Darum gehts
- Tanja Hüberli sagt WM-Teilnahme ab, Fuss noch nicht vollständig genesen
- Comeback mit Nina Brunner für 2026 geplant, Kernen spielt WM mit Niederhauser
- Hüberli bestritt nur acht Turniere mit Kernen in dieser Saison
Tanja Hüberli muss einen weiteren Rückschlag verkraften. Sie verpasst ihr angepeiltes Ziel, ab Mitte November mit ihrer jungen Partnerin Leona Kernen (20) die Weltmeisterschaft im australischen Adelaide zu bestreiten. Die Blockspielerin muss schweren Herzens ihr WM-Aus bekannt geben: «Es fiel mir sehr schwer, diesen Entscheid zu fällen. Aber aktuell bin ich leistungsmässig nicht dort, wo ich für eine WM sein müsste. Mein Fuss lässt gewisse Bewegungen im Sand noch nicht zu. Und das Risiko einer erneuten Verletzung wäre zu hoch.»
Zur Erinnerung: Anfang August knickt die Olympia-Bronze-Gewinnerin von Paris an einem Challenge-Turnier in Baden (Ö) am Netz nach einer Landung im Sand um. Mit fatalen Folgen: Gelenk ausgekugelt, drei Bänder gerissen, Knorpel abgerissen. Nach schwierigen Wochen mit mehreren Schicksalsschlägen bleibt ihr ein monatelanger Ausfall nicht erspart. «Manchmal passiert so etwas in solchen Momenten vielleicht auch, weil der Körper eine Pause braucht», sinniert Hüberli damals.
Die Operation am linken Sprunggelenk Mitte August ist zwar gut verlaufen, dennoch muss sich die Beacherin zwei Wochen komplett schonen. Sechs Wochen darf sie den Fuss nicht bewegen. Für Ende September wird ihr eine mögliche Belastung prophezeit. Dass die Zeit für eine WM-Teilnahme knapp wird, weiss Hüberli da bereits. Fortschritte in der Reha sind da, sie hofft bis zum letzten Moment, rechtzeitig fit zu werden, und gibt alles dafür. Zwei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt ist nun aber klar, dass sie für die WM Forfait geben muss. «Ich habe noch selten so intensiv trainiert, mit Alternativ-, Kraft-, Balltraining und Physiotherapie. Zu Hause habe ich mir ein kleines Gym aufgebaut. Ich war täglich mehrmals auf dem Sensopro Piccolo.»
Mehr Reha-Zeit für schmerzfreie Zukunft
Es ist jedoch nicht nur die WM-Absage, die bitter für Hüberli ist. Denn das vorzeitige Saisonende setzt gleichzeitig den Schlusspunkt hinter die Zusammenarbeit mit Kernen, mit der sie gerade mal acht Turniere bestreiten kann. Im September hat Hüberli verkündet, dass es 2026 zum Comeback mit ihrer vorherigen Abwehrspielerin Nina Brunner (30) kommt, die in der Zwischenzeit Mutter geworden ist. Die Planung der ersten gemeinsamen Turniere, die voraussichtlich erst im März stattfinden, nimmt ihr den Druck, die Reha zu forcieren. «Ich muss mir diese Zeit nehmen, um in Zukunft schmerzfrei spielen zu können.»
Ein kleiner Trost für die Schwyzerin ist, dass Kernen dennoch an die WM reisen darf, sie wird sie mit Annique Niederhauser (22) in Angriff nehmen. «Ich freue mich für sie, dass sie nun trotzdem ihre erste Elite-WM mit Annique erleben darf. Ich drücke den beiden die Daumen und werde sie aus der Ferne unterstützen», so Hüberli. Das Interims-Duo, das 2023 Silber an der U21-WM gewonnen hat, hat sich auch punktemässig für die Teilnahme qualifiziert.
Die weiteren Schweizer WM-Teams in Adelaide sind bei den Frauen die Vergé-Dépré-Schwestern Anouk und Zoé und bei den Männern Marco Krattiger/Leo Dillier, Yves Haussener/Julian Friedli sowie Adrian Heidrich/Jonathan Jordan.