Auch das erste Spiel nach der Entlassung von Trainer Jussi Tapola geht für den SC Bern klar verloren. Gegen die ZSC Lions (3:7) kassiert der SCB die vierte Niederlage in Folge, nachdem er bis zur 20. Minute 2:0 führte.
«Der Start war gut. Alle waren motiviert und parat. Doch ein Spiel dauert 60 Minuten. Es war bitter, dass wir in der letzten Minute vor der ersten Pause noch zwei Tore kassiert haben», sagt Captain Ramon Untersander.
Wie hat der 34-Jährige, der wie Interimstrainer Patrick Schöb beim SC Rheintal mit dem Hockey begann, die Woche des Trainerwechsels erlebt? «Es war sicher sehr intensiv. Es ist für niemanden einfach. Wir versuchen, zusammenzustehen und uns zu motivieren. Das ist der richtige Ansatz.»
Um 8 Uhr per SMS zur Orientierung aufgeboten
Die Mannschaft war am freien Mittwoch nach dem Fribourg-Debakel um 8 Uhr per SMS auf 10.15 Uhr zum Meeting in der Garderobe bestellt worden. Da die Spieler nach dem Spiel spät ins Bett gekommen waren und der eine oder andere keinen Schlaf fand, schliefen viele am Morgen noch, als das Aufgebot kam. «Ich hatte den Wecker auf halb zehn gestellt und konnte nur noch schnell einen Kaffee runterstürzen und mich von meiner Familie verabschieden», erzählt Untersander. Weniger Glück hatte da ein Teamkollege, der sein Handy in den Flugmodus geschaltet hatte und das Meeting, in dem das Team über die Beurlaubung Tapolas orientiert wurde, verschlief. Auch nicht dabei war Boss Marc Lüthi. Er hatte nicht verschlafen, sondern weilte im Ausland.
Untersander spielt seit 2015 beim SCB und erlebt nun bereits seinen zehnten Headcoach in Bern. Was macht das mit einem, wenn der Trainer gehen muss? «Es ist nie schön, wenn man sieht, wie einer seine Sachen packen muss. Es trägt ja nicht der Trainer alleine die Schuld, wenn es nicht läuft. Es sind immer der Coaching-Staff und die Spieler zusammen. Wenn man so lange zusammenarbeitet und jemand gehen muss, ist es nie einfach.»
Er habe den Trainerwechsel nach der 1:5-Niederlage gegen Fribourg nicht erwartet, sagt der ehemalige Nati-Spieler. «Am Ende zählt einzig die Resultattafel. Stimmt diese über längere Zeit nicht, muss etwas gehen.»
Ins letzte Spiel unter Tapola war Untersander nur noch als siebter Verteidiger gegangen. Wie ging er damit um? «Ich stelle immer das Team in den Vordergrund. Man muss den Entscheid des Coachs respektieren. Wenn man schlecht spielt, spielt man schlecht. Dann ist das auch richtig so.» Das habe sein Verhältnis zu Tapola nicht getrübt. Gegen den ZSC gelang Untersander der erste Skorerpunkt der Saison.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 12 | 24 | 27 | |
2 | HC Davos | 10 | 21 | 26 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 10 | 23 | |
4 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | 13 | 21 | |
5 | Genève-Servette HC | 11 | -9 | 20 | |
6 | EV Zug | 11 | 3 | 20 | |
7 | ZSC Lions | 11 | 10 | 20 | |
8 | EHC Kloten | 12 | -5 | 15 | |
9 | SCL Tigers | 11 | -8 | 14 | |
10 | EHC Biel | 10 | -6 | 11 | |
11 | HC Lugano | 11 | -5 | 11 | |
12 | SC Bern | 10 | -14 | 8 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 10 | -15 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 11 | -19 | 5 |