Darum gehts
- US-Dollar fällt unter 80 Rappen, historischer Tiefstand seit 2011
- Wechselkurs-Änderung könnte F-35-Mehrkosten fast vollständig ausgleichen
- SNB kaufte 6,3 Milliarden US-Dollar für 6 Milliarden Schweizer Franken
Am Donnerstagmorgen ist Historisches passiert! Der US-Dollar ist unter die 80-Rappen-Marke gefallen. Derzeit gibt es einen Dollar für 0,7993 Franken – so wenig wie seit 2011 nicht mehr. Und das ausgerechnet am Tag, nachdem der Bundesrat die Öffentlichkeit über das Kampfjet-Debakel informiert hat. Denn bei der Beschaffung der amerikanischen F-35-Flieger kommen auf den Bund Mehrkosten von bis zu 1,35 Milliarden Dollar zu.
Aufgrund des schwachen Dollars stellt sich nun die Frage: Kann der Bund doch noch den Kopf aus der Schlinge ziehen? Denn bei Vertragsabschluss im September 2022 gabs einen Dollar noch für 95 Rappen.
Blick rechnet vor: 6 Milliarden Franken waren damals 6,3 Milliarden Dollar wert. Heute Donnerstag gibts für 6 Milliarden Franken aber 7,5 Milliarden Dollar. Die Schweiz könnte also von der geschwächten US-Währung profitieren. Und somit 1,2 Milliarden Dollar – rund 1 Milliarde Schweizer Franken – einsparen.
Diese Einsparungen wären auch ohne Kampfjet-Debakel möglich gewesen. Aber auch die nun drohenden Mehrkosten von bis zu 1,35 Milliarden Dollar wären mit den Wechselkursgewinnen fast vollständig gedeckt gewesen. Das Debakel hätte finanziell nicht die gleiche Brisanz.
«Es wäre schlau gewesen, das nicht zu machen»
Doch das Ganze hat einen Haken. Denn im Vertrag mit den Amerikanern wurde bei Vertragsabschluss ein fixer Wechselkurs definiert: 95 Rappen für einen Dollar.
«Die Nationalbank SNB hat unmittelbar nach der Vertragsunterzeichnung im September 2022 für 6 Milliarden Schweizer Franken 6,3 Milliarden US-Dollar gekauft», erklärte Rüstungschef Urs Loher (58) am Mittwoch an der Pressekonferenz. «Die US-Dollar liegen quasi auf dem Bankkonto. Deshalb ist die Weiterentwicklung des US-Dollars seither nicht relevant.» Er gibt zu: «Selbstverständlich wäre es jetzt schlau gewesen, das nicht zu machen, aber zu diesem Zeitpunkt hätte es sich auch auf die andere Seite entwickeln können.»
Das Risiko wollte der Bund damals nicht tragen. «Deshalb hat man die US-Dollar zu diesem Zeitpunkt gekauft. Wenn wir jetzt aber neue Verträge abschliessen würden, käme natürlich der neue Wechselkurs zur Anwendung», so Loher.