Darum gehts
- Küchenbauer Forster aus dem Thurgau in finanziellen Schwierigkeiten, Mitarbeitenden warten auf ihre Löhne
- Bezirksgericht Arbon entscheidet über Forster-Antrag zur Nachlassstundung
- Sachverwalter soll bald das Zepter übernehmen
Warten, warten und nochmals warten. Die Forster-Mitarbeiter brauchen dieser Tage viel Geduld. Der Thurgauer Küchenbauer steht am Abgrund. Die April-Löhne lassen seit Wochen auf sich warten und auch die rechtzeitige Auszahlung der Mai-Löhne ist mehr als nur fraglich. Derweil tobt der Machtkampf hinter den Kulissen.
Pünktlich aufs Wochenende gibt es für die Angestellten neue Hoffnung. Der Forster-Verwaltungsrat hat in seiner Sitzung am Freitagabend eine Einigung erzielt. «Er stimmte an dieser Sitzung dem vorliegenden Gesuch zu einer provisorischen Nachlassstundung zu», schreibt Kommunikationsprofi Sven Bradke, der von den Forster-Chefs diese Woche kurzerhand eingesetzt worden ist.
Wie es jetzt weitergeht
Damit haben die Forster-Chefs den Forderungen der Gewerkschaft Unia nachgegeben. Und nun gibt es auch wieder Hoffnung für die April- und Mai-Löhne. In trockenen Tüchern ist das alles aber noch nicht. Denn jetzt liegt der Ball beim Bezirksgericht Arbon. Der Antrag dürfte aber wohl gewährt werden.
Eine provisorische Nachlassstundung dient einem Unternehmen in finanzieller Schieflage, vorübergehend Schutz vor Betreibungen zu erhalten. Das gibt der Firma Zeit, eine Sanierung oder einen Nachlassvertrag (Vergleich mit Gläubigern) zu erarbeiten.
Ein Sachverwalter dürfte nun bald das Zepter übernehmen. Wer das ist, ist offen. Die Forster-Chefs haben da ihre eigenen Vorstellungen. «Der Verwaltungsrat beschloss im Weiteren, dem Bezirksgericht Arbon einen namentlichen Vorschlag zur Einsetzung eines Sachwalters zu unterbreiten», heisst es in der Stellungnahme. Das Gericht muss diesem Vorschlag allerdings nicht zustimmen und könnte einen unabhängigen Sachverwalter einsetzen.