Darum gehts
- Swiss bleibt eigenständig, verändert aber die Organisation bestimmter Aufgaben
- Effizienzgewinne durch Zusammenarbeit im Lufthansa-Verbund, Personalreduktionen nicht ausgeschlossen
- Bis Ende 2026 soll WLAN auf allen Swiss-Flügen verfügbar sein
Herr Fehlinger, die Lufthansa-Gruppe verlagert Kompetenzen nach Frankfurt. Wird die Swiss noch deutscher?
Jens Fehlinger: Nein. Swiss bleibt eine eigenständige Airline mit ihrem eigenen Management Board, ihrer Marke und ihren Standorten in der Schweiz. Was wir verändern, ist die Art, wie wir bestimmte Aufgaben organisieren.
Das heisst?
Die Vergangenheit zeigt, dass es in vielen Bereichen Sinn macht, im Verbund zu agieren. Zum Beispiel im Bereich IT-Systeme oder bei der Streckenplanung. Weil es für den Kunden Sinn macht und es effizienter ist. Was Sie als Passagier an Bord erleben, wird aber in Zürich entschieden. Wer Swiss bucht, möchte Swiss spüren.
Der neue Swiss-CEO Jens Fehlinger (44) ist ausgebildeter Pilot und stammt aus Deutschland. Seit dem 1. Oktober 2024 steht er an der Spitze der Swiss. Fehlinger startete seine Karriere bei der Lufthansa-Gruppe als Pilot von A320-Maschinen, später wechselte er ins Management und leitete während der Corona-Pandemie den Krisenstab der Lufthansa-Gruppe. Fehlinger ist mit einer deutschen Biomedizinerin verheiratet, das Paar hat achtjährige Zwillingstöchter. Zum Ende des Schuljahrs zieht Fehlingers Familie in die Schweiz nach. Fehlinger sagt: «Meine Frau hat an der ETH geforscht, ich kenne die Schweiz auch privat seit Jahren.»
Der neue Swiss-CEO Jens Fehlinger (44) ist ausgebildeter Pilot und stammt aus Deutschland. Seit dem 1. Oktober 2024 steht er an der Spitze der Swiss. Fehlinger startete seine Karriere bei der Lufthansa-Gruppe als Pilot von A320-Maschinen, später wechselte er ins Management und leitete während der Corona-Pandemie den Krisenstab der Lufthansa-Gruppe. Fehlinger ist mit einer deutschen Biomedizinerin verheiratet, das Paar hat achtjährige Zwillingstöchter. Zum Ende des Schuljahrs zieht Fehlingers Familie in die Schweiz nach. Fehlinger sagt: «Meine Frau hat an der ETH geforscht, ich kenne die Schweiz auch privat seit Jahren.»
Frankfurt erhofft sich Effizienzgewinne. Wie viele Leute werden Sie entlassen?
Dafür ist es noch zu früh. Es wäre naiv, Reduktionen beim Personal auszuschliessen. Aber das ist nicht unser Ziel und immer die allerletzte Massnahme. Möglicherweise verschieben sich Stellen von Frankfurt nach Zürich – oder umgekehrt.
Sie waren diese Woche in Washington. Gibt es was Neues vom Zollstreit?
Das war nicht das Thema meines Besuchs. Ich habe an einem Luftfahrt-Kongress teilgenommen und die Lufthansa-Gruppe und Swiss vertreten. Wir hatten auch noch andere Termine, zum Beispiel mit der Handelskammer und Ministerien.
Sie waren mit Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter Anfang August mit dem «Team Switzerland» in Washington. Was hat die Swiss davon?
Für die Swiss, aber auch für die Lufthansa-Gruppe ist es wichtig, dass es der Schweiz gut geht. Wir brauchen eine funktionierende, gesunde Wirtschaft, die wir mit der Welt verbinden können. Wenn wir hier einen Beitrag leisten können, machen wir das gerne.
Die Lufthansa-Gruppe könnte in Zukunft Boeing-Flugzeuge über die Schweiz importieren. Welche Gegenleistung erhalten Sie dafür?
Primär wollen wir, dass es der Schweiz gut geht. Natürlich muss es sich auch für uns rechnen – dazu führen wir aktuell diverse Gespräche.
Sprechen wir noch über Swiss-Flüge: Wann gibt es überall W-LAN an Bord?
Wir wollen bis Ende 2026 die Umbauten abgeschlossen haben, sodass wir auch auf der Kurzstrecke W-LAN anbieten können.
Trotz vier Stunden Flugzeit gibts auf der Strecke Zürich–Kairo nur Wasser in der Economy gratis. Wann ändern Sie das?
Wir stehen aktuell vor den grössten Produkterneuerungen in der Geschichte von Swiss. Mit Swiss Senses bieten wir auf der Langstrecke bereits heute einen neuen, hochwertigen Service an. Der nächste Fokus liegt jetzt auf genau den Strecken, die Sie ansprechen. Auch da werden Neuerungen kommen.