Darum gehts
- EVZ-Frauen dominieren die Women's League mit neun Siegen aus neun Spielen
- Torhüterin Chiara Pfosi wechselte nach zehn Jahren in Nordamerika zum EVZ
- Zuger Frauenteam erzielt beeindruckendes Torverhältnis von 58:7 in neun Partien
Die Premieren-Saison der EVZ-Frauen bleibt unvergessen: Sie dominierten 2023/24 die zweithöchste Spielklasse SWHL B mit 18 Siegen aus 18 Partien und einem rekordverdächtigen Torverhältnis von 317:7. Als Meisterinnen stiegen sie kampflos in die Women’s League auf, weil sich Lugano aus dieser zurückzog. Letzte Saison wurden die Zugerinnen erst im Playoff-Final von den Bernerinnen gestoppt, die sich mit einem 3:0 in der Serie den Titel holten.
Als Vize-Meisterinnen nahmen die Zugerinnen nun diese Saison in Angriff – und wie. Bisher hat es noch kein Team geschafft, sie zu bezwingen. Neun Spiele, neun Siege, ein Torverhältnis von 58:7. Und zuletzt mit dem 12:0 gegen Neuchâtel den höchsten Erfolg in der höchsten Spielklasse hingelegt. Die vormalige Bestmarke war ein 9:1 gegen Langenthal im letzten Februar.
Bittere Verletzung für EVZ-Stürmerin Jael Manetsch (18): Sie hat sich am vergangenen Sonntag im Spiel gegen die Neuchâtel Hockey Academy am Fuss verletzt und fällt mehrere Wochen aus. Damit verpasst sie auch die Länderspiele mit dem A-Nationalteam. Manetsch wäre für die anstehenden Lidl Hockey Games (vom 5. bis 8. November) aufgeboten gewesen.
Bittere Verletzung für EVZ-Stürmerin Jael Manetsch (18): Sie hat sich am vergangenen Sonntag im Spiel gegen die Neuchâtel Hockey Academy am Fuss verletzt und fällt mehrere Wochen aus. Damit verpasst sie auch die Länderspiele mit dem A-Nationalteam. Manetsch wäre für die anstehenden Lidl Hockey Games (vom 5. bis 8. November) aufgeboten gewesen.
Von Anfang an alles miterlebt hat Chiara Pfosi. Die Torhüterin kehrte nach zehn Jahren in Nordamerika in die Schweiz zurück, die einstige Biel-Juniorin entschied sich für den EVZ. Der Grund? Ihr Vater Guido Pfosi (60), Trainer von Biels U21, traf an einem Anlass auf Zugs Trainerin Daniela Diaz (43) und erzählte ihr von den Rückkehr-Plänen seiner Tochter. Diaz verpflichtete sie.
Davor spielte die Torhüterin neun Saisons College- und Universitäts-Hockey in den USA. 2022 blieb die Bielerin noch ein weiteres Jahr an der Aurora University im US-Bundesstaat Illinois als Assistenz- und Goalietrainerin ihres vormaligen Teams. «In diesem Jahr Pause realisierte ich, wie sehr ich das Spielen vermisse», erzählt die 27-Jährige.
Pfosis Ehrgeiz neu angestachelt
Zug ist ein Neustart für sie – und stachelt ihren Ehrgeiz neu an. «Es war ungewohnt für mich, nicht die klare Nummer eins im Tor zu sein. Erstmals musste ich dafür kämpfen, sie wieder zu werden.» Der EVZ startete mit der finnischen Nati-Torhüterin Eveliina Mäkinen (30) in sein neues Frauen-Hockey-Abenteuer. «Wir unterstützten uns gegenseitig», so Pfosi, die als heilpädagogische Assistentin arbeitet, «und trotzdem herrschte ein gesunder Konkurrenzkampf. Ich habe viel von ihr gelernt.»
Das kann Pfosi nun ausspielen. Sie ist jetzt diejenige, die ihre Erfahrungen der 19-jährigen Yara Keller weitergibt. Bei der Zuger Siegesserie feierte Pfosi zwei Shutouts, Keller bereits einen. Wo ortet Pfosi die Gründe für den Erfolg ihres Teams? «Täglich bringen wir eine hohe Intensität ins Training. Das Vertrauen ineinander ist gross. Und Diaz gelingt es, immer wieder einen neuen Fokus zu setzen, an dem wir arbeiten können.»
Zudem werde oft thematisiert, was es braucht, um so weiterspielen zu können. «Demut und neue Herausforderungen.» Eine war vor zwei Spielen, damit umzugehen, dass es nicht gewohnt geschmeidig läuft. Gegen Fribourg stand es bis zur 59. (!) Minute 0:0, bis Noemi Neubauerova (Tsch) 85 Sekunden vor Schluss mit einem Shorthander zum 1:0-Sieg traf. Denn etwas bringt die bisherige Ungeschlagenheit laut Pfosi mit sich: «Sie motiviert die Gegnerinnen zusätzlich.» Am Samstag wartet erneut Fribourg auf den EVZ.