Die Durststrecke des YB-Trainers
Seoanes letzter Liga-Sieg ist 224 Tage her

Das süsse Gefühl, einen Dreier eingefahren zu haben. Mit Punkten im Rucksack heimzugehen. Gerardo Seoane weiss gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. Letztmals verspürte er es im März. Vor 224 Tagen.
Publiziert: 09:24 Uhr
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Sachte, sachte! Das zeigte YB-Coach Gerardo Seoane in Thessaloniki wohl nicht Armin Gigovic an.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus

Darum gehts

  • YB startet ohne Sieg in die zweite Ära unter Gerardo Seoane
  • Christian Fassnacht sieht Veränderungen, betont aber Notwendigkeit für weitere Entwicklung
  • Seoane wartet seit 224 Tagen auf einen Sieg in einem Pflichtspiel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alain KunzReporter Fussball

Und wieder kein Dreier! Schon zum Start in die zweite YB-Ära von Gerardo Seoane gegen Basel (0:0) gabs keinen, auch wenn die Attitüde der Spieler gut war. Nun auch nicht in der Europa League bei POAK Thessaloniki, wo YB sogar regelrecht unterging – 0:4.

Resultatmässig war der Start kein Brüller. Und Seoane, der Bern zwischen 2018 und 2021 so mit Erfolgen verwöhnte, weiss ohnehin gar nicht mehr, wie sich ein Spieltag mit drei Punkten anfühlt.

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Letztmals verspürte er dieses süsse Gefühl nämlich am 29. März beim 1:0 mit Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig. Dank eines Tores von Alassane Pléa. Das war vor über sieben Monaten. Genau vor 224 Tagen.

Danach holte Seoane in zwölf Anläufen keinen Dreier. Es gab vier Unentschieden und acht Niederlagen. Und einen einzigen Sieg: 3:2 im DFB-Pokal beim SVA Delmenhorst. Dies ist ein Fünftligist aus der Oberliga Niedersachsen. Aber drei Punkte gibts auch da nicht. Auch auf einen Torjubel mit YB wartet Seoane. Da sind wir auch schon bei 180 Minuten.

Das Pflänzchen YB ist zart und fragil

Wunderdinge durfte man vom Luzerner keine erwarten. Dafür ist das Pflänzchen YB immer noch zu zart und fragil. «Das wäre ja ein Meisterwerk von Gerry, wenn er nach knapp einer Woche schon die ganze Mannschaft umgestellt hätte», sagt Christian Fassnacht. «Aber den ersten wichtigen Schritt hat er gemacht. Man sieht eine Veränderung. Aber wenn du plötzlich zwei, drei zu null hinten bist, kommt das Gefühl auf, das man aus den letzten Wochen kennt. Da haben wir, gerade in der Nati-Pause, nun Zeit, um sauber mit ihm seine Werte, seine Spielphilosophie genauer anzuschauen.» Danach wolle man wieder «das YB zeigen, wie man es kennt».

Allheilmittel Nati-Pause

Ironie des Schicksals: Fassnacht selbst wird während der Nati-Pause nicht beim Team sein, wie beim letzten Mal. Sondern in der Nati. Vielleicht ist das Aufgebot zu frisch und kam zu überraschend, um das präsent zu haben.

Aber am Sonntag gegen den FCSG ist er an Bord. Und vielleicht wirds dann auch tor- und punktemässig erstmals was mit dem Seoane-Effekt. Mit den «Veränderungen», die Fassnacht anspricht. Sonst brauchts halt die viel beschworene Nati-Pause. Doch die hätte auch unter Giorgio Contini nachhaltig Besserung bringen sollen. Tat sie nicht.

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