Darum gehts
- 22-jährige ZSC-Stürmerin Kristi Shashkina hat beeindruckenden Weg hinter sich
- Sie spielte in Estland, Russland, der Türkei und nun in der Schweiz
- In 43 Spielen in der Türkei erzielte sie 178 Tore und 85 Assists
Man gerät ins Staunen, wenn man den Weg betrachtet, den die erst 22-jährige ZSC-Stürmerin Kristi Shashkina hinter sich hat.
Mit 13 Jahren verliess die Tochter einer Estin und eines Russen ihre Heimat Estland, wo sie nur mit Jungs Eishockey spielen konnte, weil es keine Mädchen-Teams gab. Sie zog rund 400 Kilometer östlich von Moskau nach Nischni Nowgorod.
Von nun an lebte sie fernab von ihrer Familie alleine in Russland und setzte in der Akademie des Klubs voll auf Hockey. «Von frühmorgens bis spätabends», sagt sie. «Es blieb keine Zeit, Party zu machen.» Vier Jahre war sie dort. Bald wurde sie für die Junioren-Natis Russlands aufgeboten und spielte, nach Erreichen des Mindestalters von 15 Jahren, im Frauen-Team des Klubs. Dabei ragte die U18-WM 2020 heraus, bei der sie mit Russland Bronze holte und als MVP und Topskorerin ausgezeichnet wurde. «Davon hatte ich geträumt», sagt sie.
Wegen Ukraine-Krieg stieg sie aus dem Vertrag aus
Danach kam die Pandemie. «Meine Eltern machten sich Sorgen», erinnert sie sich. So entschied sich die 17-Jährige, Russland zu verlassen, und kam mit Hilfe von Bruder Denis, der so etwas wie ihr Agent war, bei den ZSC Lions unter.
Nach einem Jahr kehrte Shashkina nach Russland zurück, nachdem Dynamo-Neva St. Petersburg ihre Rechte gekauft hatte. Ihr Traum Olympia platzte wegen einer Verletzung. «Dann begann der Ukraine-Krieg, und ich entschied mich, meinen Dreijahresvertrag zu brechen.» Kurz spielte sie danach in Estland, ehe eine Offerte aus der Türkei kam. Und sie wechselte zu Istanbul BBSK.
Frauen-Hockey in der Türkei? Ist das da populär? «Nicht weniger als das Männer-Hockey», antwortet sie. «Ich denke, wir hatten mehr Zuschauer als hier.»
Drei Jahre spielte sie am Bosporus. Als Profi. «Es war eine gute Erfahrung. Fast in jedem Team spielen drei russische Spielerinnen. Ich bin als Mensch gereift und konnte dem Klub und meinen Mitspielerinnen helfen. Ich vermisse es.» Auch wenn der Verkehr in der 16-Millionen-Metropole eine Fahrt von zehn Kilometern manchmal bis zu zwei Stunden dauern liess.
178 Tore in 43 Spielen
Auf dem Eis zauberte sie. In 43 Spielen buchte sie schwindelerregende 178 Tore und 85 Assists. Ab dieser Saison wollte sie wieder auf einem höheren Level spielen. Nach Schweden, wo Russinnen nicht willkommen sind, konnte sie nicht. So kehrte sie in die Schweiz zu den Lions zurück. Hier haben sich ihre Skorerwerte wieder normalisiert (7 Spiele/5 Punkte), wobei sie eine Steigerung in Aussicht stellt, sobald das Team eingespielt ist.
Sie wohnt alleine in Bülach ZH, wo es ihr besser gefällt als in der Grossstadt, hat ein Auto, ist weiterhin Vollprofi und stellt fest: «Es hat sich hier viel verändert – zum Guten. Es ist professioneller geworden. Bald ziehen wir in eine eigene Kabine in die Swiss Life Arena um.»
RED+ bietet mit dem kostenpflichtigen GAMEPASS alle Spiele der MyHockey League, Postfinance Women's League, den Junior Leagues sowie weiteren Partien aus den Schweizer Amateurligen an. Ob Regular Season oder Playoffs – du bist überall dabei!
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