Schweizer Crews fliegen in Österreich
Helvetic muss notfallmässig bei Lufthansa-Tochter aushelfen

Bis vor kurzem flog die Fluglinie Braathens die kurzen Strecken für die Austrian Airline. Nun haben die Österreicher die Kooperation aufgelöst – und hierzulande Ersatz gefunden. Die Lücke füllt neben Air Baltic auch die Airline von Martin Ebner.
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Die schwedische Fluglinie Braathens bediente mit ihren ATR-72-Maschinen Regionalrouten von Austrian Airlines.
Foto: Braathens

Darum gehts

  • Austrian Airlines kündigte Mitte Dezember Vertrag mit Braathens Regional Airways
  • Helvetic und Air Baltic übernehmen Flüge, darunter Wien-Graz-Klagenfurt-Rotation
  • Helvetic setzt Embraer E190 mit Crew ein, keine fixe Stationierung in Wien
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Michael HotzRedaktor Wirtschaft

Mitte Dezember kam es zum Knall: Die Austrian Airlines kündigte den Wet-Leasing-Vertrag mit der schwedischen Fluglinie Braathens Regional Airways per sofort auf. Und brauchte deshalb rasch Ersatz. Fündig wurden die Österreicher unter anderem in der Schweiz: Die Helvetic von Besitzer Martin Ebner (80) ist kurzfristig eingesprungen, wie zuerst das Portal «Aerotelegraph» berichtet hat. 

Aber von vorne: Ab Sommer 2024 übernahm Braathens die Regionalrouten der Austrian Airlines. Um die innerösterreichischen Strecken und Flüge ins nahe Ausland gewinnbringend zu bedienen, brauchte die Lufthansa-Tochter kleinere Flugzeuge, als sie selber im Hangar hat. Braathens sprang deshalb mit ihren 74-plätzigen ATR-72-Propellerfliegern samt Crew ein. Entsprechend zufrieden war man am Austrian-Hauptsitz in Schwechat mit dem Partner aus dem Norden – eigentlich. Ende September ging aber eine Schwester-Firma von Braathens Regional Airways pleite. 

Schweden vom Austrian-Aus überrascht

Deshalb zog man bei Austrian Airlines die Reissleine und löste die Kooperation auf – «mit sofortiger Wirkung», wie es in einer Mitteilung heisst. Braathens zeigt sich von diesem Schritt überrascht. Man habe Gespräche mit der Austrian-Führung eingeleitet, «um den Hintergrund dieser Entscheidung zu verstehen», sagte ein Sprecher dem Portal «Aerotelegraph».

Gleichzeitig brachte sich die Chefetage der Österreicher selbst in die Bredouille, man brauchte rasch Alternativen, um die Lücken zu füllen. Gefunden hat man sie in Lettland mit der Air Baltic, die bereits Wet-Leasing-Flüge für den Lufthansa-Kosmos absolviert. Unter anderem auch für die Swiss.

Helvetic schickt Crew und Embraer-Maschine nach Wien

Und eben auch die Helvetic hilft aus. Die Schweizer Airline setzt in den nächsten Wochen eine Embraer E190 ein, die ab Wien zum Einsatz kommt. Eine fixe Stationierung von Crew und Flugzeug in der österreichischen Hauptstadt sei aber «nicht vorgesehen», teilt ein Sprecher auf Anfrage von Blick mit. Heisst: Die Helvetic schickt für die Austrian-Einsatz ihre Embraer samt Flugpersonal nach Wien. Von dort ist die Crew dann auf der Rotation Wien - Graz - Klagenfurt unterwegs. Oder auf Flügen nach Deutschland oder zu Destinationen in Osteuropa, etwa nach Krakau in Polen.

«Das ist so kurzfristig möglich, weil wir alle Sicherheitsstandards der Lufthansa Group erfüllen», so der Sprecher zu Blick. Das sei auch kein Einzelfall, man habe schon früher Flüge für Austrian durchgeführt. 


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