Mit dieser Angst sind Sie nicht allein. Eigentlich ist es sogar eine doppelte: Erstens gibt man, wenn man sein Leben ändert, etwas auf, das einem zwar nicht unbedingt guttut (darum ja der Wunsch, es zu verändern), an das man sich aber über Jahre hinweg gewöhnt hat und das einem deshalb paradoxerweise Geborgenheit vermittelt. Auch Faulheit und sogar Traurigkeit können das – allein dadurch, dass sie permanent da sind. Zweitens fehlt nach einer Veränderung genau dieser Halt.
Geborgenheit und Faulheit
Man weiss nicht, wohin sie führt und ob sie die Wirkung hat, die man sich von ihr erhofft: Werde ich nach einer Kündigung wirklich einen besseren Job finden? Werde ich, wenn ich die Leute aus meinem Leben werfe, die mich nicht respektieren, jemals welche finden, die es tun? Und der Partner, mit dem ich mich nicht richtig verstehe – ist er nicht besser als gar keiner?
Das Problem ist jedoch nicht die vermeintlich geringe Erfolgsaussicht solcher Schritte, sondern dass man sich bei ihrer Einschätzung statt auf seine Intuition allein auf seinen Verstand verlässt und jeden seiner Zweifel für bare Münze nimmt. Und so kommt man nicht weiter. Denn der Verstand ist kein Sprachrohr der Wahrheit, sondern der eigenen Überzeugungen. Wenn Sie beispielsweise Ihre beruflichen Qualifikationen für ungenügend halten, werden Ihnen tausend Gründe einfallen, warum Sie den Job, den Sie haben, auf jeden Fall behalten müssen. Selbst wenn er Sie todunglücklich macht.
Den Weg zu sich selbst finden
Doch genau darum geht es: um Ihr Wohlbefinden. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt für Sie, liegt das daran, dass es nicht richtig ist und verändert werden muss. Das kostet immer Mut und wird Sie immer verunsichern. Nehmen Sie Ihre Angst also nicht als Warnung, sondern als Hinweis darauf, dass Sie sich auf einem guten Weg befinden. Dem zu Ihnen selbst.