Darum gehts
- Zalando führt Schweizer Onlineshops an, Galaxus holt auf
- Temu verdoppelt Umsatz, überholt Brack im Schweizer E-Commerce-Ranking
- Schweizer bestellten 2024 online Waren für 14,9 Milliarden Franken
Für 1,7 Milliarden haben die Schweizer Kundinnen und Kunden 2024 Ware bei Zalando bestellt – nochmals etwas mehr als im Vorjahr. Unangefochten steht der deutsche Moderiese damit an der Spitze der umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz. Das zeigen neuste Zahlen des Beratungsunternehmens Carpathia, die Blick vorliegen.
Nur einer kann Zalando das Wasser reichen: Galaxus. «Wir nehmen an, dass sich Galaxus im laufenden Jahr den Podestplatz sichern wird», sagt David Morant (34) bei der Präsentation der Zahlen. Insgesamt bestellten Kunden letztes Jahr ein Fünftel mehr Waren bei der Migros-Tochter als noch 2023.
Dabei betrachtet Carpathia die Umsätze der beiden Onlineshops Digitec und Galaxus getrennt. Digitec gehört ebenfalls zum Migros-Universum. Zusammen übertreffen die beiden mit einem Umsatz von 2,8 Milliarden Zalando bei weitem.
Temu verdoppelt Umsatz
Noch stärker gewachsen als Galaxus ist Temu. Der chinesische Onlineshop konnte seinen Umsatz 2024 auf 700 Millionen verdoppeln. Damit belegt der Riese Platz 6 der umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz und überholt damit Brack. «Galaxus und Temu sind die beiden Wachstumssieger der letzten beiden Jahre», so Morant. Generell gehören Anbieter mit Preisfokus letztes Jahr zu den Gewinnern.
Der asiatische Modegigant Shein ist dagegen deutlich weniger gewachsen als noch im Vorjahr und machte hierzulande einen Umsatz von 250 Millionen Franken. Trotzdem verlieren Online-Fashionanbieter wie Lehner-Versand oder Ackermann nach wie vor Marktanteile. Carpathia schätzt, dass Shein 80 Prozent seiner Umsätze im Fashion-Bereich macht.
Interdiscount profitiert vom Aus der Konkurrenz
Zehn Ränge gut gemacht, hat dagegen Interdiscount. Der Elektronikhändler von Coop steht mit einem Umsatz von 235 Millionen Franken neu auf Platz 14. Dabei hat der Onlineshop vom Ende von Microspot – ebenfalls eine Coop-Tochter – profitiert. «Ein Teil der Umsätze hat Coop dennoch verloren. Einige Käufer bestellten lieber bei Digitec, Brack oder auch Mediamarkt», erklärt der Experte. Schaut man auf die Produktkategorien, kaufen Kunden Heimelektronik mit Abstand am meisten online.
Insgesamt hat der Onlinehandel 2024 um 3,5 Prozent zugelegt: Die Schweizerinnen und Schweizer haben letztes Jahr für 14,9 Milliarden Franken Waren online bestellt.