Sarrazin gerät bei Sprung in Rücklage
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Schwerer Sturz in Bormio:Sarrazin gerät bei Sprung in Rücklage

«Ärzte haben meinen Schädel mit einem Laser aufgeschnitten»
Ski-Star Sarrazin verrät Details zu Hirn-OP nach Horrorsturz

Im Dezember ist Cyprien Sarrazin heftig gestürzt. Nun erzählt er, mit wie viel Glück er überlebt hat. Und wieso er trotz allem in den Weltcup zurückkehren will.
Publiziert: 08:50 Uhr
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Aktualisiert: 10:44 Uhr
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«Es war wirklich sehr, sehr, sehr knapp», sagt Cyprien Sarrazin.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Cyprien Sarrazin spricht über seinen schweren Sturz letzten Dezember
  • Er verrät, dass er dem Tod viel näher als gedacht war
  • Die Olympia-Saison verpasst er, glaubt aber weiter an ein Comeback
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Als einer von Marco Odermatts (28) grössten Herausforderern in den Speed-Disziplinen ist Cyprien Sarrazin (31) in die letzte Ski-Saison gestartet. Dann ändert sich am 27. Dezember alles. Im Abfahrtstraining von Bormio (It) stürzt der Franzose schwer, erleidet eine Hirnblutung und weitere Verletzungen. Und kämpft plötzlich nicht mehr gegen die Zeit, sondern um sein Leben.

«Ich war dem Tod viel näher, als ich erst dachte», sagt Sarrazin nun in einem Interview mit der «Krone». «Es war wirklich sehr, sehr, sehr knapp.» Die Öffentlichkeit habe davon bisher nichts mitbekommen, weil er nicht jedes Detail zur Behandlung preisgegeben hat. Das werde er vielleicht auch künftig nicht, aber er werde seine Geschichte erzählen. «Es weiss ja niemand, was für eine Operation ich genau hatte», erklärt Sarrazin und meint, sie sei nicht nur verrückt, sondern «de facto ein Wunder» gewesen.

Sarrazin spricht erstmals über Operation

Im Interview mit «Welt» spricht er nun doch über den Eingriff – und zeigt auf, wieso er es ein Wunder genannt hat. Aufgrund der Hirnblutung hat sich ein subdurales Hämatom gebildet. Die Behandlung: «Um die Blutung im Gehirn zu beseitigen, haben die Ärzte meinen Schädel mit einem Laser aufgeschnitten. Das Loch war so gross wie drei Kreditkarten.» Sechs Stunden habe der Eingriff gedauert. «Ich hatte eine riesige Narbe, die von der Stirn bis zum Ohr reichte, wodurch ich wie ein Wikinger aussah.»

Beim Sturz habe er insgesamt «zwei, drei Liter Blut verloren». Ausserdem habe er noch ein kleines Loch im Schädel davongetragen, das mit einem Metallstern verschlossen wurde. «Als ich neulich aus meinem Auto stieg, stiess ich gegen einen Metallpfosten und es machte ‹stiiiing›. Die Haut bleibt manchmal an diesem Stern hängen, das ist etwas unangenehm.» Und erneut sagt er: «Mir war klar, dass ich dem Tod nur knapp entkommen war.»

«Ich hatte Riesenglück»

An den Sturz und die ersten Tage danach hat er keine Erinnerungen. «Die ganz schlimmen Momente habe ich gar nicht erlebt. Ich erinnere mich nicht daran. Meine Familie hat sie an meiner Stelle erlebt», sagt der Kitzbühel-Doppelsieger von 2024 in der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7». Dafür hat er sich seinen Sturz schon wenige Tage nach der Operation angeschaut. «Aber ich habe immer vor dem Ende abgeschaltet», verrät er. Erst am Montag hat Sarrazin bis zum bitteren Ende durchgehalten. «Dass ich heute hier bin, ohne allzu grosse Spätfolgen, da muss ich sagen, dass ich Riesenglück hatte.»

Sein aktueller körperlicher Zustand sei im Vergleich zu vor dem Sturz bei 50 Prozent. An ein Comeback im Ski-Weltcup glaubt er dennoch. Auch wenn klar ist, dass er die Olympia-Saison verpassen wird. Denn die Chance sei da und die Lust dazu auch. «Ich möchte zurück und diese Emotionen wieder erleben können», erklärt Sarrazin. Um dieses Ziel zu erreichen, will er sich Zeit lassen. «Ich hatte einen Joker und ich will ihn so gut wie möglich einsetzen», wird Sarrazin demütig. «Denn wir haben nur einen Joker im Leben.»

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Nach Sturz und Hirnblutung:Ski-Star Sarrazin trainierte im April erstmals
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