Darum gehts
- Trumps Zölle auf Schweizer Produkte brachten den USA bereits über 1,2 Milliarden Franken ein
- Die Einnahmen durch Importe von Schweizer Uhren und Tech-Gütern sind besonders hoch
- Die Schweiz hat ein Abkommen für einen Zoll von 15 Prozent mit den USA
Die Zahl ist eindrücklich: 1’500’000’000 Dollar, also 1,5 Milliarden Dollar. So viel Geld haben die Zölle von Donald Trump (79) gegen die Schweiz seit April in die Staatskasse der Amerikaner gespült, wie Berechnungen der «NZZ» zeigen. Allein in den Monaten August und September, als der Hammerzollsatz von 39 Prozent in Kraft war, dürften die USA jeweils über 300 Millionen Dollar eingenommen haben, so die Schätzung.
Die Zeitung stützt sich einerseits auf offizielle Zahlen der US-amerikanischen Zollbehörde. Diese liegen aber nur bis und mit Juli vor. Wegen des Regierungs-Shutdowns in den USA gibt es diese Daten ab August nicht. Deswegen beruhen die Angaben für August bis Oktober andererseits auf Annahmen, etwa anhand der Exportstatistik des Bundesamts für Zoll- und Grenzsicherheit.
Seit Trumps «Liberation Day» klingelt die Kasse
Und: Die Summe der abgedrückten Zölle auf Schweizer Produkten könnte noch höher sein. Denn die Berechnungen beruhten «auf konservativen Annahmen», schreibt die «NZZ». Ein Blick in die Statistik zeigt: Bereits kurz nach dem «Liberation Day» am 2. April – damals betrugen Trumps Strafzölle gegen die Schweiz «nur» zehn Prozent – schossen die Einnahmen in die Höhe. Für Juli erreichten sie einen Wert von 220 Millionen Dollar.
Zum Vergleich: Zwar nahmen die USA auch vor Trumps «Tag der Befreiung» im April Zölle auf Schweizer Einfuhren. Diese stehen aber in keinem Verhältnis zur Gegenwart. Vor der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus betrug der durchschnittliche Zollsatz für helvetische Güter etwa zwei bis vier Prozent. Konkret: Die USA haben 2024 unter Ex-Präsident Joe Biden (82) gut 360 Millionen Dollar an Zolleinnahmen auf Schweizer Waren generiert. Das sind über viermal weniger als in den letzten sieben Monaten!
Schweizer Wirtschaftsbosse treiben Verhandlungen voran
Die hohen US-Zölle belasten die hiesige Wirtschaft. Viele Schweizer Firmen ächzen unter der Zolllast – besonders die KMU. Jetzt das kollektive Aufatmen: Der lang ersehnte Deal mit Trump ist da. Dadurch sinkt der Zoll von 39 auf neu 15 Prozent, wie der Bundesrat und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer (45) am Freitag verkünden.
Für die Schweizer Wirtschaft ist das eine deutliche Verbesserung, ordneten hiesige Unternehmer tieferen Zölle ein – bevor das Abkommen tatsächlich vorlag. «Ein Zollsatz von 15 Prozent würde bei uns grosse Entlastung und grosse Freude auslösen», sagte etwa Adrian Steiner (50), CEO des Kaffeeautomatenherstellers Thermoplan, jüngst zu Blick.