Aufstieg von Simon Knak
Wie sich WM-Debütant trotz Rückschlägen in die Nati kämpfte

Simon Knak überzeugt als WM-Debütant. Der HCD-Stürmer wurde einst mit Nino Niederreiter verglichen, musste sich aber bis zum Durchbruch gedulden. Jetzt verleiht der 23-Jährige der Nati Energie.
Publiziert: 18.05.2025 um 16:34 Uhr
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Simon Knaks Job als WM-Debütant ist, Energie aufs Eis zu bringen.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Simon Knak: Der WM-Debütant überzeugt mit seiner Leistung
  • Knak überwand Rückschläge, NHL-Draft-Übergehung war Weckruf für seine Karriere
  • 23-jähriger Stürmer ist einer von sieben WM-Neulingen in Herning
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Nicole Vandenbrouck aus Herning

Simon Knak ist einer von sieben WM-Debütanten in Herning (Dä). Er drängte sich bei Nati-Trainer Patrick Fischer für ein WM-Ticket auf, weil dem HCD-Stürmer in der vergangenen Saison jene Entwicklung gelungen ist, die man – und auch er selber – schon ein paar Jahre zuvor erwartet hat. Denn der einstige Kloten-Junior gehörte zu jenen jungen Spielern, die im Nachwuchs mit ihren Leistungen und dem Potenzial herausstachen.

2019 ist Knak Teil der SRF-Dok-Serie «Morgen sind wir Champions». Damals sagt sein Vater, dass «Simon auf dem Eis noch zu wenig Ecken und Kanten zeigt». Auf seinem Weg nach oben läuft es lange reibungslos, vielleicht zu einfach, wie er rückblickend erkennt, «alles ist immer aufgegangen für mich als Junior», so der 23-Jährige.

Der Weckruf zeigt Wirkung

Bis zum ersten Augenöffner im Sommer 2020. Nach einer starken Saison in der Junioren-Liga WHL bei den Portland Winterhawks wird der Stürmer im NHL-Draft übergangen. Dabei wurde er drüben mit NHL-Star Nino Niederreiter (32) verglichen, der ebenfalls von Portland aus in der NHL gelandet ist. «Das war der erste Dämpfer», erinnert sich Knak, «er wirkte wie ein Weckruf, dass ich jetzt auch etwas dafür tun muss, um mich weiterzuentwickeln».

Doch Corona kommt dazwischen. Davos bietet ihm an, die Zeit bis zur Wiederaufnahme des WHL-Spielbetriebs in Nordamerika im Bündnerland zu überbrücken. Knak ergreift die Chance. 2021 klappt es zwar mit dem Draft (6. Runde von Nashville), doch für die Saison 2021/22 kehrt er definitiv zum HCD zurück, mit dem Ziel, viel Spielpraxis im Profihockey sammeln und Verantwortung auf dem Eis übernehmen zu können. Der Übergang vom Junioren- ins Männerhockey ist aber schwieriger als erwartet. «Der Schritt ist ein riesiger. Und die Schere geht immer weiter auf.» Sich im NL-Team einen Platz zu ergattern, werde für Junge immer herausfordernder. Die physische Härte dafür habe er sich in Nordamerika angeeignet.

Auch beim HCD gehts für Knak nicht immer nur aufwärts. Plötzlich schmilzt seine Eiszeit. Den nächsten Tritt in den Hintern bekommt er, als die Davoser im Playoff-Viertelfinal 0:3 zurückliegen gegen die Lakers. Zwei Spiele ist er überzählig. Als er wieder ran darf, gibt ihm die Erfahrung Energie, sich erst recht beweisen zu wollen. Denn sein Sportler-Gen sagt ihm nach jedem kleinen Rückschlag, dass er die Chance dann packen muss, wenn sie kommt. Auf den früheren Lorbeeren ausruhen mag er sich nicht, die NHL bleibt sein grosses Ziel.

Ein WM-Aufgebot ist sein grosser Traum gewesen, der sich erfüllt hat. «Dass ich das geschafft habe, ist unglaublich. Ich habe noch nie mit so guten Spielern zusammenspielt wie beispielsweise Kevin Fiala oder Nico Hischier.» Knak, der sich nach seiner schweren Knie-Verletzung im Januar 2024 einen Mentaltrainer geholt hat, ist auch beeindruckt davon, wie bodenständig die Schweizer NHL-Stars geblieben sind. Vielleicht bekommt er sogar noch die Chance, mit seinem Vorbild Niederreiter aufzulaufen. Für seine Winnipeg Jets sind die NHL-Playoffs zu Ende. Ein Nachrücken zur Nati ist ein Thema.

Knak überzeugt wie die anderen jungen Wilden – Sandro Schmid (24) und Nicolas Baechler (21) – mit einer entschlossenen, gradlinigen Spielweise. «Wir sind alle neu und wollen uns beweisen. Unsere Linie ist läuferisch gut. Mit unserer Energie können wir auch mal das Momentum wieder auf unsere Seite ziehen.»

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweden
Schweden
6
22
18
2
Kanada
Kanada
6
25
16
3
Finnland
Finnland
6
11
13
4
Lettland
Lettland
6
-3
9
5
Österreich
Österreich
6
-2
7
6
Slowakei
Slowakei
6
-14
7
7
Slowenien
Slowenien
7
-20
4
8
Frankreich
Frankreich
7
-19
1
Playoffs
Abstieg
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
24
17
2
Schweiz
Schweiz
6
22
16
3
USA
USA
6
17
14
4
Dänemark
Dänemark
6
0
9
5
Deutschland
Deutschland
6
-1
9
6
Norwegen
Norwegen
7
-11
4
7
Ungarn
Ungarn
7
-31
3
8
Kasachstan
Kasachstan
6
-20
3
Playoffs
Abstieg
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