League-Ligaphase gegen namhafte Gegner wie Schachtar Donezk und Samsunspor nichts. Die Zündschnüre sind am Peloponnes sehr kurz ...

Und so stand Sanches gerade mal drei Wochen nach seinem Transfer ohne den Grund für ebendiesen da. Der neue Coach ist Christos Kontis. Und der setzte Sanches beim beachtlichen 1:1 gegen Olympiakos Piräus geradewegs zurück auf die Bank, nachdem er bei der Schmach gegen Kifisias noch von Anfang an gespielt hatte.

Grundspeed soll Sanches fehlen

Mal schauen, wie es in Bern ausschaut. Griechische Journalisten berichten von einem nicht ganz fitten Sanches, dem der Grundspeed abhandengekommen sei. So oder so: Es sind harte Zeiten für das einstige Wunderkind, das sich Seite an Seite mit Cristian Ronaldo 2016 anschickte, die Fussballwelt zu erobern.

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