Airline-Verband warnt eindringlich
Weltweiter Flugzeug-Engpass – Fliegen wird jetzt teurer

Bei den Flugzeugbauern hat sich ein riesiger Auftragsberg angehäuft. Deshalb fehlen den Airlines Flugzeuge, was Kosten von 11 Milliarden Dollar verursacht – alleine für 2025. Nun warnt der Airline-Weltverband vor weitreichenden Folgen. Wie siehts bei der Swiss aus?
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IATA-Chef Willie Walsh warnt vor einem Flugzeug-Engpass.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Flugzeugknappheit führt zu höheren Preisen und älteren Flotten
  • IATA warnt vor Engpässen in der Flugzeugproduktion und Triebwerksherstellung
  • Weltweit fehlen über 5300 Jets, Auftragsberg wächst auf 17'000 Flugzeuge
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Ein neuer Superjumbo? Das fordert Emirates! Die Wüsten-Airline übt aktuell Druck auf Airbus und Boeing aus und will ein XXL-Flugzeug als A380-Ersatz. Doch das ist ein Luxusproblem. Denn die Airline-Branche hat gerade ganz andere Probleme: ein Flieger-Engpass! Passagiere dürften das bald im Portemonnaie spüren.

Der Airline-Weltverband IATA warnt, dass die Produktion von Flugzeugen und Triebwerken an ihre Grenzen stösst. Weltweit fehlen inzwischen über 5300 Jets, während der Auftragsberg auf mehr als 17'000 Flugzeuge angewachsen ist. Das entspricht fast zwölf Jahren Produktion.

Trotz steigender Auslieferungen bleibt die Lücke riesig: Die Flotten werden im Schnitt immer älter – inzwischen 15,1 Jahre alt. Gleichzeitig stehen über 5000 Maschinen ungenutzt in der Wüste, weil Ersatzteile, Zertifizierungen oder Triebwerke fehlen. Allein 2025 koste die Knappheit die Airlines mehr als 11 Milliarden Dollar, so die IATA.

Das sind die Folgen

Das hat direkte Auswirkungen auf die Passagiere: «Höhere Leasingkosten, weniger Flexibilität, verzögerte Nachhaltigkeitsgewinne – und ja, höhere Preise für Reisende», warnt IATA-Chef Willie Walsh (64). Viele Airlines müssten auf unpassende Flugzeugtypen ausweichen oder ältere Jets länger weiterfliegen lassen.

Der Verband sieht weitere Risiken: Zertifizierungen dauern heute vier bis fünf Jahre. Engpässe bei Fachkräften bremsen die Produktion. Und Handelszölle zwischen den USA und China verzögern wichtige Komponenten wie Metallteile oder Elektronik. Deshalb geht die IATA davon aus, dass sich die Lage erst zwischen 2031 und 2034 normalisieren dürfte. 

Immerhin: Bei der Swiss scheint die Lage nicht prekär zu sein. Man hatte zuletzt keine Verzögerungen bei Flugzeugauslieferungen, sagte ein Sprecher zu «20 Minuten». Die Swiss wartet derzeit noch auf 16 Flugzeuge und rechnet damit, diese rechtzeitig zu erhalten.

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