Darum gehts
- SCB entlässt Trainer Tapola, nach Übergangscoach Schöb übernimmt jetzt Ehlers bis Saisonende
- Ehlers war bekannt als «Mörtel-Heinz», weil er in Lausanne und Langenthal defensiv spielen liess
- SCB belegt aktuell Platz 12 mit zehn Punkten Rückstand auf Playoff-Platz
Es sind turbulente Tage in Bern. Der SCB kommt einfach nicht zur Ruhe. Am Tag nach der schockierenden 1:5-Heimpleite gegen den Erzrivalen Fribourg wurde Trainer Jussi Tapola (51) am letzten Mittwoch beurlaubt. Dem Finnen traute man die Wende nicht mehr zu.
An seiner Stelle rückte das auf Profistufe noch unerfahrene Trainertalent Patrick Schöb (38), den man auf diese Saison hin als Assistent vom Verband geholt hatte, interimistisch zum Chef auf. Zum Start gab es für den Rheintaler eine 3:7-Klatsche bei Meister ZSC Lions. Tags darauf wurden die SCL Tigers am Samstag im Derby 2:1 niedergerungen. Der SCB belegt derzeit nur Platz 12 und hat bereits zehn Punkte Rückstand auf einen Playoff-Platz.
Nun rückt Schöb wieder ins zweite Glied zurück. Das Kommando übernimmt nicht Ex-Fribourg-Coach Christian Dubé, der in der Branche heiss gehandelt wurde, sondern Heinz Ehlers (59). Was Blick am frühen Montagmorgen verkündete, macht der SCB wenig später offiziell.
Der Däne hatte die Saison als Assistent von Eric Himelfarb beim EHC Basel in der Swiss League begonnen. Der Däne hat einen Vertrag bis Ende Saison unterschrieben. Da er dann, ein Jahr später als geplant, in seine Heimat zurückkehren dürfte, muss sich der SCB auch keine Sorgen machen, dass Diskussionen aufkommen, ob er länger bleiben könnte. Ehlers ist der neunte SCB-Trainer seit dem letzten Meistertitel 2019. Neben Schöb wird neu Pavel Rosa (Ex-Fribourg) als Assistent fungieren. Der interimistische Assisten Tuomas Tuokkola wird wieder seine Aufgabe im Coaching der U21 übernehmen, schreibt der SCB.
Dreimal Meister im Unterhaus
Der ehemalige dänische Nationalcoach führte letzte Saison den EHC Visp zum Meistertitel in der Swiss League, obwohl sein Abschied vorzeitig feststand.
In der Schweiz machte er sich bei Lausanne (2013 bis 2016) und den SCL Tigers (2016 bis 2020) einen Namen als «Mörtel-Heinz», weil er seine Mannschaften sehr gut zu organisieren vermochte und die Gegner mit Defensivhockey zur Verzweiflung brachte. Als zweiter Coach nach John Fust (2011) führte er die Emmentaler 2019 in die Playoffs.
Ehlers wehrte sich stets gegen den Vorwurf, ein Betonmischer zu sein. Vor seinem Engagement in Lausanne hatte er in Langenthal bewiesen, dass er auch konstruktives Hockey spielen lassen kann, wenn er über die entsprechenden Spieler verfügt. Mit den Oberaargauern gewann er 2012 bereits ein zweites Mal den NLB-Meistertitel, nachdem er 2008 bereits Biel ins Oberhaus gecoacht hatte.
Man darf gespannt sein, welches Hockey er in Bern spielen lassen wird und ob er den SCB wieder auf Kurs bringt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 12 | 25 | 32 | |
2 | Lausanne HC | 13 | 22 | 27 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 12 | 12 | 26 | |
4 | EV Zug | 12 | 5 | 23 | |
5 | ZSC Lions | 12 | 12 | 23 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 12 | 11 | 21 | |
7 | Genève-Servette HC | 12 | -17 | 20 | |
8 | EHC Kloten | 13 | -6 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 2 | 14 | |
10 | SCL Tigers | 12 | -9 | 14 | |
11 | HC Lugano | 12 | -4 | 13 | |
12 | SC Bern | 11 | -13 | 11 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 12 | -19 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 12 | -21 | 5 |