ZSC Lions – SCB 7:3
Das erste Spiel nach der Entlassung von Trainer Jussi Tapola könnte für den SCB nicht besser beginnen. Die Mannschaft von Interimscoach Patrick Schöb geht mit dem zweiten Schuss aufs Tor in Führung. Alge wird dabei dafür belohnt, dass er Druck aufs Gehäuse macht. Nach dem gleichen Muster fällt kurz darauf der zweite Berner Treffer. Captain Untersander kommt dabei zu seinem ersten Skorerpunkt der Saison. Sein abgelenkter Schuss von der Blauen Linie landet im Tor. Schöb scheint neuen Schub gebracht zu haben. Der Reset scheint gelungen, die Blockade gelöst. Oder doch nicht?
Bis 38 Sekunden vor der ersten Pause hält die Berner Herrlichkeit an. Dann lässt der ZSC dem SCB-Ballon die Luft raus. Nach einem Doppelschlag von Baltisberger, der Verteidiger Lindholm umkurvt und Reideborn über der Schulter erwischt, und Weber, steht es 2:2.
Zurück aus der Kabine legen die Zürcher bald nach. Wieder ist Malgin, der Vorbereiter. Der allein gelassene Balcers ist der Vollstrecker. Und im Powerplay erhöht Lehtonen auf 4:2. Im Schlussabschnitt kommt der SCB vom Regen in die Traufe. Der Meister legt nach – und gewinnt 7:3. Malgin steht dabei am Ursprung von fünf Toren. Von einem Spieler seiner Klasse kann der SCB, der zum vierten Mal verliert, nur träumen.
Fans: 10'906
Tore: 4. Alge (Rhyn) 0:1. 6. Untersander (Ritzmann, Scherwey) 0:2. 20. Baltisberger (Marti, Lehtonen) 1:2. 20. Weber (Malgin, Balcers) 2:2. 25. Balcers (Malgin) 3:2. 32. Lehtonen (Malgin/PP) 4:2. 43. Frödén (Malgin, Lehtonen/PP) 5:2. 45. Hollenstein (Frödén) 6:2. 49. Müller (Aaltonen, Bemström/PP) 6:3. 58. Balcers (Aberg, Malgin) 7:3 (ins leere Tor).
Zug – Lausanne 4:2
Nach dem neuerlichen Verletzungspech – der Tscheche Vozenilek fällt mit einem Fussbruch sechs bis acht Wochen aus – muss der EVZ gegen Leader Lausanne ran. Auch die Top4-Verteidiger Bengtsson, Diaz, Schlumpf und Riva fehlen noch. Dennoch treten die Zuger die Flucht nach vorne an. Einmal noch gelingt den Waadtländern der Ausgleich, doch danach geben die Zuger die Führung nicht mehr ab. Mit gütiger Mithilfe von LHC-Verteidiger Heldner, der herrlich ins eigene Toreck einnetzt. Nach den letzten Auftritten hatte EVZ-Trainer Liniger noch kritisiert, dass es seine Truppe nicht schafft, in allen Bereichen des Spiels abzuliefern. Mal stimmt die Offensive, und das Defensivverhalten ist mangelhaft – oder umgekehrt. Gegen Lausanne jedoch läufts dem EVZ vorne wie hinten ansehnlich – von Martschinis direktem Pass auf Czarniks Schaufel vor dem 1:1 mal abgesehen. Die Waadtländer rennen nach zuletzt fünf Siegen in Serie vergeblich an, auch als Torhüter Hughes schon dreieinhalb Minuten vor Schluss durch einen Feldspieler ersetzt wird.
Fans: 7140
Tore: 2. Tatar (Kubalik, Kovar) 1:0. 11. Czarnik 1:1. 20. Kovar (Sklenicka/ET: Heldner) 2:1. 35. Leuenberger (Martschini) 3:1. 45. Fuchs (Czarnik/PP) 3:2. 49. Senteler (Künzle) 4:2.
