Die Religion ist ein absoluter Irrweg. Nichts von dem, was sie propagiert, hält sie ein, oder besser: halten ihre Anhänger ein. Religion ist eine Lehre der Liebe und des Respekts, wird aber immer wieder gegenteilig ausgelegt. Der Grund dafür ist, dass sie sich mit ihren moralischen, edlen Positionen ideal für Rechthaberei, Hochmut und Starrsinn anbietet: Man sucht aus den Texten einfach heraus, was einem gefällt, oder verdreht es so lange, bis es ins eigene Weltbild passt. Auf diese himmlische Weise seiner selbst versichert, lässt es sich prima gegen alle vorgehen, die eine andere Meinung haben. Man kann sie sogar töten. Auch dafür findet sich irgendwo eine passende Textstelle. Die Bücher sind ja dick genug und die Aussagen obendrein angenehm abstrakt.
Christen, die behaupten, Homosexualität sei falsch, sind keine Christen
Ein religiöser Mensch sieht sich selbst als göttliches Geschöpf, und wenn er nicht auch alle anderen als solche betrachtet, kann er nicht länger behaupten, religiös zu sein. Dann ist er im Gegenteil ein Ausbund der Arroganz. Christen, die behaupten, Homosexualität sei falsch, sind per definitionem keine Christen, denn wenn Gott den Menschen geschaffen hat, dann hat er ihn auch schwul geschaffen. Und dunkelhäutig. Und nichtchristlich. Und behindert. Dann sind das alles seine Geschöpfe, und allen ist die gleiche Achtung entgegenzubringen. Das ist das eine, was Sie Ihren Eltern sagen können: dass sie leider keine Christen sind, wenn sie Sie nicht akzeptieren können.
Sexualität ist ultimativ privat
Und zweitens, dass die Sexualität eines Menschen alle anderen nichts angeht. Sie ist ultimativ privat – es wird nicht mehr darüber gesprochen, Punkt. Und drittens vielleicht, dass Sie den Schwulenheiler bereits kennen, und zwar aus dem Darkroom. Wenn das alles nichts hilft, müssen Sie den Kontakt abbrechen. Dann sollen die beiden halt verknöchern in ihrer Privatkirche.