Darum gehts
- Stabschef des VBS-Generalsekretariats kündigt
- Bundesrat Pfister baut das VBS-Generalsekretariat um und stärkt das Projektmanagement
- Drei wichtige Positionen im VBS müssen neu besetzt werden
Der neue Verteidigungsminister Martin Pfister (61) hat gleich alle Hände voll zu tun. Er muss sich nicht nur um plötzlich teurer werdende Kampfjets oder zickende Aufklärungsdrohnen kümmern, auch an der Personalfront sind wichtige Entscheide zu fällen. So braucht er nach den angekündigten Abgängen von Thomas Süssli (58) und Christian Dussey (59) etwa einen neuen Armeechef sowie einen neuen Nachrichtendienst-Chef.
Und nun kommt es im Verteidigungsdepartement VBS auch noch zu einem weiteren gewichtigen Abgang. So hat der Stabschef des Generalsekretariats gekündigt. Davide Francesco Serrago hört per September auf, wie das Departement gegenüber CH Media bestätigt. Der Abgang erfolge «auf eigenen Wunsch». Er wechsle in die Privatwirtschaft.
VBS bestreitet Machtkampf
Ganz freiwillig soll der Abgang allerdings nicht erfolgen, wie die Zeitung schreibt. Sie zitiert interne Quellen, wonach es Spannungen gegeben habe zwischen Serrago und VBS-Generalsekretär Daniel Büchel. Es sei zu einem «Machtkampf» gekommen, den Serrago verloren habe.
Das VBS dementiert solche Gerüchte allerdings als «schlicht und einfach falsch». Serrago habe schon Ende 2024 angekündigt, dass er sich beruflich neu orientieren wolle. Ursprünglich habe er seine Kündigung im Januar einreichen wollen, wegen der damaligen Rücktrittsankündigung von Bundesrätin Viola Amherd (63) aber zugewartet, um zu einer geordneten Amtsübergabe beizutragen.
Pfister baut Generalsekretariat um
Es ist nicht der erste Abgang unter Pfister. Rochaden unter einem neuen Departementsvorsteher seien nicht unüblich, schreibt die Zeitung weiter. Und: Sie beträfen im VBS vor allem langjährige Vertraute von Vorgängerin Amherd mit Verbindungen zum Wallis.
Nur acht Tage nach seiner Amtsübernahme gab Pfister mehrere Personalien bekannt. So wurde etwa Amherds persönlicher Mitarbeiter Daniel Floris, ein Walliser CVP-Parteigänger, verabschiedet. Und der langjährige Vertraute der alt Bundesrätin, Roger Michlig, wurde ins Staatssekretariat für Sicherheitspolitik abgeschoben.
Bundesrat Pfister baue das gesamte VBS-Generalsekretariat um und stärke mit Blick auf die komplexen Beschaffungen das Projektmanagement. An die Spitze dieser neuen Abteilung berief er Robert Scheidegger. Dieser war zuvor bei der Eidgenössischen Finanzkontrolle für die Prüfung des Verteidigungsdepartements zuständig.