Darum gehts
Natürlich: YB war auch unter Giorgio Contini zu Hause eine Macht. Das 1:2 gegen St. Gallen war die erste Niederlage nach 19 Spielen. Aber YB verbreitete nicht mehr Angst und Schrecken. Nicht wie damals, in den Jahren 2018 bis 2021, als die Gäste vor dem Gang in die Bundesstadt zitterten.
Wie der FC Basel. Doch der gewann auch in den drei Saisons zuvor nicht im Wankdorf – und bis heute nie. Umso grösser schien die Chance gegen ein Team, das im Schnitt in den letzten fünf Spielen fast drei Gegentore zugelassen hatte. Doch unter dem neuen alten Trainer Gerardo Seoane wirkte das Team unerschrockener, mutiger, energetischer.
Nun gehts auf die Suche nach der Balance
Dabei hatte der Luzerner nicht gross Zeit, Einfluss zu nehmen. Ein Get-together. Ein Training. Und die Vorbereitung am Matchtag. Und doch reichte das, um die Spieler zu verändern. Zumindest ein klein wenig. Anzahl Gegentore: null. Anzahl klarer FCB-Chancen: null! Und das unter widrigsten Umständen.
«Wir hatten eine gute präventive Verteidigung und waren taktisch sehr diszipliniert», resümierte der Coach mit ziemlich mitgenommener, sprich heiserer Stimme. «Das ging halt zulasten der Dynamik nach vorne. Nun gilt es, die Balance zu finden, dass wir die Offensivpower nicht einbüssen.»
Ein paar graue Haare habe er bekommen, sagt Seoane
Schon im Hotel oder auf der Strasse, zwischen den TV-Interviews auf dem Feld und der Pressekonferenz und vor dem Spiel gilt es, zahllose Hände zu schütteln. Viele Fans verleihen ihrer Freude Ausdruck, dass sie sich auf eine zweite Amtszeit mit dem Mann freuen, der eine echte YB-Hegemonie begründet hatte. Was ist denn anders geworden? Nun, er habe in den letzten vier Jahren einige graue Haare bekommen, sagt Seoane. Aber das sei nicht so schlimm, er habe ja gute Haargene …
Gute Gene hat YB derzeit in Bezug auf Verletzungen und rote Karten nicht. Benito out, Fernandes out. Gigovic rot, ebenso wie Zoukrou und Janko gegen GC im Match zuvor. Seoanes Comeback war maximal kompliziert. Und so zog er sein Fazit: «Man hat gemerkt, dass einige Spieler nicht auf ihren Positionen spielten. Da fehlt dann und wann das Verständnis. Das war eine Prüfung für viele. Dafür waren Solidarität und Engagement gross. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Grosses Kompliment dafür.» Aber, merkte dann der Coach dennoch kritisch an, man habe das Feuer, das er in der Kabine gespürt habe, nicht auf den Platz gebracht.
Seoane ist on fire, das Team laut Coach noch nicht
Da ist er streng, so scheint es. Denn ein gewisses Feuer hat man sehr wohl gespürt. Oder zumindest viel Energie.
Zeit für viele weitere geschüttelte Hände und Umarmungen bleibt indes nicht. Am Mittwoch reist das Team nach Griechenland, spielt am Donnerstag gegen PAOK Thessaloniki in der Europa League. «Ehrlich: Damit habe ich mich noch nicht befasst», so Seoane. «In der Nacht auf Montag gilt es, das Basel-Spiel zu analysieren. Und ab Montagnachmittag den Gegner vom Donnerstag unter die Lupe zu nehmen.»
Seoane on fire. Und in seinem Element.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 12 | 11 | 28 | ||
2 | 12 | 7 | 22 | ||
3 | 11 | 12 | 21 | ||
4 | 12 | -1 | 19 | ||
5 | 12 | 3 | 18 | ||
6 | 12 | 5 | 17 | ||
7 | 11 | -1 | 16 | ||
8 | 12 | 4 | 15 | ||
9 | 12 | -4 | 14 | ||
10 | 12 | -7 | 13 | ||
11 | 12 | -10 | 10 | ||
12 | 12 | -19 | 6 |

