Darum gehts
- Das Attentat auf Charlie Kirk spaltet die USA: Wegen Äusserungen im Netz kam es zu zahlreichen Entlassungen
- Darunter der bekannte MSNBC-Journalist Matthew Dowd
- Mehrere amerikanische Airlines haben Flugpersonal suspendiert
Der 10. September 2025 ging in die Geschichte der USA ein. Der 31-jährige rechte Aktivist und Trump-Verbündete Charlie Kirk wurde bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Utah öffentlich erschossen. Das grausame Attentat spaltet die Öffentlichkeit – und das Netz. Auf Social Media häufen sich Erklärungen, Kommentare, Analysen – manche sachlich-einordnend, andere spöttisch, zynisch oder boshaft.
Das Internet vergisst bekanntlich nicht. Und manchen amerikanischen Arbeitnehmern wird das jetzt zum Verhängnis. Darunter Journalisten, Universitätsprofessoren und Lehrer. Blick hat die Übersicht, welchen Angestellten Äusserungen zur Ermordung Kirks bereits den Job gekostet haben.
Matthew Dowd
Die wohl prominenteste Entlassung in der Causa Kirk dreht sich um den langjährigen Journalisten Matthew Dowd (64). Angestellt beim linksliberal positionierten US-Sender MSNBC, deckte er die Live-Berichterstattung zum Attentat ab. Während der Sendung sagte Dowd in Bezug auf Kirks eigene provokative Rhetorik: «Hasserfüllte Gedanken führen zu hasserfüllten Worten und letztlich zu hasserfüllten Handlungen.» Daraufhin erhielt der erfahrene Politikkenner die Kündigung. Auch eine nachträgliche Entschuldigung konnte den Fauxpas nicht richten. Die Präsidentin des Senders bezeichnete seine Aussagen als unpassend, unsensibel und inakzeptabel.
Airlines
Gleich mehrere amerikanische Fluggesellschaften haben bei ihrem Personal hart durchgegriffen. So haben Delta, American und United Airlines allesamt Mitarbeitende wegen Beiträgen auf Social Media über Charlie Kirk suspendiert, wie mehrere US-Medien berichten. Was ihnen genau vorgeworfen wird, ist unklar. Im Fall der Delta-Crew habe es sich aber nicht um eine «gesunde, respektvolle Debatte» gehandelt, so Delta-CEO Ed Bastian (68) gegenüber CNN. Bei American Airlines hiess es, dass sich einige Angestellte dahingehend äusserten, politische Gewalt zu unterstützen. Und United hat eine Erinnerung an ihre Social-Media-Richtlinien an alle Piloten versendet.
Der oberste Verkehrsminister Sean Duffy (53) hatte zu den Vorfällen eine klare Meinung, die er auf der Plattform X kundtat: «Dieses Verhalten ist widerlich, und sie sollten gefeuert werden», schrieb er. Und: «Jedes Unternehmen, das für die Sicherheit der reisenden Öffentlichkeit verantwortlich ist, kann ein solches Verhalten nicht tolerieren.»
Druckereimitarbeiter
Im US-Bundesstaat Michigan sorgte die Entlassung eines Mitarbeiters der Bürobedarfkette Office Depot für Aufsehen. Dieser habe sich geweigert, Flyer für eine Andacht zur Würdigung Kirks zu drucken. Auch er wurde daraufhin prompt gefeuert. Das Unternehmen bezeichnete den Vorfall als «äusserst besorgniserregend» und fügte hinzu, dass das Verhalten des Mitarbeiters «völlig inakzeptabel und unsensibel» gewesen sei.
Schulen und Universitäten
Mehrere Lehrpersonen, die auf verschiedenen Bildungsstufen unterrichteten, wurden ebenfalls wegen Äusserungen entlassen oder suspendiert. Laut der Nachrichtenagentur Reuters betraf dies Lehrer und Lehrerinnen in den Bundesstaaten Kalifornien, Florida, Iowa, Pennsylvania, Maryland, Massachusetts, Michigan, North Carolina, South Carolina, Oklahoma, Oregon und Texas.
Auch hier sind in den wenigsten Fällen die Einzelheiten der Onlineaktivitäten bekannt. In Oregon hatte ein Mittelstufenlehrer jedoch auf seinem Facebook-Profil gepostet, dass Kirks Tod ihm «den Tag versüsst» habe. Er reichte anschliessend freiwillig seine Kündigung ein.
Eine bekannte, rechtsgerichtete Influencerin auf Tiktok veröffentlichte zudem private Informationen eines Dozenten der California State University, der mehreren Berichten zufolge auf Instagram schrieb: «Ich kann nicht viel Mitgefühl aufbringen. Die Leute werden argumentieren: ‹Er hat eine Familie, er hat eine Frau und Kinder.› Was ist mit all den Kindern aus den über 258 Schulschiessereien von 2020 bis heute?»
Beamte und Soldaten
Der ehemalige Trump-Berater und Publizist Steve Bannon (71) machte keinen Hehl daraus, Vergeltung für jene einzufordern, die seiner Meinung nach Charlie Kirks Namen verunglimpfen. Gemäss dem Sender NBC wies er Angestellte an, «Militärpersonal und Personen, die mit dem Pentagon in Verbindung stehen, zu finden und zu identifizieren», die sich über den Mord an Charlie Kirk lustig gemacht hätten.
Unter Berufung auf zwei Beamte berichtet der Sender, dass mehrere Militärs aufgrund ihrer Beiträge in den sozialen Medien von ihren Aufgaben suspendiert worden seien. Auch seien Dutzende weitere Pentagon-Beamte abberufen worden.