Aktie von Nestlé geht mit grossem Kursgewinn aus dem Handel
Von Michael Hotz, Redaktor Wirtschafts-Desk
Das Kurshoch von Nestlé hat bis zum Handelsschluss angehalten: Die Aktie des Pharmariesen beendet den Börsentag mit einem Plus von 9,3 Prozent. Damit hat der Nestlé-Titel auch dem SMI zu einem positiven Tag verholfen. Der Schweizer Börsenindex geht mit Kursgewinnen von 1,4 Prozent aus dem Handel.
Der Grund für das Nestlé-Aktienhoch: Der neue Chef Philipp Navratil (49) hat dem Unternehmen einen Sparkurs verpasst – und will weltweit 16'000 Jobs streichen. Die Details zu den Sparplänen erfährst du hier.
Ende September war die Aktie von Nestlé bloss 71 Franken wert und damit so billig wie seit 2016 nicht mehr. Von diesem Neunjahrestief hat sich der Titel nun also etwas erholt – und notiert jetzt zumindest wieder bei gut 83 Franken.
Nestlé-Aktie steigt um 6 Prozent nach Jobabbau-Ankündigung
Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk
Neuer Sparkurs bei Nestlé: Der neue Chef Philipp Navratil (49) will weltweit 16'000 Jobs streichen und statt 0,5 Milliarden neu jährlich gar 1 Milliarde Franken sparen. Dies hat der Nahrungsmittelkonzern am Donnerstagmorgen verkündet.
Die Anlegerinnen und Anleger sind euphorisiert: Die Nestlé-Aktie steigt im frühen Handel erst um 6 Prozent auf über 80 Franken und steht um 9.45 Uhr bereits 8 Prozent bei 81.80 Franken im Plus. Letztmals so hoch notierte die Aktie im Frühsommer.
An der Börse hat Nestlé eine schwierige Zeit hinter sich. Der Nahrungsmittelmulti galt lange als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten – ein Titel, den man kauft, wenn es an der Börse drunter und drüber geht. Doch das Papier des Waadtländer Weltkonzerns ist das schon längst nicht mehr. Seit dem Höhepunkt in der Pandemie (127 Franken) hat die Aktie über 40 Prozent an Wert verloren.
Nach dem Neunjahrestief im Sommer gibts jetzt immerhin eine Gegenbewegung. Welche Sparpläne Nestlé heute im Detail vorgestellt hat, liest du hier.
Gold erneut auf Rekordhoch – zum sechsten Mal diesen Monat
Von Milena Kälin, Redaktorin Wirtschaft
Die Goldpreis-Rallye setzt sich fort: 4085 Dollar war eine Unze Gold (31,1 g) am Montagvormittag wert. Damit erreicht das Edelmetall ein neues Allzeithoch – bereits zum sechsten Mal diesen Monat. Experten der Genfer Privatbank Union Bancaire Privée rechnen bis Ende Jahr gar mit einem Anstieg bis 4600 Dollar für eine Unze Gold.
Erst letzte Woche hat der Goldpreis Geschichte geschrieben: Der Preis für eine Unze durchbrach zum ersten Mal die 4000-Dollar Grenze. Seit Ende 2024 hat sich das Edelmetall um rund 54 Prozent verteuert – der höchste Anstieg seit 1979.
So richtig erklären können sich Anleger die Goldpreis-Rallye nicht. Schliesslich steigt der Goldpreis normalerweise, wenn es der Börse schlecht geht. Aktuell ist aber das Gegenteil der Fall.
Kollege Nicola Imfeld hat deshalb bei mehreren Experten nachgefragt, wie du hier nachlesen kannst. Einig sind sich die Experten nicht: Während einige von einer Blase reden, halten andere dagegen.
Europas Börsen reagieren gelassen auf neue China-Zölle
Von Michael Hotz, Redaktor Wirtschafts-Desk
Innert 40 Minuten wurden am Freitag beim US-Index S&P 500 rund 1,5 Billionen an Börsenwert vernichtet. Der Auslöser: Die neue Strafzoll-Runde von Donald Trump (79) gegen China. Entsprechend gespannt erwarteten die Analysten den Start von Europas Börsen in die Woche. Und dürfen nun aufatmen: Die wichtigen Börsenindizes legen im Plus los. Der SMI hat kurz nach dem Handelsstart um 0,14 Prozent zugelegt. Der deutsche Dax ist um 0,5 Prozent gestiegen. Und der Euro Stoxx 50 klettert um 0,6 Prozent.
Der Grund: Die Wogen im Handelsstreit zwischen den USA und China haben sich wieder etwas geglättet. So schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social: «Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut. Der hoch respektierte Präsident Xi hat nur einen schlechten Moment gehabt.» Xi wolle «keine Depression» für sein Land, und er selbst wolle das auch nicht, fügte Trump hinzu.
