Darum gehts
- Schweiz führt Bodychecks im Frauen-Eishockey ein, Spiel wird schneller und intensiver
- Spielerinnen und Trainerinnen sehen Vorteile wie Stärkung und Verbesserung des Spiels
- In 24 Meisterschaftspartien wurden über ein Dutzend Checks geahndet
Nach Schweden ist die Schweiz die zweite Hockey-Nation, die Bodychecks bei den Frauen erlaubt. Ein knackiges Merkmal, dessen Fehlen von Skeptikern in der Vergangenheit oftmals bemängelt worden ist.
Vorfreude und Spannung waren gross vor dem Start dieser Saison. Und nach einigen gespielten Runden zeigt sich: Die verbreitete Erwartung, dass das Spiel schneller und intensiver wird, hat sich erfüllt.
Die Reaktionen von Stars der Women’s League sind durchwegs positiv. Sie sind sich einig, dass es die Liga attraktiver und im internationalen Vergleich besser macht. «Die Einführung der Bodychecks hat nicht nur das Spiel intensiviert, sie fordern schnellere Entscheidungen und eine höhere körperliche Leistungsfähigkeit aller Spielerinnen. Und sie verleihen der Liga ein neues Level an Spannung und Intensität», sagt zum Beispiel HCD-Stürmerin Joelle Fiala (23, Ka).
Die jüngste EVZ-Stürmerin, Sarah Mettler (15), die seit dieser Saison neu in der Women’s League spielt und aus dem Buben-Hockey kommt, erklärt: «Im Spiel mit den Frauen finde ich es grossartig, dass wir Checks einsetzen dürfen. Das macht das Spiel spannender, erhöht das Tempo und gibt uns die Möglichkeit, unseren Körper bewusst einzusetzen. Das gibt Mut und Selbstvertrauen.»
Athletik-Unterschiede in der Liga werden deutlich
Auch Trainerinnen sehen die Vorteile. HCD-Headcoach Evelina Raselli (33) beispielsweise sagt, dass Checks, richtig eingesetzt, «die Spielerinnen stärker und sicherer machen, da Körperkontakt erwartet wird. Besonders grosse und starke Spielerinnen können sie nutzen, um ihr Spiel zu verbessern.» Ihre ZSC-Berufskollegin Angela Taylor (38, Scho) betont: «Unser Team hat weniger Verletzungen, weil wir jetzt auf Körperkontakt vorbereitet sind. Es wirkt sich auch auf die Energie des Spiels aus und gibt uns ein zusätzliches Werkzeug, das wir einsetzen können.»
SCB-Stürmerin Kaleigh Quennec (27, Sz/Ka):
«Es ist klar, dass es das Spiel verändert. Man muss körperlich bereit sein. Durch das Einleiten und Ausführen von Bodychecks kann man den Rhythmus und das Spiel des Gegners unterbrechen und stören.» Sie sieht den Vorteil für internationale Spiele und Turnier: «In den vergangenen Jahren brauchte es immer ein wenig Zeit, manchmal ein paar Spielzüge, um sich wirklich an den Rhythmus zu gewöhnen. Aber jetzt, da wir uns in der Liga daran gewöhnt haben, brauchen wir diese Anpassungsphase nicht mehr. Deshalb ist es eine grossartige Gelegenheit für die Liga, sich weiterzuentwickeln und sich auf internationalem Niveau anzupassen.»
SCB-Verteidigerin Lara Christen (22):
«Die ersten Spiele in der Liga waren sicher ein Abtasten: Wir mussten herausfinden, wie viel die Schiedsrichter zulassen, bevor ein Check als unfair gewertet wird und Strafe gibt. Bisher funktioniert das sehr gut. Ich finde, es macht das Spiel attraktiver und man kann jetzt definitiv nicht mehr sagen, dass man wegen fehlender Härte kein Frauen-Spiel schauen möchte.» Zur Veränderung im Spiel: «Vor der Regeleinführung konnte man davon ausgehen, dass niemand sofort kommt, um einen an der Bande zu checken und den Puck abzunehmen. Man hatte oft eine halbe bis ganze Sekunde Zeit. Jetzt ist das anders, heute muss man deutlich schneller spielen. Ich muss mein Spiel nicht komplett umstellen, sondern vor allem beschleunigen. Man schaut sich jetzt viel mehr um, weil man jederzeit mit einem Check rechnen muss.»
