Darum gehts
- Noemi Neubauerova spielt nach PWHL-Erfahrung wieder für den EVZ
- Professionelle Bedingungen und Verantwortung als Ausländerin beim EVZ gefunden
- Vor über 19'000 Zuschauern in Vancouver gespielt, als Nummer 30 gedraftet
Diese Erinnerung sorgt bei ihr für Gänsehaut «und ist ein unvergesslicher Moment»: In der PWHL hat Noemi Neubauerova mit Toronto in Vancouver vor über 19’000 Zuschauern gespielt. Ansonsten aber verbucht die Stürmerin ihre Saison in der nordamerikanischen Profi-Liga als lehrreiche Erfahrung – mehr nicht. Dabei wird ein Traum wahr, als die Tschechin im Frühjahr 2024 als Nummer 30 gedraftet worden ist. «Ich sass mit meiner Mutter zuhause die ganze Nacht vor dem Fernseher und wartete gespannt», erzählt die Nati-Spielerin.
Wie der Draft bei den Frauen funktioniert? Man trägt sich einfach dafür ein. Neubauerova kann sich Chancen ausrechnen, weil mehrere Teams die zweifache WM-Bronze-Gewinnerin kontaktieren. Bevor sie im Herbst 2024 nach Kanada geht, spielt sie sich beim EVZ sechs Wochen lang fit. Bei den Toronto Sceptres ist die 25-Jährige nur eine von drei Europäerinnen und auch auf dem Eis eine Aussenseiterin. In der vierten Linie schwindet ihre Eiszeit, bis sie gegen Ende Meisterschaft kaum mehr spielt.
Im Olympia-Jahr nahe der Heimat spielen
«In der PWHL sucht man eher schon fertige Spielerinnen.» Neubauerova aber möchte sich noch weiterentwickeln. Dafür gibts keinen Platz. Die Intensität ist stets hoch, das Spiel auf dem kleineren Eisfeld sehr physisch. Deshalb entscheidet sie sich nach einer Saison für die Rückkehr nach Zug. Auch weil sie im Olympia-Jahr näher ihrer Heimat spielen möchte, wo sie mit Tschechiens Frauen-Nati regelmässig Vorbereitungs-Camps absolviert.
Beim EVZ findet Neubauerova ähnlich professionelle Bedingungen sowie den Willen, etwas zu bewegen, vor – und hat sich schon bei ihrem Kurz-Engagement wohlgefühlt. Als Ausländerin trägt sie zudem Verantwortung, diese Rolle möchte sie auch. Sie ist eine der Spielerinnen, die schon Erfahrungen gemacht hat mit Bodychecks im Frauen-Hockey, die hierzulande auf diese Saison hin eingeführt worden sind.
In ihren neun Jahren in Nordamerika (2014 bis 2023) gehts bereits im College-Hockey rumpliger zu und her. Und als sie 2023 nach Brynäs wechselt, werden in der schwedischen Frauen-Liga SDHL just die Checks erlaubt. «Das ist auch ein grosser Schritt fürs Schweizer Frauen-Hockey und ein Vorteil auf internationalem Niveau», ist Neubauerova überzeugt.