Am Freitag hatte der US-Präsident noch zusätzliche Zölle von 100 Prozent ab spätestens November angedroht, weil Peking den Export von Technologien im Zusammenhang mit seltenen Erden strenger kontrollieren will. Die Anlegerschaft scheint die deseskalierende Worte von Trump als Rückzieher zu werten – getreu seinem Ruf als «Taco». Was es damit auf sich hat und weshalb die Schweizer Börse oft dem US-Präsidenten trotzt, erkläre ich dir in dieser Analyse. Auch der Goldpreis und der Bitcoinkurs steigen nach Verlusten Ende letzte Woche wieder.
Trumps Zolldrohung gegen China lässt US-Börsen abstürzen
Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk
Es war schon wieder eine sackstarke Woche an der Wall Street. Die US-Indizes nahmen am Freitagmorgen nach Börsenstart Kurs auf nächste Rekordwerte. Alles deutete auf ein Wochenplus von einem Prozent beim breiten Index S&P 500 hin. Doch dann kam Donald Trump (79)!
Der US-Präsident kündigte eine neue Strafzoll-Runde gegen China an. Weil Peking die Exportkontrollen für Seltene Erden verstärkt, will Trump zurückschlagen. Er wolle ab 1. November zusätzliche Zölle in Höhe von 100 Prozent auf sämtliche chinesische Produkte erheben, so Trump auf Truth Social. Zusätzlich soll es US-Exportkontrollen auf kritische Software geben.
Die Racheaktion ist eine neue Eskalation im Handelsstreit. Zuletzt deuteten die Anzeichen zwischen Trump und Chinas Machthaber Xi Jinping eher auf Entspannung hin. Sogar ein Treffen stand im Raum. Nun möchte sich der US-Präsident nicht mehr mit Xi Jinping treffen, wie er am Freitag klarstellte.
An den Börsen nahm man die Zolldrohung ernst. Nachdem am Freitagmorgen die grossen Indizes im Plus waren, stürzten sie innert Minuten nach dem Truth-Social-Post heftig ab. Der breite S&P 500 drehte anfänglich 2 Prozent ins Minus und schloss am Freitagabend gar mit einem Tagesverlust von 2,7 Prozent. Besonders heftig: Innert 40 Minuten wurden beim S&P 500 1,5 Billionen US-Dollar an Wert vernichtet. Auch Kryptowährungen wie der Bitcoin (-8 Prozent) büssten massiv ein.
Immerhin: Die Anleger können sich übers Wochenende erst mal sammeln und zurücklehnen. Wie es an der Wall Street mittel- bis langfristig weitergehen könnte, schreibe ich hier in meiner Analyse.
Regierungskrise in Frankreich: Börse gibt stark nach
Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk
Es war in Europa ein ruhiger Start in die Börsenwoche – aber nicht für lange: Der Polit-Schocker aus Paris bewegt den französischen Leitindex Cac 40. Dieser gab innert Minuten um fast zwei Prozent nach und fiel bis 10.50 Uhr am Montagmorgen auf 7930 Punkte.
Die Bank BNP Paribas verlor 5 Prozent, der Versicherungsriese Axa 4,5 Prozent und der Luxus-Konzern LVMH 2 Prozent. Auch der Kurs des Euro geriet zum US-Dollar unter Druck.
Hintergrund ist der Rücktritt des französischen Premierministers Sébastien Lecornu (39). Dieser informierte am Montagmorgen Präsident Emmanuel Macron über seinen Entscheid. Damit spitzt sich die Regierungskrise in Frankreich weiter zu. Wie es jetzt weitergeht und was die Hintergründe des Rücktritts sind, liest du im Artikel von News-Redaktorin Janine Enderli.
Rekordjagd an den Börsen – kommt jetzt der Crash?
Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk
An der Wall Street jagte letzte Woche ein Rekord den nächsten. Egal ob der Tech-Index Nasdaq, der breit angelegte S&P 500 oder der Leitindex Dow Jones; überall standen die Zahlen letzte Woche auf Grün – und waren so hoch wie nie. Der Nasdaq hat seit Anfang Jahr beispielsweise über 18 Prozent zugelegt. In der Schweiz und in Europa sind die Börsenindizes ebenfalls sehr stark – und nur knapp von den Allzeithochs entfernt.
Am heutigen Montag dürfte es im gleichen Stil weitergehen: Vorbörslich sind sämtliche 20 SMI-Titel im Plus. Hier liest du meine Einschätzung zum Börsenhoch mit Anlageexperte Roman Przibylla – kommt nach der Rekordjagd der Crash?