ZSC-Stürmerin Kira Juodikis (22, Ka):
Ich komme aus der College-Liga NCAA und bringe Erfahrung mit körperbetontem Spiel mit. Aber in dieser Liga mit Bodychecks ist es noch einmal eine ganz andere Sache. Nach 20 Jahren ohne Checks braucht die Umstellung Zeit. Plötzlich darf ich checken, das verändert das Spiel. Es ist immer noch eine grosse Umstellung, aber die Körperlichkeit, die ich aus den USA gewohnt bin, hilft mir sehr. Ich liebe es, es macht so viel Spass.»
ZSC-Verteidigerin Dominique Scheurer (30):
«Es ist schon einige Jahre her, dass ich zuletzt körperbetont gespielt habe. Es macht mir grossen Spass und es spielt mir gut in die Karten, weil ich so meine Grösse und mein Gewicht als Verteidigerin gut nutzen kann.»
EVZ-Stürmerin Alina Marti (21):
«Solange alles fair bleibt, haben sich die Checks bislang positiv auf die Attraktivität und auf die Geschwindigkeit des Spiels ausgewirkt. Ich denke, dass es sicher immer noch Zeit braucht, bis sich alle an die Checks gewöhnt haben. Dann werden sie in Zukunft sicherlich auch gezielter eingesetzt, was letztlich hoffentlich die ganze Liga verbessern wird.»
EVZ-Stürmerin Noemi Neubauerova (25, Tsch):
«Bodychecks bringen ein körperliches Element ins Spiel, das zum Hockey gehört. Das Spiel fühlt sich bereits wettbewerbsorientierter an, und während sich die Spielerinnen noch an die Verantwortung gewöhnen, denke ich, dass es den Sport langfristig sicherer machen wird, da die Spielerinnen lernen, mit Körperkontakt zu rechnen und den Kopf oben zu behalten. Es ist ein grosser Schritt nach vorne fürs Frauen-Hockey.»
HCD-Stürmerin Aurora Abatangelo (22, It):
«Bodychecks haben das Spiel schneller, körperlicher und wettbewerbsorientierter gemacht haben, und interessanter für die Zuschauer. Darüber hinaus ist es ein grosser Schritt in Richtung Gleichberechtigung der Geschlechter in diesem Sport. Meiner Meinung nach war es eine grossartige Entscheidung, und ich bin sicher, dass es im Laufe der Saison nur noch besser wird.»
HCD-Stürmerin Julina Gianola (23):
«Es ist intensiver geworden. Aber wir müssen uns alle noch daran gewöhnen und vor allem sie richtig nutzen. Ich denke aber, es dürfte fairer werden, da die Schiris im Grunde klarere Richtlinien haben.»
Fribourg-Stürmerin Norina Müller (17):
«Ich habe schon mit Junioren trainiert, da merkt man, dass es vom Gewicht her schwieriger wird. Die Jungs spielen meiner Meinung nach sowieso mehr mit dem Körper. So weiss man schon ein bisschen, wie man sich an der Bande positionieren muss, um sich nicht zu verletzen. Und dann auch, wie man Checks annimmt und wie man sie austeilt. Das Frustrierendste war, dass man die Schiedsrichter bewerten musste: Im ersten Drittel musste man beobachten, wie sie gepfiffen haben. Wenn sie dann nachsichtig waren, musste man an der Bande aufpassen, manchmal aber auch nicht. Eines ist sicher: Jetzt sind wir bereit. Wir wissen, dass jede Sekunde ein Check kommen kann.»
