Die meisten Menschen glauben an ein Leben nach dem Tod, und wenn nicht an Gott im religiösen Sinn, dann doch an etwas Göttliches. Jene, die überzeugt sind, dass ausser dem Sichtbaren nichts existiert und nach dem Tod nichts mehr kommt, bilden die Ausnahme. Fällt aber die Rede auf Astrologie, auf Kontakte mit Toten oder auf Telepathie, bricht sofort die Häme los: Dann wird man als «Eso» bezeichnet und der Edelstein um den Hals als «Spiri-Quatsch».
Spiritualität wird nicht akzeptiert
Offenbar ist der spirituelle Grat, auf dem man wandeln darf, recht schmal. Man darf sich wohl dazu bekennen, an mehr zu glauben als an das allgemein Bekannte – aber konkret werden sollte man nicht, wenn man anderen nicht Gelegenheit geben möchte, sich über einen zu stellen.
Und dieses Bedürfnis ist leider enorm. Was auch immer dazu dient, jemanden kleinzumachen und abzuwerten, es wird von erschreckend vielen Leuten freudig entgegengenommen und für Spott missbraucht. Und zwar nicht, weil sie bösartig sind, sondern weil sie sich selbst klein und wertlos fühlen. Das darf man nie vergessen, wenn man von jemandem verhöhnt wird: Er hat einen guten Grund dafür. Ein Mensch, der sich selbst gernhat, hat es nicht nötig, auf andere herabzuschauen. Es interessiert ihn noch nicht einmal.
Auch Lachen verletzt
Dass Ihr Partner Ihr Interesse verlacht und damit direkt Sie beleidigt, ist problematisch. Es kündet nicht von Respekt Ihnen gegenüber. Und damit nicht von einer ebenbürtigen, erwachsenen Beziehung. Eine solche haben Sie aber verdient, und es steht Ihnen zu, sich dafür einzusetzen. Sagen Sie also Ihrem Partner, wie es sich für Sie anfühlt, wenn er Sie verspottet – und auch, dass er seine Gedanken wohl haben, aber nicht aussprechen darf. Respekt heisst nämlich oft einfach nur, den Mund zu halten. Wenn er das nicht kann und weiter stichelt, sollten Sie gehen.