SCB – SCL Tigers 2:1
Wie am Vortag beim 2:7 in Zürich geht das Team von Interimscoach Patrick Schöb im Derby gegen die SCL Tigers in Führung. Alain Graf, der seinen ersten Skorerpunkt der Saison bucht, vollendet. Tristan Scherwey, einer jener Spieler, die seit dem Trainerwechsel, aufsteigende Form zeigen, ist mit entschlossenem Nachsetzen entscheidend am Treffer beteiligt.
Von mutigem Hockey und Spielfreude, wie es Schöb vorschwebt, ist beim SCB aber wenig zu sehen. Die Tigers kommen zu zahlreichen Chancen, sodass sich Goalie Adam Reideborn mehrfach auszeichnen muss. Den Ausgleich kann der Schwede aber nicht verhindern: Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Routinier Joël Vermin tanzt Phil Baltisberger, der in Langnau zum Verteidiger mit ungeahnten Offensivqualitäten mutiert ist, durch die Abwehr. Der SCB legt darauf seine Passivität wieder ab und geht nach einer Einzelaktion von Alexander Iakovenko durch SCB-Vorkämpfer Waltteri Merelä wieder in Führung.
Zur zweiten Pause wird das davor laue Derby heiss. Vor dem Berner Tor gehen die Langnauer auf Merelä los. Und an anderer Stelle entsteht ein weiterer Brandherd, weil Berns Provokateur Marc Marchon und Goalie Luca Boltshauser aneinander geraten.
Danach beruhigen sich die Gemüter wieder und der SCB bringt nach vier Niederlagen in Serie den Sieg über die Runden.
Fans: 16’131
Tore: 8. Graf (Scherwey, Baumgartner) 1:0. 25. Baltisberger (Rohrbach, Pesonen) 1:1. 31. Merelä (Iakovenk, Müller) 2:1.
Lausanne – ZSC Lions 1:3
Am 24. April sicherten sich die ZSC Lions mit einem 3:2-Sieg in Lausanne ihren elften Meistertitel. Beim ersten Wiedersehen der beiden Playoff-Finalisten der zwei letzten Jahre bieten sich diese ein hochklassiges, aber auch hitziges Giganten-Duell mit dem erneut besseren Ausgang für die Zürcher.
Die ZSC Lions erwischen den besseren Start in die Partie, aber es ist Lausanne, das durch Damien Riat in Führung geht. Nach diesem Erfolgserlebnis spielt der Vizemeister den Meister kurzzeitig an die Wand, verpasst es aber nachzulegen. In der 15. Minute stockt den Lausanne-Fans der Atem: Ihr Stürmerstar Antti Suomela muss nach einem unglücklichen Zusammenstoss mit ZSC-Verteidiger Yannick Weber – die beiden crashen mit den Knien zusammen – verletzt vom Eis. Es sieht unschön aus, dem Finnen droht ein längerer Ausfall.
Nach diesem Vorfall wird die Partie hitziger. Und als Denis Hollenstein nach schöner Vorarbeit von Thierry Bader für den ZSC zum 1:1 trifft, erweist Lausanne-Stürmer Drake Caggiula seinem Team kurz später einen Bärendienst. In einem Racheakt leistet sich der Kanadier einen Crosscheck gegen den Hals von Chris Baltisberger und wandert mit einem Restausschluss unter die Dusche. ZSC-Stürmer Pontus Aberg bedankt sich mit dem 2:1 während der Caggiula-Strafe.
Lausanne stehen damit ohne Suomela und Caggiula nur noch vier Ausländer und zehn Stürmer zur Verfügung – und dies im sechsten Spiel innert acht Tagen. Es versucht zwar nochmals alles und hat in Überzahl gar die Chance auf den Ausgleich. Letztlich zieht aber Kukan den Waadtländern mit seinem Hammer zum 3:1 den Stecker. Lausanne bleibt für den ZSC, der den dritten Sieg in Folge feiert und bei dem Robin Zumbühl im Tor eine bärenstarke Leistung zeigt, ein gutes Pflaster.
Fans: 9600
Tore: Tore: 8. Riat (Oksanen, Brännström) 1:0. 30. Hollenstein (Bader, Frödén) 1:1. 35. Aberg (Kukan, Bader/PP) 1:2. 57. Kukan (Aberg) 1:3.
Davos – Fribourg 4:2
Der HC Davos kehrt nach der ersten Saisonniederlage gegen die SCRJ Lakers wieder auf die Siegesstrasse zurück. Gegen Fribourg müssen die Bündner zwar lange leiden, aber siegen letztlich mit 4:2 und sind wieder Leader.
Nati-Verteidiger Michael Fora bringt den HCD in Führung, als er vor dem Tor komplett vergessen geht und Zeit und Raum hat, um in die Maschen zu treffen. Doch die Davoser Führung hat nicht lange Bestand. Als Christoph Bertschy die Hintermannschaft der Bündner zum Narren hält und den perfekten Pass auf Jacob De la Rose spielt, steht es 1:1.
Danach liefern sich die beiden Teams einen längeren Abnützungskampf ohne Tore. Die besten Chancen bieten sich den Davosern Valentin Nussbaumer und Filip Zadina, die allein vor Gottéron-Goalie Reto Berra aufkreuzen, aber scheitern. Besser macht es Matej Stransky, als Bertschy während einem Fribourger Powerplay der Stock bricht, er unwiderstehlich davonzieht (55.) und seine Gegenspieler genauso aushebelt, wie Berra. Was für ein Tor des neuen HCD-Captains! Danach sorgt Davos mit zwei Treffern ins leere Tor für die definitive Entscheidung – einer davon ist nochmals ein Shorthander von Stransky.