SCB-Stürmerin Kaleigh Quennec (27, Sz/Ka):
«Es ist klar, dass es das Spiel verändert. Man muss körperlich bereit sein. Durch das Einleiten und Ausführen von Bodychecks kann man den Rhythmus und das Spiel des Gegners unterbrechen und stören.» Sie sieht den Vorteil für internationale Spiele und Turnier: «In den vergangenen Jahren brauchte es immer ein wenig Zeit, manchmal ein paar Spielzüge, um sich wirklich an den Rhythmus zu gewöhnen. Aber jetzt, da wir uns in der Liga daran gewöhnt haben, brauchen wir diese Anpassungsphase nicht mehr. Deshalb ist es eine grossartige Gelegenheit für die Liga, sich weiterzuentwickeln und sich auf internationalem Niveau anzupassen.»
SCB-Verteidigerin Lara Christen (22):
«Die ersten Spiele in der Liga waren sicher ein Abtasten: Wir mussten herausfinden, wie viel die Schiedsrichter zulassen, bevor ein Check als unfair gewertet wird und Strafe gibt. Bisher funktioniert das sehr gut. Ich finde, es macht das Spiel attraktiver und man kann jetzt definitiv nicht mehr sagen, dass man wegen fehlender Härte kein Frauen-Spiel schauen möchte.» Zur Veränderung im Spiel: «Vor der Regeleinführung konnte man davon ausgehen, dass niemand sofort kommt, um einen an der Bande zu checken und den Puck abzunehmen. Man hatte oft eine halbe bis ganze Sekunde Zeit. Jetzt ist das anders, heute muss man deutlich schneller spielen. Ich muss mein Spiel nicht komplett umstellen, sondern vor allem beschleunigen. Man schaut sich jetzt viel mehr um, weil man jederzeit mit einem Check rechnen muss.»
ZSC-Stürmerin Kira Juodikis (22, Ka):
Ich komme aus der College-Liga NCAA und bringe Erfahrung mit körperbetontem Spiel mit. Aber in dieser Liga mit Bodychecks ist es noch einmal eine ganz andere Sache. Nach 20 Jahren ohne Checks braucht die Umstellung Zeit. Plötzlich darf ich checken, das verändert das Spiel. Es ist immer noch eine grosse Umstellung, aber die Körperlichkeit, die ich aus den USA gewohnt bin, hilft mir sehr. Ich liebe es, es macht so viel Spass.»
ZSC-Verteidigerin Dominique Scheurer (30):
«Es ist schon einige Jahre her, dass ich zuletzt körperbetont gespielt habe. Es macht mir grossen Spass und es spielt mir gut in die Karten, weil ich so meine Grösse und mein Gewicht als Verteidigerin gut nutzen kann.»
EVZ-Stürmerin Alina Marti (21):
«Solange alles fair bleibt, haben sich die Checks bislang positiv auf die Attraktivität und auf die Geschwindigkeit des Spiels ausgewirkt. Ich denke, dass es sicher immer noch Zeit braucht, bis sich alle an die Checks gewöhnt haben. Dann werden sie in Zukunft sicherlich auch gezielter eingesetzt, was letztlich hoffentlich die ganze Liga verbessern wird.»
EVZ-Stürmerin Noemi Neubauerova (25, Tsch):
«Bodychecks bringen ein körperliches Element ins Spiel, das zum Hockey gehört. Das Spiel fühlt sich bereits wettbewerbsorientierter an, und während sich die Spielerinnen noch an die Verantwortung gewöhnen, denke ich, dass es den Sport langfristig sicherer machen wird, da die Spielerinnen lernen, mit Körperkontakt zu rechnen und den Kopf oben zu behalten. Es ist ein grosser Schritt nach vorne fürs Frauen-Hockey.»
