Darum gehts
- Charlie Kirk bei Attentat getötet, mutmasslicher Täter Tyler Robinson gefasst
- Antifaschistische Parolen und Internet-Memes auf Patronenhülsen gefunden
- 22-jähriger Verdächtiger lebte mit einer trans Frau zusammen
33 Stunden nach dem Attentat auf Charlie Kirk (†31) gab das FBI bekannt: Wir haben ihn. Seither sitzt Tyler Robinson (22), der Hauptverdächtige im Fall des erschossenen Kirks, in einem Gefängnis in Utah. Bei einem Vortrag an der Utah Valley Universität am Mittwoch hatte ein Schuss den rechten Politaktivisten tödlich getroffen.
Der 22-Jährige Robinson stammt aus dem US-Bundesstaat Utah und besuchte 2021 für ein Semester die Utah State University. Das bestätigte die Uni gegenüber NBC News. Danach wechselte er ans Dixie Technical College, wo er sich im dritten Ausbildungsjahr zum Elektriker befand.
Nach aktuellen Ermittlungen soll Robinson allein gehandelt haben. Über mögliche Motive gibt es jedoch erst Hinweise und Mutmassungen. Blick hat sie für dich zusammengefasst.
Antifaschistische Parolen auf Patronen
In einem Interview mit dem «Wall Street Journal» am Samstag sagte der Gouverneur von Utah, Spencer Cox: «Für uns und die Ermittler ist es ganz klar, dass es sich um eine Person handelt, die zutiefst mit linker Ideologie indoktriniert war.»
Auf zwei unbenutzten Patronenhülsen, die in der Nähe des Tatorts entdeckt wurden, seien antifaschistische Parolen gefunden worden. Auf einer Patrone sei zu lesen «Hey Faschist, fang», auf der anderen «Bella Ciao» – eine Anspielung auf die Hymne italienischer Partisanen. Offiziell war über die politische Positionierung Robinsons nur wenig bekannt.
Internetslang auf Patronen
Andere Patronenhülsen enthielten Anspielungen auf Memes und spezifische Internet- und Gamingsprache. «Wenn du das liest, bist du schwul. LMAO» habe auf einer der Patronen gestanden – ein Satz, der selbstironisch und als bewusste Provokation verstanden werden könnte.
Besonders in der Netzkultur werden solche «Trolls», also bewusste Provokationen, häufig durch den Ausdruck «LMAO» ergänzt. Übersetzt bedeutet das: «Lache mir den Arsch ab.» Im Netz wird über die Meme-Aussagen auf den Patronen gestritten – manche sehen darin gerade keinen Bezug zu einer progressiven oder politisch linken Position.
Hass auf Kirk wegen Aussagen zu Geschlechtsidentität
Das Nachrichtenportal Axios berichtet unter Berufung auf Quellen, die mit dem Fall vertraut sind, dass die Behörden untersuchten, ob Robinson Kirks Ansichten über Geschlechtsidentität als «hasserfüllt» betrachtete. Laut Ermittlern soll ein Familienmitglied Robinsons erklärt haben, dass er einen speziellen Hass gegenüber Charlie Kirk entwickelt habe. Der Schuss fiel nach einer Aussage Kirks zu trans Personen.
Zudem berichteten die «New York Post» und Fox News, dass der mutmassliche Täter mit einer trans Frau als Mitbewohnerin zusammengelebt habe. Mit ihr soll er auch eine Beziehung geführt haben. Dies ist jedoch nicht bestätigt. US-Medien zufolge handelt es sich bei der transsexuellen Person um den 22 Jahre alten, an der Utah Tech University eingeschriebenen Studenten Lance T.
Robinson soll T. nach dem Attentat über einen Gamer-Chat belastende Nachrichten zum Versteck der Tatwaffe geschrieben haben. Nach Angaben von Axios unterstütze T. die Ermittler kooperativ. «Das ist passiert? Oh, mein Gott, nein», soll die Mitbewohnerin laut einer Quelle gesagt haben. «Hier sind alle Nachrichten.»
War Kirk dem mutmasslichen Täter zu «gemässigt»?
Doch im Internet kursieren auch gegensätzliche Thesen. Robinsons Eltern sind laut Fox News als Wähler der Republikaner eingetragen, also der Partei, die auch Kirk unterstützte. Der mutmassliche Täter selbst sei als «inaktiver Wähler» aufgeführt.
Doch im Internet geht ein Halloweenfoto des Schützen um, das ihn in einem Kostüm und einer Pose zeigt, die auf die «Groyper»-Bewegung anspielen könnten. Unter dem Spitznamen «Groyper» treten Anhänger des weissen und rechtsextremen Nationalisten Nick Fuentes auf. In der Vergangenheit hatten «Groyper» Kirk kritisiert, weil sie ihn als politisch zu gemässigt empfanden, berichtet «The Guardian».
Nick Fuentes reagierte in einem Stream geschockt auf das Attentat auf Charlie Kirk und die damit verbundenen Vorwürfe an ihn und seine Bewegung. «An alle meine Anhänger: Wenn ihr zu den Waffen greift, verleugne ich euch», zitiert ihn «The Guardian».
Fazit
Gesicherte Informationen zum Motiv von Tyler Robinson gibt es noch keine. Während die Behörden auf antifaschistische Parolen auf den Patronen verweisen, zeigt der Blick auf Robinsons Verhalten in der Internet- und Gamingwelt ein komplexeres Bild. Aber auch hierbei handelt es sich nur um Vermutungen und keine bestätigten Informationen.