Gut gefeuert, halb gewonnen?
EVZ-Sportchef Kläy sortiert für den Erfolg Schweden aus

Die Zuger Saison-Analyse forderte drei Opfer: Niklas Hansson, Gabriel Carlsson und Fredrik Olofsson mussten gehen. Unzufrieden war EVZ-Sportchef Reto Kläy nicht nur mit dem Team und dessen Leistung – sondern auch mit sich selbst.
Publiziert: 28.08.2025 um 16:23 Uhr
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Wurde nach vier Jahren beim EVZ vorzeitig aus dem Vertrag entlassen: Der Schwede Niklas Hansson.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • EVZ entlässt drei schwedische Spieler und verpflichtet hochkarätige Ausländer
  • Sportchef Reto Kläy analysiert Gründe für enttäuschende Saison und Spielerwechsel
  • Neuer Cheftrainer Michael Liniger soll erste Viertelfinal-Pleite seit 2018 vergessen machen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Im Monatsrhythmus hat der EVZ einen Schweden trotz Kontrakt gefeuert. Mitte Mai Fredrik Olofsson (28), Mitte Juni Gabriel Carlsson (28), Mitte Juli Niklas Hansson (30). Die Regelmässigkeit ist Zufall, laut Sportchef Reto Kläy müssen bei Vertragsauflösungen zunächst Anschlusslösungen gefunden werden für den betroffenen Spieler. Im Umkehrschluss heisst das: Es war am schwierigsten, für Verteidiger Hansson einen neuen Arbeitgeber zu finden. Dies sei jedoch dem Umstand geschuldet, dass er zuletzt nach einer Verletzung noch rekonvaleszent gewesen ist, so Kläy.

Der EVZ ist nach dem blamablen 0:4-Out im Viertelfinal gegen Davos über die Bücher und hat gehandelt. Die Reaktion suggeriert nun, dass nur die Ausländer bei der Saisonanalyse durchgefallen sind. Kläy präzisiert: «Das kann man nicht so plakativ sagen. Aber natürlich ist das Kader der erste Punkt, den man anschaut.» Zudem sei bei den Ausländern die Auswahl einfach eine andere als bei den Schweizern, «die sind schon im November weg vom Markt». Daher die Korrekturen auf den Söldnerpositionen.

Auch Sportchef Kläy in der Kritik

Dass mit Olofsson und Carlsson zwei der drei Schweden von Kläy erst im Vorjahr für passend befunden, angestellt und nun bereits ausgetauscht worden sind, rückt auch den langjährigen EVZ-Sportchef (seit 2014) in die Kritik und Analyse. Er war nicht nur von Olofsson und Carlsson enttäuscht, «sondern auch von mir selbst». Beide haben seine Erwartungen nicht erfüllt, die ihnen attestierten Leaderqualitäten zeigen sich bei Widerständen nicht, ihr erhoffter Einfluss aufs Spiel stellt sich kaum ein.

Ob sich die erwünschte Dynamik in einer Mannschaft entwickelt, wisse man nie zu hundert Prozent, so Kläy. Der 46-Jährige ortet eine mögliche Erklärung bei zwei, drei Auslösern, die eine Kettenreaktion zur Folge gehabt haben könnten. «Die Verletzung von Goalie Genoni? Der früh bekannte Abgang von Trainer Tangnes (No, zu Rögle)? Das sind aber nur Mutmassungen. In der Summe waren es einfach zu viele Faktoren.»

Für ihn sind nun die wichtigsten Fragen: Wie reagiert ein Team auf Wellenbewegungen, die es bezüglich Leistung immer gibt? Und wie kann man sie abfedern? Tun muss das der zum Cheftrainer beförderte Michael Liniger. Der 45-Jährige soll die erste Viertelfinal-Pleite seit 2018 vergessen machen. «Es beginnt ein neues Kapitel», so Kläy. Dafür hat er seinem Coach als Ersatz fürs geschasste Schweden-Trio hochkarätige Ausländer hingestellt: Tomas Tatar (34, Slk), langjähriger NHL-Stürmer (New Jersey, Seattle, Colorado). Dominik Kubalik (30, Tsch), Goalgetter in Person. Und Verteidiger David Sklenicka (28, Tsch), zuletzt bei Lausanne. Die Erwartungen sind nicht weniger hoch, im Gegenteil.

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Mannschaft
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2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
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16
32
3
Lausanne HC
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4
Genève-Servette HC
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HC Fribourg-Gottéron
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14
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EV Zug
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ZSC Lions
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13
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