Unsicherheiten in der Pharmabranche lassen Anleger kalt
Von Milena Kälin, Redaktorin Wirtschaft
In der Pharmabranche herrscht aktuell grosse Unsicherheit. Gelten die US-Zölle von 100 Prozent auf Markenmedikamente auch für die beiden Schweizer Pharmariesen Roche und Novartis? Das weiss momentan niemand so recht. Dabei sollten die Zölle heute am 1. Oktober in Kraft treten.
An der Börse lassen sich die Anleger aber nicht verunsichern. Im Gegenteil: Die Roche-Aktie legte am heutigen Tag um ganze 8,6 Prozent zu! Auch die Aktien von Novartis waren bei den Anlegern beliebt: Der Kurs stieg um 3,9 Prozent.
Sicher ist: Eine rechtliche Grundlage für die Zölle fehlt nach wie vor. Zudem dürften die Zölle für Pharmaunternehmen, die bereits in den USA produzieren, tiefer ausfallen. Das trifft auf beide Schweizer Pharmariesen zu.
Novartis gab im April bekannt, 23 Milliarden Dollar für den Ausbau seiner US-Werke investieren zu wollen. Auch Roche will die freien Kapazitäten in bestehenden US-Werken erhöhen. Die Basler Firma beschäftigt in den USA 25'000 Angestellte in 13 Produktionsstätten.
Shutdown in den USA – Auswirkungen an den Börsen
Von Nicola Imfeld, Teamlead Wirtschafts-Desk
Seit 6 Uhr Schweizer Zeit – Mitternacht in Washington – ist es offiziell: Die USA stehen still. Republikaner und Demokraten konnten einen Regierungs-«Shutdown» nicht verhindern. Bundesbehörden bleiben zum Auftakt des neuen US-Fiskaljahres am 1. Oktober geschlossen, Hunderttausende von Beamten werden in Zwangsferien geschickt.
Der Goldpreis ist als unmittelbare Reaktion um 0,4 Prozent angestiegen und notiert aktuell bei 3874 Dollar – ein neuer Rekordwert. Es ist die bekannte Flucht in den «sicheren Hafen» Gold. Allerdings bleibt eine heftige Reaktion an den Aktienmärkten bislang aus. Sogar das Gegenteil ist der Fall: Der SMI stieg am Mittwochmorgen kräftig an und steht um 9.45 Uhr bei einem Tagesplus von 1,2 Prozent.
Ganz Europa reagiert gelassen auf die News aus Amerika: Der deutsche Dax (-0,3 Prozent), der französische Cac 40 (-0,1 Prozent) und der britische FTSE 100 (+0,4 Prozent) traden am Mittwochmorgen nur leicht verändert. In den USA, wo die Börsen um 15:30 Uhr Schweizer Zeit öffnen, deuten sich vorbörslich leichte Verluste von 0,7 bis 1 Prozent an.
Das bedeutet: Die Anlegerinnen und Anleger sind wegen des US-Shutdowns nicht nervös. Sollte sich die Regierungskrise von Donald Trumps (79) Administration länger hinziehen, könnte sich das aber noch ändern. Denn aktuell sind die Aktienkurse gerade in Amerika etwas gar luftig – ein Rekord jagt den nächsten. Eine heftige, unmittelbare Reaktion gilt jedoch als sehr unwahrscheinlich.
Klar: In den USA hat man sich an Shutdowns auch etwas gewöhnt. Diese Budgetblockaden dienen auch als Machtinstrument in der US-Politik, wie mein Kollege Daniel Kestenholz in seinem Artikel aufzeigt.
Videospiel-Hersteller EA steht vor milliardenschwerem Börsenrückzug – Anleger jubeln
Von Nathalie Benn, Redaktorin Wirtschafts-Desk
Die Gerüchteküche um den US-amerikanischen Videospiel-Produzenten Electronic Arts (kurz EA) brodelt: Laut einem exklusiven Bericht des «Wall Street Journals» liebäugelt der Gamesriese – zu dem Titel wie «EA Sports FC», «Need for Speed» oder die «Sims» gehören – mit einem Verkauf in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar. Der Schritt würde einen Rückzug des Konzerns von der New Yorker Börse bedeuten. Kommt er zustande, wäre das die grösste, mehrheitlich fremdfinanzierte Firmenübernahme aller Zeiten. Zu den Interessenten zählen laut der Zeitung Investoren wie Silver Lake und der saudische Public Investment Fund (PIF).
Kaum war die Meldung draussen, schoss die Unternehmensaktie auf ein Rekordhoch von 15 Prozent oder 181,50 US-Dollar. Der Grund: Bei solchen Übernahmen zahlen die Käufer in der Regel einen kräftigen Aufschlag auf den Börsenkurs, damit Aktionäre ihre Anteile überhaupt hergeben – und genau auf diesen Extra-Batzen spekulieren die Anleger jetzt.