Darum gehts
- Gigovic erhält Rote Karte, YB verliert gegen AEK Athen
- Trainer Seoane verteidigt Gigovic trotz wiederholtem Platzverweis
- Nach 3,5 Minuten Spielzeit sah Gigovic die Rote Karte
Genau dreieinhalb Minuten sind gespielt, als Armin Gigovic (23) einen Zweikampf gewinnt, sich den Ball dann ein klein wenig zu weit vorlegt, diesen unbedingt behalten will und dabei keine Rücksicht darauf nimmt, dass mit Georgios Giakoumakis ein Gegenspieler dort steht. Unbesehen dessen zieht der Bosnien-Schwede voll durch – und kommt zu spät. So landet sein Fuss mit offener Sohle auf dem Bein des Griechen.
Ref Srdjan Jovanovic zückt zuerst Gelb, korrigiert dann nach der Intervention des VAR und dem Studium der Bilder auf Rot. Auch er wird konditioniert, denn als er zum Bildschirm geht, ist dieser eingefroren. Sekundenlang sieht man einzig das Standbild mit dem Treffer. Schon da ist klar: Es wird Rot geben!
Gigovic war schon gegen Basel am Sonntag vom Platz geflogen. Damals mit Gelb-Rot. Und das war maximal unglücklich. Denn er rutschte aus und deshalb in Shaqiri hinein. Verschulden? Eigentlich keines. Und so ist Gigovic ein Wiederholungstäter.
Seoane nimmt Resultat auf seine Kappe
Das Spiel in Thessaloniki ist hernach ein komplett anderes. YB richtet ein Réduit ein, mit dem es sein Tor zur Pause heroisch verteidigt. Das gelingt vor allem, weil die Griechen fast nichts mit dem gebotenen Raum anfangen können. Doch als kurz nach der Pause das 1:0, fällt, ist es um die Gäste geschehen. «Das erste Tor war ärgerlich», wird Trainer Gerardo Seoane nach dem Match sagen, «weil es als Dosenöffner diente. Danach muss man mehr Risiko eingehen, um ein Resultat zu machen. Ich tat das, auch mit offensiven Wechseln, weshalb ich das Resultat auch auf meine Kappe nehme.» Denn das eine oder andere Tor sei eine Folge dieser Ausrichtung gewesen.
Okay. Aber muss es so sein, dass man zu zehnt derart dominiert werden muss und dann derart eingeht? Es gibt zig Beispiele von Spielen, in denen das dezimierte Team über sich hinauswächst und sogar gewinnt. Bei den fragilen Bernern bestand nicht mal ansatzweise diese Chance. «Ja, klar gibt es das», sagt Goalie Marvin Keller. «Aber wenn du auswärts in solch einem Stadion nach ein paar Minuten gegen ein derart formstarkes Team eine Rote holst, dann ist es immer schwierig. Und je länger das Spiel dauerte, desto schwieriger wurde es. Man muss noch mehr Extrameter machen. Und dann hat es der Gegner auch gut gemacht und die Räume mit der Zeit sehr gut gefunden.»
Lauper tadelt Gigovic
Zurück zu Gigovic. Wie sehen die Mittelfeldkollegen diese Karte? «Ein klassischer VAR-Platzverweis. Gegen Basel nehme ich Gigo in Schutz, da ist er ausgerutscht. Hier aber, bei einem Fünfzig-fünfzig-Ball nach fünf Minuten, kann man cleverer agieren, nämlich so, dass man nicht voll durchzieht. Er wird das in Zukunft sicher anders machen», sagt Sandro Lauper. Doch er ist der Einzige, der dem Aggressivleader mangelnde Cleverness vorwirft.
Christian Fassnacht sagt, es sei trotz allem unglücklich gelaufen. «Er will den Ball spielen und steht dem Gegenspieler dann auf den Fuss. Gigo sollte eine gewisse Routine haben und wissen, wie man in solch einen Zweikampf geht. Er muss das in Zukunft besser machen. Zwei Rote Karten ist definitiv nicht das, was er will – auch wenn er als Aggressivleader vorangehen soll. Aber so bringt er uns nicht viel.»
Seoane nimmt Gigovic in Schutz
Und der Coach? «Hässig» auf seinen Puncher? «Was heisst hässig? Man ärgert sich, dass man da nur noch zu zehnt ist. Aber beide Rote Karten waren sehr unglücklich. Da war zweimal keine Absicht dahinter», hält Seoane ein Plädoyer pro Gigovic. «Von blossem Auge hat man nicht mal den Eindruck eines Fouls, sondern eines Nicht-Treffens des Balls. Aber es ist halt die neue Regel, dass der VAR da eingreifen muss. Also müssen wir versuchen, das fortan zu ändern.»
Dass Gigovic zu viel Risiko genommen habe, will Seoane nicht gelten lassen. «Sein Risiko war, den Ball mit dem Aussenrist spielen zu wollen. Das ist die Intention.» Alles schön und recht. Aber der Mangel an Vorsicht ist trotz allem flagrant. «Am besten wäre er zwei Meter weggeblieben. Aber er will am Anfang Präsenz markieren.»
Ein fatales Markieren, wie sich zeigen sollte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 4 | 8 | 12 | ||
2 | 4 | 5 | 10 | ||
3 | 4 | 4 | 10 | ||
4 | 4 | 5 | 9 | ||
5 | 4 | 4 | 9 | ||
6 | 4 | 4 | 9 | ||
7 | 4 | 3 | 9 | ||
8 | 4 | 4 | 8 | ||
9 | 4 | 4 | 8 | ||
10 | 4 | 3 | 7 | ||
11 | 4 | 3 | 7 | ||
12 | 4 | 1 | 7 | ||
13 | 4 | 1 | 7 | ||
14 | 4 | 0 | 7 | ||
15 | 4 | 0 | 7 | ||
16 | 4 | 1 | 6 | ||
17 | 4 | 1 | 6 | ||
18 | 4 | 1 | 6 | ||
19 | 4 | 0 | 6 | ||
20 | 4 | 0 | 6 | ||
21 | 4 | -1 | 6 | ||
22 | 4 | -4 | 6 | ||
23 | 4 | 1 | 5 | ||
24 | 4 | 0 | 5 | ||
25 | 4 | -2 | 4 | ||
25 | 4 | -2 | 4 | ||
27 | 4 | -3 | 4 | ||
28 | 4 | -2 | 3 | ||
29 | 4 | -3 | 3 | ||
30 | 4 | -4 | 3 | ||
31 | 4 | -4 | 3 | ||
32 | 4 | -4 | 1 | ||
33 | 4 | -5 | 1 | ||
34 | 4 | -7 | 1 | ||
35 | 4 | -5 | 0 | ||
36 | 4 | -7 | 0 |

