Dicke zahlen doppelt
Bei dieser Airline müssen Übergewichtige einen zweiten Platz kaufen

Die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines verschärft die Praxis mit übergewichtigen Reisenden. Sie müssen neu einen zweiten, kostenpflichtigen Sitzplatz buchen. Längst nicht alle Airlines sind so streng.
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Southwest Airlines zieht bei übergewichtigen Reisenden die Schraube an.
Foto: AP

Darum gehts

  • Southwest Airlines verschärft Regeln für übergewichtige Passagiere ab Januar 2026
  • Airlines entscheiden individuell über Sitzplatzregelungen für übergewichtige Reisende
  • Zweiter Sitzplatz bei KLM kostet etwa 75 Prozent des regulären Ticketpreises
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Lange Flüge in der Economy sind kein Schleck! Erst recht nicht, wenn etwas fülligere Passagiere links und rechts sitzen. Dann wirds eng. Und der Flug noch mühsamer als sowieso schon. Den Airlines ist dieses Problem natürlich bekannt. Die meisten gehen es aber nicht aktiv an. Nun prescht die US-Gesellschaft Southwest Airlines vor, wie die «New York Times» berichtet.

Fliegen wird für stark übergewichtige Passagiere bei Southwest Airlines teurer. Die US-Fluggesellschaft verschärft ihre Regeln: Ab dem 27. Januar 2026 müssen Reisende, die nicht vollständig in einen Sitz passen und in den Nachbarsitz hineinragen, zwingend zwei Sitzplätze buchen – und auch bezahlen. Damit verabschiedet sich Southwest von einer jahrelangen Kulanzpraxis.

Airlines entscheiden individuell

Bisher galt die Airline nämlich als vergleichsweise kundenfreundlich. Wer einen zweiten Sitz benötigte, konnte diesen am Gate kostenlos erhalten oder sich die Kosten nach dem Flug zurückerstatten lassen. Das ist künftig vorbei. Ein Geld-zurück-Anspruch besteht nur noch in Ausnahmefällen. Etwa, wenn der Flug nicht ausgebucht ist und beide Tickets in derselben Buchungsklasse gekauft wurden. Für viele Betroffene bedeutet das: Die Reisekosten steigen.

Einheitlichen Regeln gibt es international keine. Entscheidend sind Sitzbreite, Armlehnen und Sicherheitsgurt. Konkret: Passt der Passagier mit heruntergeklappten Armlehnen in den Sitz und lässt sich der Gurt – notfalls mit Verlängerung – schliessen, ist kein zweiter Platz nötig. Andernfalls entscheiden Airlines individuell.

Eine Swiss-Sprecherin erklärt gegenüber Blick: «Interessierte Passagiere haben die Möglichkeit, über unseren Kundenservice einen zweiten Sitzplatz zu buchen, wobei Steuern und Gebühren nur einmal anfallen.» Darüber hinaus helfe das Check-in-Personal gerne weiter. «Es weist einem Passagier auf Wunsch einen Sitz mit freiem Nachbarsitz zu, sollte ein Flug nicht voll besetzt sein», erklärt sie.

Kanada ist ein Sonderfall

Viele europäische Fluggesellschaften empfehlen lediglich, freiwillig einen zweiten Sitz zu buchen. Pflicht ist das meist nicht. Bei KLM kostet ein zusätzlicher Sitz rund 75 Prozent des regulären Ticketpreises. Bei Easyjet ist ein zweiter Platz hingegen vorgeschrieben. Ein Sonderfall ist Kanada: Dort gilt auf Inlandsflügen seit 2008 die Regel «One person, one fare», also eine Person, ein Preis. Airlines dürfen keinen Aufpreis für einen zweiten Sitz verlangen. Das soll Diskriminierung verhindern, wird aber wegen bürokratischer Hürden kritisiert.

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