Kloten – Biel 2:1
Der Finne Toni Rajala ist eine Institution beim EHC Biel. Am Freitagabend erlebt er ein grosses Jubiläum. Zum 500. Mal läuft der Stürmer beim Auswärtsspiel in Kloten für die Seeländer auf und setzt diesem gleich selbst Krönung auf. Nach herrlicher Vorarbeit von Fabio Hofer trifft er zum 1:0 – es ist im Jubiläumsspiel der Jubiläumspunkt, sein 400. in der National League. Eine Bilanz, die sich mehr als sehen lassen kann.
Doch Kloten hat wenig Lust, für Rajala Spalier zu stehen und findet im Lauf dieser rassigen und intensiven Partie immer besser zu seinem Spiel. Das 1:1 durch Harrison Schreiber, der an Freund und Feind vorbei aus der Distanz trifft, ist der verdiente Lohn dafür. Und als Biels Petr Cajka sich zur Unzeit (54. Minute) einen hohen Stock zu Schulden kommen lässt, schlägt Kloten in Überzahl zu. Wobei sich die Bieler letztlich selbst schlagen – Hofer produziert nach einem Gewühl vor dem Gehäuse ein Eigentor. Kloten kehrt so nach zuletzt drei Niederlagen auf die Siegesstrasse zurück, gestohlen haben sie die drei Punkte keineswegs. Biel geht dagegen nach zuletzt drei Siegen erstmals wieder leer aus.
Fans: 4053
Tore: 10. Rajala (Hofer) 0:1. 29. Schreiber (Weibel, Steiner) 1:1. 55. Leino (Morley, Puhakka/Eigentor Hofer/PP) 2:1
Fribourg – SCRJ Lakers 2:3
Gottérons Nummer 2, Goalie Galley (23), bekommt nach Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung um ein Jahr auch noch den Einsatz gegen die Lakers. Zunächst brennt es aber vor seinem Gegenüber, SCRJ-Keeper Punnenovs, lichterloh. Fribourg braucht nur 65 Sekunden zur Führung, die Lakers haben in der Defensive noch keinerlei Zuordnung. Weil sie sie aber immer besser finden und offensiv wirbeln, halten sie sich die Gegner vom Leib und arbeiten sich effizient von Tor zu Tor. Strömwalls Schuss zum Ausgleich flutscht über Galleys Fanghand, Lammer netzt an seinem Geburtstag und nach vermeldeter Vertragsverlängerung (bis 2028) zum 2:1 ein, Fritz legt herrlich auf 3:1-Torschütze Moy auf. Fribourg-Trainer Rönnberg ist die Verärgerung anzusehen, dass sein Team offensiv nur wenig kreiert. Dieses Verhältnis ändert sich im Schlussdrittel, weil sich die Lakers zusehends zurücklehnen und passiv werden. In einem Punkt aber übertrumpfen sie Gottéron bei weitem: 24 Schüsse blocken sie, die Freiburger kommen in dieser Statistik nur auf zehn. Die Lakers halten für diesen Sieg ihre Knochen hin und bringen ihn über die Zeit.
Fans: 9280
Tore: 2. Borgström (Sörensen, Gerber) 1:0. 7. Strömwall 1:1. 20. Lammer (Jelovac, Wetter) 1:2. 25. Moy (Fritz, Pilut) 1:3. 40. Bertschy (Rathgeb, Schmid/PP) 2:3.
Servette – Lugano 1:5
Lugano gelingt nach der 1:2-Derbyniederlage gegen Ambri eine Reaktion. In der Genfer Les-Vernets-Halle schlagen die Tessiner Servette mit 5:1.
Die Gäste beginnen offensiv. Unterstützt werden die Luganesi durch zwei frühe Strafen gegen die Genfer. Die zweite Überzahlsituation nutzt der US-Amerikaner Connor Carrick zu seinem Debüt-Tor auf Schweizer Eis. Dass die 1:0-Führung nicht lange hält, hat mit einem treffsicheren Verteidiger zu tun: Simon Le Coutre, der in der abgelaufenen Saison auf zwei Tore in 50 Partien kam, trifft im dritten Spiel in Folge. Der erste Genfer Torschuss im Spiel überhaupt schlägt präzise im rechten Lattenkreuz ein.
