Darum gehts
- Nicole Good erlitt einen fürchterlichen Sturz bei den Schweizer Meisterschaften
- Geduld zahlt sich aus: Fortschritte im Schnee und im Konditionstraining
- 27-jährige Slalom-Spezialistin trainiert nun im Europacup-Team
Fast 550 Tage sind vergangen. 550 Tage – ohne dass Nicole Good (27) ein gültiges Ski-Resultat herausfahren konnte. Der Grund? Ihr fürchterlicher Sturz im Super-G bei den Schweizer Meisterschaften im Frühling 2024.
Die Slalom-Spezialistin aus Pfäfers SG erlitt eine Hirnerschütterung und Knochenbrüche. Daran erinnern kann sie sich nicht – zum Glück. «Das hat die Verarbeitung einfacher gemacht. Ich konnte mich auf meine Genesung konzentrieren und habe überhaupt keine mentalen Probleme», erzählte sie vor einem Jahr.
Nur: Als Good sich wieder bereit fühlte, Rennen zu fahren, folgte der nächste Rückschlag. Sie litt unter Fussproblemen. Nach drei Weltcuprennen im letzten Winter zog Good einen Schlussstrich und brach die Saison ab. «Diese Entscheidung brauchte Mut. Unser Beruf ist sehr leistungsorientiert, daher verzichtet niemand gern auf Rennen», sagt die Frau, die kurz vor Silvester 2024 in Lienz (Ö) Slalom-Neunte wurde.
Und siehe da: Goods Geduld scheint sich auszuzahlen. «Es geht Schritt für Schritt vorwärts – sowohl im Schnee als auch im Konditionstraining.» Nach einem gezielten Aufbau für das Fussgelenk – darunter auch der Muskeln – hat Good keine Beeinträchtigungen mehr.
«Bin voll im Fahrplan»
Die Ostschweizerin gilt seit jeher als Frau mit einem sehr schnellen Schwung. Läuft es gut, wirkt sie vor allem im flachen Gelände zwischen den Toren wie ein Gummiball – immer auf der Kante und stets beschleunigend.
Noch ist unklar, wann Good in den Weltcup zurückkehren wird. Sie ist weiterhin im A-Kader von Swiss-Ski, neu aber nicht mehr in der Weltcupmannschaft rund um Wendy Holdener (31), sondern im Europacup-Team von Fabio Becchimanzi. Da ist Good klar die älteste Fahrerin, doch das macht ihr nichts aus, im Gegenteil. «Wir haben eine gute Stimmung, und ich bin voll im Fahrplan.»
Wie stark Good sein wird, lässt sich nicht voraussagen. Im Oktober steht Skitraining auf der Diavolezza GR an – dann wird man erste Anhaltspunkte erhalten.