Einfach Claudio fragen
Hast du ein Rezept für Baselbieter Kirschpfannkuchen?

Ein Leser sucht das verlorene Rezept für den Baselbieter Chirspfannchueche seiner Grossmutter. Claudio Del Principe teilt sein Familienrezept. Mit altbackenem Brot und frischen Kirschen wird eine saftige Sommererinnerung gezaubert.
Publiziert: 10:43 Uhr
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Dieser Kirschpfannkuchen weckt Erinnerungen.
Foto: Claudio del Principe, «a casa», Band 2, AT Verlag

Darum gehts

  • Rezept für Chirspfannchueche: Erinnerungen an Grossmutters Kirschpfannkuchen wecken
  • Altbackenes Brot und Butterzopf als Geheimzutaten für saftigen Geschmack
  • Zubereitung mit 1 kg Kirschen, 45 bis 60 Minuten Backzeit bei 200 Grad
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Claudio Del PrincipeKolumnist

Chirsi-Fan Matthias aus dem schönen Baselbiet möchte gerne wissen, wie man einen Baselbieter Chirspfannchueche macht. «Dummerweise hat niemand in unserer Familie das Rezept meiner Grossmutter aufgeschrieben. Im Sommer gab es für uns nichts Schöneres, als an einem Sonntag ihren duftenden, lauwarmen Kirschpfannkuchen unter unserem Kirschbaum im Garten zu geniessen. Ein Traum! Hast du eventuell ein Rezept, das diese Erinnerungen wachkitzeln könnte? Meine Familie wäre dir sehr dankbar.»

Ja, lieber Matthias. Unsere Grossmütter hatten es einfach drauf. Scheinbar aus dem Effeff zauberten sie eine Lieblingsspeise nach der anderen, die alle um den Tisch versammelten und sich fest in unsere Erinnerung einbrannten. Ich habe ein Rezept aus der Familie meiner Frau geerbt. Und es ist mittlerweile eine felsenfeste Tradition im Hause Del Principe, den Sommer mit genau einem solchen Chirspfannchueche zu feiern. Am besten mit Baselbieter Hochstamm-Chirsi, versteht sich.

Inzwischen dürfte auch allen bekannt sein, dass ich ein bekennender Freund von altbackenem Brot bin. Nicht zuletzt genau dafür. Denn nur damit gelingt eine wirklich gute Kirschen-Brot-Torte. Auch Kirschpfannkuchen, Chirsitschu genannt oder in Deutschland Kirschenmichel. Je besser das verwendete Brot ist, desto aromatischer und saftiger die Torte. Ich verwende gerne von meinem Sauerteigbrot – und als Geheimzutat Butterzopf. Mein adaptiertes Rezept dient als Hilfskrücke. Denn je nach Brotresten wird der Kuchen jedes Mal ein wenig anders, um nicht zu sagen, besser.

Zutaten für eine Springform von 22 cm

  • 200 g altbackenes Brot
  • 100 g altbackener Butterzopf
  • 3 Eier
  • 80 g Zucker
  • 50 g weiche Butter
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 150 g gehackte Haselnüsse
  • 2 EL Kirschwasser
  • 1 kg Kirschen mit Stein, die Torte gelingt so besonders schön und saftig
  • Paniermehl
  • Puderzucker

Zubereitung

Brot und Zopf mit Wasser aufweichen, gut ausdrücken und in einer Teigschüssel bereitstellen.
Gehackte Haselnüsse und Kirschwasser dazugeben, von Hand durchkneten.
Eier trennen und die Eigelbe mit dem Zucker 10 Minuten schaumig rühren.
Butter einrühren, Zitronenabrieb und Zitronensaft dazugeben.
Eiweiss mit einer Prise Salz steif schlagen.
Die Ei-Massen unter das Brot heben und die Kirschen dazugeben.
Springform mit Butter ausstreichen und mit Paniermehl bestreuen.
Kuchenmasse einfüllen und bei 200 Grad statischer Hitze 45–60 Minuten backen.
Auf eine Tortenplatte stürzen und mit Puderzucker bestäuben.

Optional: Chirspfannchueche nach draussen in den Garten tragen, Nachbarinnen herbeirufen und Stück um Stück von diesem lauwarmen Gedicht verputzen, bis kein Krümel mehr übrig ist!

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