HCD-Stürmerin Aurora Abatangelo (22, It):
«Bodychecks haben das Spiel schneller, körperlicher und wettbewerbsorientierter gemacht haben, und interessanter für die Zuschauer. Darüber hinaus ist es ein grosser Schritt in Richtung Gleichberechtigung der Geschlechter in diesem Sport. Meiner Meinung nach war es eine grossartige Entscheidung, und ich bin sicher, dass es im Laufe der Saison nur noch besser wird.»
HCD-Stürmerin Julina Gianola (23):
«Es ist intensiver geworden. Aber wir müssen uns alle noch daran gewöhnen und vor allem sie richtig nutzen. Ich denke aber, es dürfte fairer werden, da die Schiris im Grunde klarere Richtlinien haben.»
Fribourg-Stürmerin Norina Müller (17):
«Ich habe schon mit Junioren trainiert, da merkt man, dass es vom Gewicht her schwieriger wird. Die Jungs spielen meiner Meinung nach sowieso mehr mit dem Körper. So weiss man schon ein bisschen, wie man sich an der Bande positionieren muss, um sich nicht zu verletzen. Und dann auch, wie man Checks annimmt und wie man sie austeilt. Das Frustrierendste war, dass man die Schiedsrichter bewerten musste: Im ersten Drittel musste man beobachten, wie sie gepfiffen haben. Wenn sie dann nachsichtig waren, musste man an der Bande aufpassen, manchmal aber auch nicht. Eines ist sicher: Jetzt sind wir bereit. Wir wissen, dass jede Sekunde ein Check kommen kann.»
Gleichzeitig macht sich jedoch der Athletik-Unterschied der Teams bemerkbar. Die Klubs haben das Checken – mal mehr, mal weniger – in ihre Trainings eingebaut. «Es wird verlangt, dass wir im Training intensiver spielen, sodass wir in Spielsituationen darauf vorbereitet sind. Gemeinsam mit unserem Trainer Michel Zwahlen haben wir verschiedene Drills durchgeführt, in denen wir das richtige Checken sowie das saubere Annehmen eines Checks trainierten», bestätigt SCB- und Nati-Verteidigerin Steffi Wetli (25), die auch eine jener mittlerweile zahlreichen Spielerinnen ist, die als Juniorinnen bei den Jungs gespielt haben. «Bei den Frauen ist es anders als bei den Junioren. Die Jungs haben etwas unfairer gecheckt. Während Checks bei uns bisher fair ablaufen, musste man sich bei den Junioren als Mädchen gut behaupten, um nicht unter die Räder zu kommen.»
Es ist noch ein Lernprozess
Dennoch: Es ist sowohl für die Spielerinnen als auch die Schiedsrichterinnen noch ein Lernprozess. Denn in den bisherigen 24 Meisterschaftspartien sind über ein Dutzend Checks geahndet worden, darunter sind Vergehen wie unerlaubte Checks, Bandenchecks und Crosschecks. Dabei gelten die gleichen Regeln wie im Männer-Hockey – mit einer Ausnahme: «Open-Ice-Hits», bei denen sich zwei Spielerinnen in entgegengesetzter Richtung bewegen, bleiben weiterhin verboten.
Die erste Reaktion von Anna Wiegand (40), Leiterin Schiedsrichter-Entwicklung bei den Frauen bei Swiss Ice Hockey: «Das Feedback vonseiten der Schiedsrichter ist bisher durchwegs positiv. Die Spiele sind attraktiver und dynamischer, und für die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter ist klarer, was geahndet wird. Auch die Spielerinnen haben sich gut auf die Änderungen vorbereitet, es kommt praktisch zu keinem Überborden.» Diesen Monat findet der nächste Austausch zwischen dem Officiating und den Teams statt, bei dem auch Szenen besprochen werden können.
RED+ bietet mit dem kostenpflichtigen GAMEPASS alle Spiele der MyHockey League, Postfinance Women's League, den Junior Leagues sowie weiteren Partien aus den Schweizer Amateurligen an. Ob Regular Season oder Playoffs – du bist überall dabei!
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