Darum gehts
- Cyprien Sarrazin spricht über seinen schweren Sturz letzten Dezember
- Er verrät, dass er dem Tod viel näher als gedacht war
- Die Olympia-Saison verpasst er, glaubt aber weiter an ein Comeback
Als einer von Marco Odermatts (28) grössten Herausforderern in den Speed-Disziplinen ist Cyprien Sarrazin (31) in die letzte Ski-Saison gestartet. Dann ändert sich am 27. Dezember alles. Im Abfahrtstraining von Bormio (It) stürzt der Franzose schwer, erleidet eine Hirnblutung und weitere Verletzungen. Und kämpft plötzlich nicht mehr gegen die Zeit, sondern um sein Leben.
«Ich war dem Tod viel näher, als ich erst dachte», sagt Sarrazin nun in einem Interview mit der «Krone». «Es war wirklich sehr, sehr, sehr knapp.» Die Öffentlichkeit habe davon bisher nichts mitbekommen, weil er nicht jedes Detail zur Behandlung preisgegeben hat. Das werde er vielleicht auch künftig nicht, aber er werde seine Geschichte erzählen. «Es weiss ja niemand, was für eine Operation ich genau hatte», erklärt Sarrazin und meint, sie sei nicht nur verrückt, sondern «de facto ein Wunder» gewesen.
«Ich hatte Riesenglück»
An den Sturz und die ersten Tage danach hat er keine Erinnerungen. «Die ganz schlimmen Momente habe ich gar nicht erlebt. Ich erinnere mich nicht daran. Meine Familie hat sie an meiner Stelle erlebt», sagt der Kitzbühel-Doppelsieger von 2024 in der Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7». Dafür hat er sich seinen Sturz schon wenige Tage nach der Operation angeschaut. «Aber ich habe immer vor dem Ende abgeschaltet», verrät er. Erst am Montag hat Sarrazin bis zum bitteren Ende durchgehalten. «Dass ich heute hier bin, ohne allzu grosse Spätfolgen, da muss ich sagen, dass ich Riesenglück hatte.»
Sein aktueller körperlicher Zustand sei im Vergleich zu vor dem Sturz bei 50 Prozent. An ein Comeback im Ski-Weltcup glaubt er dennoch. Auch wenn klar ist, dass er die Olympia-Saison verpassen wird. Denn die Chance sei da und die Lust dazu auch. «Ich möchte zurück und diese Emotionen wieder erleben können», erklärt Sarrazin. Um dieses Ziel zu erreichen, will er sich Zeit lassen. «Ich hatte einen Joker und ich will ihn so gut wie möglich einsetzen», wird Sarrazin demütig. «Denn wir haben nur einen Joker im Leben.»