Im zweiten Drittel sind es dann die Grenats, die schwungvoller aus der Kabine kommen. Weil sie aber ihre Chancen und ein Powerplay ungenutzt lassen, liegen die Westschweizer plötzlich hinten. Connor Carrick trifft zum zweiten Mal. Diesmal ist es erst der zweite Lugano-Torschuss im Mitteldrittel. Und es kommt noch bitterer für die Servettiens: Trotz mehr Spielanteilen, erhöht Lugano-Topskorer Calvin Thürkauf 19 Sekunden vor Drittelende auf 1:3.
Die Entscheidung folgt gut zehn Minuten vor dem Ende: Jesse Puljujärvi verpasst den Anschlusstreffer nur knapp, Calvin Thürkauf verwandelt den schnellen Konter eiskalt. Bei den Genfern häufen sich im dritten Drittel die Ungenauigkeiten, weshalb die Tessiner zu weiteren guten Torchancen kommen. Das 5:1 ins leere Tor lässt den Sieg noch deutlicher ausfallen.
Fans: 5584
Tore: 7. Carrick (Sgarbossa/PP) 0:1. 9. Le Coultre (Manninen) 1:1. 30. Carrick (Sanford, Omark) 1:2. 40. Thürkauf (Canonica, Dahlström) 1:3. 49. Thürkauf (Tanner) 1:4. 58. Bertaggia (leeres Tor) 1:5.
SCL Tigers – Ajoie 1:0
Die SCL Tigers befinden sich derzeit in einer schwierigen Phase. Nach bemerkenswertem Start kassierten sie zuletzt aus sechs Spielen fünf Niederlagen und schlagen sich mit zeitgleich mit sechs verletzten Stammspielern herum. Da versteht es sich von selbst, dass ein Sieg gegen den Tabellenletzten Ajoie der Emmentaler Volksseele guttut.
Langnau gelingt der frühe Führungstreffer (6.), als Verteidiger Samuel Erni sich in die Offensive einschaltet und Julian Schmutz mit seinem zweiten Saisontreffer abschliesst. Doch danach wird es zu einer zähen Angelegenheit. Die Tigers werden etwas passiv und die Gäste aus dem Jura sind eher das bessere Team, ehe sich auch die Emmentaler wieder engagierter zeigen. Letztlich wird aber auf beiden Seiten Chancenwucher betrieben. So kommt Langnau zu einem 1:0-Mini-Sieg und Goalie Robin Meyer zu seinem ersten Shutout im Tigers-Dress.
Für Ajoie ist es die fünfte Niederlage in Folge. Und so entpuppt sich der 4:0-Sieg gegen den SCB von Mitte September immer mehr als One-Hit-Wonder, der beim Gegner die grösseren Konsequenzen hatte und der Anfang vom Ende des am Mittwoch gefeuerten Berner Trainers Jussi Tapola war.
Fans: 5411
Tor: 6. J. Schmutz (Erni) 1:0.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 12 | 24 | 27 | |
2 | HC Davos | 10 | 21 | 26 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 10 | 23 | |
4 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | 13 | 21 | |
5 | Genève-Servette HC | 11 | -9 | 20 | |
6 | EV Zug | 11 | 3 | 20 | |
7 | ZSC Lions | 11 | 10 | 20 | |
8 | EHC Kloten | 12 | -5 | 15 | |
9 | SCL Tigers | 11 | -8 | 14 | |
10 | EHC Biel | 10 | -6 | 11 | |
11 | HC Lugano | 11 | -5 | 11 | |
12 | SC Bern | 10 | -14 | 8 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 10 | -15 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 11 | -19 | 5 |