Darum gehts
- Auto Zürich präsentiert Rekordanzahl an Neuheiten und Weltpremieren
- Elektroautos dominieren mit beeindruckenden Reichweiten und Ladezeiten
- Über vierhundert Medienschaffende und 26 neue Modelle auf der Media Stage
Spektakel ist an der 39. Ausgabe der Auto Zürich schon einen Tag vor der offiziellen Publikumseröffnung am Donnerstag, dem 30. Oktober garantiert. Denn nicht nur die Anzahl an akkreditierten Medienschaffenden bewegt sich am Pressetag der grössten Automesse der Schweiz mit mehr als vierhundert auf Rekordniveau. Auch die Fülle an Neuheiten auf der vor drei Jahren neu geschaffenen Media Stage ist mit 26 Modellen so hoch wie nie. Das randvolle Programm beginnt – unter den Augen von Auto-Zürich-Präsident Karl Bieri (75) und Moderator Rainer-Maria Salzgeber – mit einer waschechten Weltpremiere.
Und die hat es in sich: MTM Automotive rollt den mehr als 1100 PS starken Pangaea GT auf die Messebühne. Das erste komplett selbst entwickelte Fahrzeug der Bündner Manufaktur erinnert nur noch in Grundzügen an den plattformgebenden Audi RS6. Die Karosserie ist deutlich länger und breiter, der ganze Wagen mit reichlich Karbon auf Leichtbau getrimmt (Gewicht unter 2000 kg), der V8-Biturbo zu absoluten Höchstleistungen gepusht (0–100 km/h in 2,5 s, 350 km/h Spitze). Und auch der Preis des auf exakt 25 Stück limitierten Pangaea GT soll sich im rekordhohen sechsstelligen Bereich bewegen.
Weiter, schneller, günstiger
Danach gehts gleich rekordmässig weiter: BMW zeigt mit dem iX3 das erste Fahrzeug der «Neue Klasse»-Plattform erstmals offiziell in der Schweiz. Der rund 4,80 Meter lange Mittelklasse-SUV soll bis 800 Kilometer weit stromern und in zehn Minuten Energie für fast 400 Kilometer am Schnelllader zapfen. Unmittelbar nach dem BMW-Auftritt werden diese Zahlen von BYDs Edelmarke Denza und dem neuen Flaggschiff Z9 GT getoppt: Dieses soll am neuen Megawatt-Charger sogar nur fünf Minuten brauchen, um die Reichweite um 400 Kilometer zu erhöhen. Die bis zu 1000 PS des Topmodells verkommen da fast zur Randnotiz.
Rekordhaft günstig wirds dagegen bei China-Start-up Leapmotor, das mit der 580 PS starken 4x4-Topversion des Familien-SUVs C10 sogar eine Weltpremiere in Zürich zu feiern hat. Der Preis-Leistungs-Champion ist ab sofort für 39'990 Franken bei einem der 28 Schweizer Händler erhältlich. Der extra aus China angereiste CEO Tianshu Xin preist persönlich die zweite Neuheit des Tages, den Kompakt-SUV B10, auf der Media Stage an: «Der B10 ist das europäischste chinesische Auto der Welt!» Es startet bei 29'990 Franken.
Abgehoben und bodenständig
Rekordverdächtig edel wird es wenig später beim Auftritt des Lucid Gravity, für den der kalifornische E-Autobauer Schauspieler Timothée Chalamet als globale Werbefigur engagiert hat. Während der Megastar nur über den Mega-Screen der Media Stage flimmert, ist der Luxus-SUV mit seinen sieben Sitzplätzen und Reichweiten bis zu 748 Kilometer in Zürich live vor Ort. Eine weitere edle Schweizer Premiere fährt Polestar mit dem bis zu 884 PS starken Elektro-GT 5 auf die Bühne. Und auch die ebenfalls zu China-Gigant Geely gehörende Premiummarke Zeekr geizt nicht mit Bestwerten: Der 4,79 Meter lange Elektro-SUV 7X mit seinen bis zu 646 PS soll seine 100-kWh-Batterie bestenfalls in nur 16 Minuten von 10 auf 80 Prozent gefüllt haben.
Die grosse Zürcher Autoshow wird von zwei echten europäischen Rekordbrechern abgerundet: Renault zeigt die Neuauflage des seit dem Start 1990 17 Millionen Mal gebauten Kleinwagens Clio, der mit neuem sportlich-aggressivem Auftritt an die Erfolge des Euro-Bestsellers anknüpfen soll. VWs SUV-Verkaufsschlager T-Roc fährt in brandneuer, zweiter Generation in den Messehallen vor. Der deutlich gewachsene Kompakt-SUV (+ 12 cm auf 4,37 m) gleicht das Design an VWs zahlreiche SUV-Modelle an und will die Kundschaft mit wertigerem Innenraum und sparsamen Hybridantrieben von sich überzeugen.
Millionenschätze in Zürich
Während Clio und T-Roc mit Preisen ab 19'900 bzw. 30'800 Franken echte Volkswagen bleiben, lädt der abschliessende Auftritt von Broad Arrow das Publikum zum Träumen ein. Das in den USA ansässige Auktionshaus expandiert nach England, Italien und Belgien jetzt auch in die Schweiz und präsentiert gleich drei von sechzig am Samstag im Zürcher Luxushotel Dolder Grand unter den Hammer kommende Schmuckstücke. Allein der nur 71 Mal gebaute Jaguar D-Type Kurzheck mit Jahrgang 1957 könnte über 6 Millionen Franken einbringen. Die ebenfalls auf der Bühne geparkten Ferrari 275 GTB Alloy und Bugatti Chiron Sport dürften je weitere 2 bis 3 Millionen Franken in die Kassen spülen. Zusammen kommen die drei seltenen Boliden also auf einen Wert von deutlich über 10 Millionen Franken. Auch das ist rekordverdächtig – und genau passend zu diesem Rekordtag an der Auto Zürich.