Swiss setzt auf Österreich
Mehr Luxus für die Lounges

Die Swiss startet eine Premium-Offensive. Ein österreichischer Partner soll für frische Küche und mehr Komfort in den Flughafen-Lounges sorgen.
Publiziert: 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 19:28 Uhr
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Luxus pur: Die First-Class-Lounge der Swiss am Flughafen Zürich.
Foto: Philippe Rossier

Darum gehts

  • Swiss plant Premium-Offensive für Lounges. Kritik an bestehenden Business-Lounges
  • Österreichischer Gastro-Unternehmer Josef Donhauser übernimmt Lounge-Catering ab Oktober
  • First-Class-Lounge bietet 5-Gänge-Menü und über 1000 Flaschen Wein
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Laut internationalen Rankings ist die Swiss keine Premium-Airline mehr. Auf dem vierstündigen Flug Zürich–Kairo gibt es in der Holzklasse nur noch Wasser gratis. Und selbst am Boden läuft es nicht rund: Die Lounges am Zürcher Flughafen sind zu Stosszeiten überfüllt und gleichen mehr einer Kantine als einem Luxus-Tempel.

Damit soll bald Schluss sein – die Swiss geht mit ihren Lounges in eine Premium-Offensive. Bei den First-Class-Lounges in Zürich und Genf ist die Swiss bereits gut unterwegs. Mehrfach ausgezeichnet – unter anderem mit dem Skytrax Award als «World’s Best First Class Lounge» – bieten sie ein exklusives Erlebnis. Die First-Class-Lounge kann nur betreten, wer auf der Langstrecke das teuerste Ticket gebucht hat oder zum elitären HON Circle gehört – das sind Vielflieger, die 15 Mal im Jahr Langstrecke in der Business Class fliegen.

In der First-Class-Lounge geht es ruhig zu – von Flughafen-Hektik keine Spur. Zu essen gibt es ein Fünf-Gänge-Menü mit Weinbegleitung oder à la carte – Spezialitäten wie Zürcher Geschnetzeltes, Bärlauch-Ravioli oder Black-Tiger-Crevetten werden frisch zubereitet. «Am beliebtesten sind Rindstatar und Rosé-Champagner», sagt Michael Schiess (39), der bei der Swiss für das Lounge-Erlebnis verantwortlich ist. Neben einer Champagnerbar stehen über 1000 Flaschen Weine zur Verfügung. Zwei Suiten mit Doppelbett, ein Konferenzraum und eine Terrasse mit Blick auf das Rollfeld sorgen für ein exklusives Ambiente.

Die normalen Lounges sind überfüllt

Im Gegensatz dazu sind die anderen Swiss-Lounges ein Sorgenkind. In den Business- und Senator-Lounges herrscht teilweise Platzmangel. Statt Champagner gibt es hier nur einen Prosecco, der im Weinhandel 5 Franken kostet. Beliebte Getränke wie Aperol Spritz wurden durch weniger bekannte Alternativen ersetzt. Das Essen wird nicht frisch zubereitet, sondern nur aufgewärmt. Und es gibt Einheitsbrei: Seit Jahren gibts Schoggi-Mousse als Nachtisch – Vielflieger haben sich an ihr längst satt gegessen.

Andere Fluggesellschaften setzen auf mehr Abwechslung – und auf mehr Luxus. United oder Singapore Airlines bieten in ihren Langstrecken-Lounges nach wie vor Champagner an. Spart die Swiss an falscher Stelle? Michael Schiess widerspricht: «Unser Fokus liegt auf regionalem Wein – in den Business-Class-Lounges gibt es zum Beispiel Rosé von Erich Meier vom Zürichsee.»

«Leistung entscheidend, nicht der Preis»

Trotzdem nimmt die Swiss die Kritik ernst. Wie das Portal «Inside Paradeplatz» berichtet hat, wird künftig der österreichische Gastro-Unternehmer Josef Donhauser (55) anstelle der Schweizer Gategroup für die Lounges zuständig sein. Im Gespräch mit SonntagsBlick betont Michael Schiess, dass Donhauser mit seinem Konzept überzeugt habe – und der Österreicher nicht aus finanziellen Gründen den Zuschlag erhielt. «Wir möchten die Interaktion mit dem Gast fördern. Und wir möchten, dass das Essen frisch zubereitet wird. Donhauser hat dafür das beste Konzept geliefert», sagt Schiess. «Die Leistung war entscheidend, nicht der Preis.»

Unklar ist, was aus dem Personal wird. «Unser Ziel ist es, so viele Mitarbeitende wie möglich aus dem bestehenden Team zu übernehmen. Wir befinden uns derzeit sowohl in Zürich als auch in Genf mitten in der Betriebsübergangsphase», teilt das österreichische Unternehmen mit. «Erst nach Abschluss dieses Prozesses Ende Juli können wir fundiert abschätzen, wie viele zusätzliche neue Mitarbeitende wir an den jeweiligen Standorten rekrutieren werden.»

Swiss verspricht: Mehr Platz, mehr Luxus

Im Oktober übernimmt Donhauser das neue Catering, bis dahin soll das Personal geschult werden. In den nächsten Jahren wird sich Weiteres tun: Am Flughafen Zürich entsteht für Swiss-Vielflieger und Business-Class-Passagiere ein eigenes Terminal mit neuer Lounge. Check-in, Sicherheitskontrollen, Lounge: Künftig sind hier die Swiss-Vielflieger unter sich. Michael Schiess verspricht: «Die Lounges haben mehr Fläche, die Gäste erhalten mehr Platz. Das bedeutet mehr Luxus für unsere Passagiere.»

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