Fans: 5727
Tore: Tore: 9. Fora (Zadina, Ryfors) 1:0. 14. De la Rose (Bertschy) 1:1. 55. Stransky (Gross/SH) 2:1. 58. Ryfors (Corvi, Fora/ins leere Tor) 3:1. 59. Stransky (Corvi/SH/ins leere Tor) 4:1. 60. Marchon (Sprunger, Streule) 4:2.
SCRJ Lakers – Ambri 4:2
Ambri stand immer für Leidenschaft und Kampfgeist. Nach zuvor neun Niederlagen ist davon in Rappi lange nichts zu sehen. Beim Doppelschlag der Lakers innert 79 Sekunden wird Goalie Wüthrich im Stich gelassen von seinen Vorderleuten, die sich nicht mal in der Nähe einer Position befinden, wo sie die Schüsse blocken könnten. Der Rückpass von Fritz zu 1:0-Torschütze Moy verdient jedoch auch das Prädikat genial.
Dieser Auftritt der Biancoblu muss Trainer Cereda (noch mehr) Sorgen bereiten und vor allem viele Fragen aufwerfen. Phasenweise kommen seine Spieler mit der Scheibe nicht mal aus der eigenen Zone, reihen Befreiungsschläge aneinander, gehen dem Puck nicht nach, verfallen in Passivität. Der Umgang mit der Scheibe ist liederlich, so legt sie Verteidiger Virtanen (Fi), der praktisch immer auf dem Eis steht, Lammer für dessen Treffer zum 2:0 auf.
Ein Spielaufbau ist bei Ambri kaum erkennbar. Etwas Schwung kommt rein, als Zgraggen seinen vielleicht aufgestauten Frust in einer Prügelei rauslassen will und dafür unter die Dusche muss. Da geht ein Ruck durchs Team, doch nach zwei ausgelassenen Top-Chancen im Powerplay von DiDomenico und Bürgler, der das offene Tor verpasst, ist die Luft wieder draussen.
Dass Ambri innert sechs Sekunden doch noch zu zwei Treffern kommt, muss die Lakers kurz erschrecken. Beim 1:3 springt der Puck über einen Rücken und Goalie Nyffeler ins Netz, und nach dem nächsten Bully-Gewinn gehts ruckzuck Richtung Rappi-Kasten. Dass es nicht noch zum Ausgleich kommt, dafür sorgt Nyffeler mit einer wichtigen Parade gegen Joly.
Dennoch: Ambri ist mit diesem Resultat gut bedient. Denn die Lakers zeigen erneut, warum ihre Erfolgswelle weiter anhält: Sie zelebrieren ein schnelles, variantenreiches Spiel, bei dem die Pässe sitzen und die Gegner ausgespielt werden. So wie Ambri bei dessen neunter Pleite im elften Spiel.
Fans: 5075
Tore: 6. Moy (Fritz, Taibel) 1:0. 7. Lammer (Dünner, Wetter) 2:0. 34. Strömwall (Fritz) 3:0. 52. Joly (Müller) 3:1. 52. Formenton (Joly) 3:2. 60. Albrecht 4:2 (leeres Tor).
Ajoie – Zug 1:2
Zug gewinnt in der Ajoie knapp und ohne zu brillieren mit 2:1. Der EVZ spielt in Pruntrut bis fast zur Spielhälfte Einbahnstrassen-Hockey, schiesst dabei aber nur einen Treffer. Und so kommt Ajoie unverhofft zum 1:1 und schöpft damit Hoffnung auf Punkte. Doch die Zuger gehen nur gut zwei Minuten später wieder in Führung.
Doch die erwähnte Hoffnung der Ajoulots ist damit nicht beseitigt. Das Heimteam drückt zeitweise vehement auf den erneuten Ausgleich. Die zweite Pause kommt den Zugern gelegen.
Auch im Schlussdrittel bleibt es für die Zentralschweizer eine Zitterpartie. Die Gäste müssen früh zweimal in Unterzahl spielen. Offensiv bringen die Zuger kaum mehr etwas zustande. Gerade einmal ein Schuss kommen im Schlussabschnitt auf den Kasten von Noah Patenaude – abgesehen vom 1:3, das ohne Goalie fällt. Weil aber Tim Wolf, der für den geschonten Leonardo Genoni spielt, auf der anderen Seite ebenfalls nicht mehr bezwungen wird, verliert Schlusslicht Ajoie zum sechsten Mal in Folge.
Fans: 4157
Tore: 8. Tatar (Kovar) 0:1. 31. Romanenghi (Sopa, Veckaktins) 1:1. 33. Kubalik (Kovar, Tatar) 1:2. 59. Wingerli (leeres Tor) 1:3.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 11 | 23 | 29 | |
2 | Lausanne HC | 13 | 22 | 27 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 12 | 12 | 26 | |
4 | EV Zug | 12 | 5 | 23 | |
5 | ZSC Lions | 12 | 12 | 23 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 12 | 11 | 21 | |
7 | Genève-Servette HC | 11 | -9 | 20 | |
8 | EHC Kloten | 12 | -5 | 15 | |
9 | SCL Tigers | 12 | -9 | 14 | |
10 | EHC Biel | 10 | -6 | 11 | |
11 | SC Bern | 11 | -13 | 11 | |
12 | HC Lugano | 11 | -5 | 11 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 11 | -17 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 12 | -21 | 5 |