Darum gehts
- Schwing-Funktionäre treffen sich zum Workshop für Änderungen bei Kampfrichtern
- VAR-Einführung unwahrscheinlich, andere Vorschläge stehen zur Diskussion
- Fünf Teilverbände und Kampfrichter-Chef Peter Ackermann nehmen am Workshop teil
Das Schwingjahr 2025 könnte mit einem riesigen Knall enden. Am Samstag treffen sich die wichtigsten Schwing-Funktionäre zu einem eintägigen Workshop. Auf dem Tisch: mehrere revolutionäre Änderungen rund um die Kampfrichter.
Ausgelöst durch die wochenlangen, teils hitzigen Diskussionen nach den umstrittenen Entscheiden am ESAF in Mollis GL. Anwesend sein werden unter anderem sämtliche aktuellen und künftigen Technischen Leiter der fünf Teilverbände sowie Kampfrichter-Chef Peter Ackermann.
Der Druck auf die Verantwortlichen ist gross. Mehrere Spitzenschwinger forderten nach dem Saisonhighlight Verbesserungen. Kritisiert wurde nicht nur die Kampfrichterleistung, sondern auch die Kommunikation des Verbands im Nachgang ans ESAF. Einzelne Athleten bezeichneten diese gar als «miserabel».
VAR-Diskussion flammte wieder auf
Besonders sauer aufgestossen ist ihnen, dass ein einzelner Kampfrichter von Funktionären öffentlich in den Senkel gestellt wurde. Diese Kritik hat der Verband ernst genommen. Laut Blick-Informationen wird es in der Kommunikation nach aussen zu Anpassungen kommen.
Neben der Aufarbeitung der Vergangenheit geht es im Workshop aber auch um eine Grundsatzfrage, die den Schwingsport seit Jahren beschäftigt. Braucht es einen VAR oder nicht?
In der emotionalen Phase nach dem ESAF sprachen sich einzelne Funktionäre für einen Pilotversuch aus. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Vieles deutet darauf hin, dass ein VAR vorerst kein Thema mehr ist. Stattdessen stehen mehrere andere Vorschläge zur Diskussion.
Einigkeit bei einem Punkt
So etwa, dass jeder Kampfrichter ein Headset trägt, um die Kommunikation unter den drei Platzverantwortlichen zu verbessern. Zur Diskussion steht ebenso eine klar markierte Sperrzone rund um das Kampfrichterpult, die nur noch von den Unparteiischen betreten werden darf.
Hintergrund: In der vergangenen Saison standen Schwinger und Betreuer teils bedenklich nahe am Tisch. Was die Kampfrichter in ihrer Arbeit störte. Ein weiterer Wunsch, der unter anderem auch von den Zuschauern lautstark gefordert wird: nur noch ein Kampfrichter am Tisch, dafür zwei im Sägemehl.
So würde mehr Fläche abgedeckt, die Übersicht verbessert und das Risiko minimiert, dass ein Entscheid von niemandem gesehen wird. Offen bleibt, ob dieses Modell auf kleinen Schwingplätzen wie dem Brünig realistisch umsetzbar ist.
In einem Punkt herrscht vor dieser brisanten Sitzung Einigkeit: Es muss etwas geschehen. Denn ohne spürbare Veränderungen drohen bei der nächsten strittigen Kampfrichter-Entscheidung dieselben Diskussionen.